Wildalpjoch im Herbst

Bergtraum und Berufstraum

14.10.2023, mit Veronika Pfeffer – Als wir in Erding losfuhren regnet es schon ein paar Tropfen. Ob das wohl hält? Die ganze Woche haben wir den Wetterbericht verfolgt, der nichts Gutes vorhersagte, aber ganz im Süden, am Alpenrand sollte heute die Sonne noch scheinen und mit 18 Grad einen verlockenden Herbsttag versprechen. Dennoch mussten wir den ganzen Tag den Regenradar im Blick behalten um ggf. nach dem Gipfel den kürzeren Abstieg zu wählen. Warm angezogen marschierten wir von einem Parkplatz am Sudelfeld los, um schon nach 15 Minuten die erste Ausziehpause zu machen.

Nach der Ausziehpause

Die blau-grau schattieren Bergketten mit uns Farbtupfern gaben ein tolles Bild ab. Der Aufstieg vorbei an der Larcheralm war kurz und dafür knackig.

Aufstieg

Das Wildalpjoch ist ein 1.720m hoher Berg in den Bayerischen Alpen. Er ist umgeben von den Gipfeln des Wendelsteins, der Kesselwand, des Soin und der Hochsalwand. Im Süden liegt das Sudelfeld. Dank seines berühmten Nachbarn, dem Wendelstein, ist hier nicht so viel los.

Gipfel in Sicht

Der Wetterumschwung meldet sich mit starken Boen und Wind an. So kurz war ich noch nie auf einem Gipfel. Nur Fotostopp und dann schnell wieder runter. An Mittagspause war hier nicht zu denken. Für was das gut sein soll, sollten wir kurze Zeit später erfahren.

Vom Winde verweht

Wieder warm angezogen rollten wir – unterstützt durch Windböen – den Gipfelgrat wieder nach unten …

Abstieg vom Gipfel

… bis wir an einer windgeschützten Stelle des Sattels eine Mittagpause einlegen konnten. Frisch war es hier immer noch.

Mittagspause im Windschatten

Was war das? Ein stattlicher Bergsteiger packte vor uns seinen Rucksack aus, verteilte Infomaterial über Auerhühner sowie  die Wendelstein & Wildalpjoch Region und outete sich als Ranger! Er hielt uns einen tollen Vortrag über die Wichtigkeit von Birkhuhn, Erosion, Umweltschutz bis zu Umgang mit Wolf & Bär. Wusstet ihr, dass Raufußhühner schon vor den Dinosauriern auf der Erde gelebt haben? Raufußhühner haben sich vor etwa 28 Millionen Jahren von den übrigen Hühnervögeln abgespalten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil in einem biologischen Kreislauf. Überspitzt ausgedrückt hat München kein Wasser mehr aus der Mangfall und der Loisach, wenn die Birkhühner aussterben. Wir hätten noch stundenlang weiter zuhören können, aber es war doch recht frisch und wir mussten uns wieder warm laufen, hinab zu Soinsee und Soinalm. Hier war es windstill und der Herbst zeigte sich von der schönsten Seite.

Herbstlicher Bergsee
Auf dem Weg zur Soinalm

Stetig bergab über schöne Steige geht es bis zur Mitteralm, die an der Wendelsteinbahn liegt. Eine kurze Einkehr mit Kaffee & Kuchen oder Kasspressknödel-Suppe und es geht gestärkt durch den Wald über die winterruhenden Almen durch Oberarzmoos und Unterarzmoos wieder zurück zum Auto. Am Schluss kam sogar die Sonne noch raus und wir hatten mal wieder großes Glück mit dem Wetter, die Regenjacke blieb im Rucksack. Kurz vor Erding waren wir froh im Auto zu sitzen, denn hier goss es wie aus Kübeln.

Ich freu mich auf die nächsten Touren mit euch!!
P.S. Im nächsten Leben werde ich Rangerin 😊

Dabei waren: Ingrid Robinson, Gisela Zeis, Waltraud Patermann, Antje Wenzel, Sepp Kirmaier, Susanne Lausch, Simona Stojadinovic, Conny Neumeier-Prey, Rita Biedermann

Tourenleitung und Tourenbericht: Veronika Pfeffer
Fotos: Veronika Pfeffer und Conny Neumeier-Prey

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