Skitouren im Pflerschtal

„Erzwungene“ Gemeinschaftstour

28.02.-03.03.24 – Vor dem Start in das verlängerte Wochenende musste unser Führer Michael Kreuz seine Teilnahme an der Tour wegen einer Verletzung absagen. Wir entschieden die Tour gemeinschaftlich ohne ausgebildeten Führer durchzuführen, da mehrere Teilnehmer sehr erfahrene Skitourengänger sind, die auch öfters alleine Touren unternehmen.

1.Tag: Sehr zeitig am Mittwoch in der Früh um 6 Uhr trafen sich 6 Alpenkranzler zur Abfahrt ins Pflerschtal. In Reiners Bus fanden wir und unser reichliches Gepäck gut Platz.

Zwischenziel war zunächst das Obernbergtal. Von hier aus wollten wir auf den Hohen Lorenzenberg bzw. auf das Sandjöchl gehen. Leider machte uns die Lawinensituation einen Strich durch die Rechnung. So entschieden wir unsere Tour Richtung Grubenkopf zu verändern.

In der Sonne kamen wir gut voran. Leider zog es dann so stark zu, dass wir in Höhe des Grubenjochs abbrechen mussten. Die ersten 150 bis 200 Höhenmeter tasteten wir uns durch den Nebel entlang der Aufstiegspur langsam voran, dann war die Sonne wieder da. Bei erstaunlich guter Schneelage ging es über die Steiner Alm und den Obernberger See wieder flott zurück ins Tal.

Die letzten Kilometer über den Brenner zum Hotel in Innerpflersch waren schnell geschafft. Wir hatten vor dem Abendessen sogar noch Zeit, uns in der schönen Sauna etwas zu erholen. Der Abend klang gemütlich bei einem letzten Getränk aus.

Bericht: Barbara

2. Tag: Heute steht die Tour zum Bodnerberg an, direkt vom Hotel aus, zuerst mit einer kleinen Abfahrt hinunter ins Dorf entlang eines Skilifts. Allerdings ist dieser außer Betrieb und der Schnee ist am Morgen oberflächlich noch hart gefroren – Bruchharsch vom Feinsten. Es kann nur noch besser werden.

Unten angekommen benützen wir für die ersten Höhenmeter hinauf die Straße zur Allriss Alm – zu Fuß, denn dort liegt kein Schnee. Ab dem ersten Parkplatz können wir dann mit Ski weiter aufsteigen. Wir wählen den schöneren Weg über freie Stellen im Wald und nicht entlang der Rodelbahn.

Im Aufstieg kurz unter der Allriss Alm
Berge auf der Nordseite des Pflerschtals – noch sind sie gut sichtbar

Das Wetter ist vorerst noch recht gut, und wir haben beim Aufstieg zur Allriss Alm einen fast freien Blick auf die Berge im Pflerschtal. Nach der Alm geht der Weg auf einer flachen Querung weiter, bevor wir wieder in Schneisen im Wald aufsteigen. Hier ist es relativ lawinensicher. Aber dies ändert sich an der Waldgrenze, genauso wie das Wetter, das langsam zuzieht.

An einem kleinen Stadel machen wir Rast und schauen uns den Weiterweg an. Der sieht nicht sehr sicher aus – an mehreren Stellen sind bereits Lawinen niedergegangen. Der Schnee ist hoch und bis unten vollkommen durchfeuchtet. Am Tag vorher gab es im Ratschingser Tal, dem direkten Nachbartal, ein Lawinenunglück mit einem Toten und zwei Schwerverletzten. Wir entscheiden uns, kein Risiko einzugehen und abzubrechen.

Abfahrt zur Allriss Alm in feuchtem Pappschnee

Die Abfahrt bis zur Allriss Alm entspricht nicht ganz dem Skitourenideal. Im feuchten Pappschnee kommen wir zwar unfallfrei hinunter, großen Spaß aber macht es nicht unbedingt. Da trifft es sich gut, dass es von der Alm eine Rodelbahn ins Tal gibt und diese deswegen geöffnet ist.

Nach einer Stärkung dort kommt der schönste Teil der Abfahrt: Auf der Schlittenbahn kann man richtig gut schwingen, aber immer vorsichtig, denn es gibt viele Personen auf dem Weg. Ganz zum Schluss heißt es nochmal die Felle montieren und das letzte Stück entlang des Skiliftes wieder hinauf zum Hotel zu steigen.

Bericht: Wolfgang

3. Tag: Am Freitagmorgen beschlossen wir wegen des schlechten Wetters (starker Regen bei  6 Grad) auf die Skitour zu verzichten. Wir besichtigten die Festung Franzensfeste. Die 1833 erbaute Festung gab uns Einblicke in die Geschichte von Südtirol und Österreich. Anschließend machten wir einen Stadtbummel  mit Einkehr durch Brixen. Nach der Besichtigung des Brixner Doms ging es zurück zum Hotel, wo wir den Wellnessbereich vor dem Abendessen noch ausgiebig genossen.

Bericht: Tobias

4. Tag: Pistenskitour Ladurns/ Wasenegg – Das Wetter konnte wieder nicht überzeugen und so fanden wir uns am Parkplatz zum Familienskigebiet Ladurns wieder.

Ehrlich gesagt hatten wir sogar Glück, dass das Skigebiet eine Aufstiegsspur für Skitourengeher abseits der Piste hat und sie im Wald noch ausreichend Schnee hatte. Also kämpfte sich unser Tross bei Nieselregen Meter um Meter nach oben.

In Höhe der Baumgrenze befindet sich die Bergstation der Kabinenbahn. Unser Ziel war aber das Wastenegg, welches noch gut 250 Höhenmeter weiter oben ist. Hier erinnert im Sommer ein Steinmal an die energetische Verbindung von Himmel und Erde an einem besonders schönen Platz der Erde. Im Winter thront ein übergroßer Schneemann. Der hatte heute aber keine Lust auf gute Wetterenergie.

So konnten wir leider die Aussicht nicht genießen und fuhren lieber recht schnell ab bis zur Edelweißalm, die ein paar Meter tiefer lag. Der Kaiserschmarrn hier war legendär gut! Wohl genährt und ausgeruht konnten wir die Abfahrt ins Tal genießen. Es war der beste Schnee, den wir an diesem verlängerten Wochenende hatten.

Zurück im Hotel freuten wir uns ein letztes Mal über die Sauna mit Dampfbad und schönem Ruhebereich. Auch vom guten Essen müssen wir heute leider Abschied nehmen. Ab morgen ist wieder jeder in seinem Reich für das Kochen verantwortlich und die Zeit des verwöhnen lassen ist dann leider vorbei.

Bericht: Uta

Mit dabei von links nach rechts: Uta, Barbara, Reinhold, Wolfgang, Tobias, Reiner

5. Tag: Auf Grund des Wetterberichts vom Samstagabend planten wir vor der Heimfahrt noch eine Skitour. Wir hatten die Maurerspitze ins Auge gefasst, wollten aber nur bis zum Skidepot aufsteigen. Doch als uns am nächsten Morgen starker gleichmäßiger Regen weckte, verwarfen wir unsere Pläne.

Das Regenradar zeigte auch auf der Nordseite des Brenners nur eine maximale Regenpause von weniger als 2 Std. und so beschlossen wir, noch gemütlich zu Frühstücken und anschließend nach Hause zu fahren.

Vielen Dank lieber Michael, das gebuchte Aktivhotel Panorama im Pflerschtal hat sehr schöne Zimmer, einen schönen Saunabereich und gutes Essen. Mit den vorbereiteten Tourenunterlagen konnten wir jederzeit eine passende Tour auswählen. Wir haben das Wochenende trotz des schlechten Wetters sehr genossen.

Bericht: Reiner

Archive