In den Tegernseer Bergen

Stürmische Tour mit Nebenwirkungen

10.03.24, mit Markus Zimmermann – Pünktlich am Sonntagmorgen um sieben Uhr machten wir uns mit zwei Fahrzeugen auf ruhigen Straßen auf den Weg über die Garmischer Autobahn nach Lenggries. Kurze Zeit später bogen wir in Fleck ein und fuhren noch ein paar Meter aufwärts zum Wanderparkplatz Schönberg. Nach dem obligatorischen Kaffee machten wir acht Wanderer uns gemeinsam auf den Weg.

So ging es nach einige Meter entlang des Almbachs und schon kurz nach einem kleinen Weiler vom geteerten Weg auf einen steiler werdenden Forstweg zügig aufwärts. Nach einem wirklich kurzen und flachen Stückchen stiegen wir nun mühselig und steil den Anstieg hinauf. Nach einer kleinen Verschnaufpause erklommen wir dann den oft nassen und wurzligen Pfad bei immer schönerer Aussicht auf‘s Brauneck und das westliche Alpenvorland mit den schneebedeckten Gipfeln der Benediktenwand und der Zugspitze.

Nach etwa zwei Stunden und etwa 700 Höhenmetern hatten wir bereits die Lenggrieser Hütte erreicht. Doch wir stiegen noch einige Meter weiter im Wald aufwärts, bevor wir uns zu einer Pause im windgeschützten Bereich des Waldes niederließen. Nach dem verdienten Schmaus erreichten wir den Waldrand und bald darauf mit „Mount Everest Feeling“ bei starken Böen den 1.601m hohen Gipfel des Seekarkreuzes, der auch den schönen Namen Silberkopf trägt.

Unser Rückweg sollte uns eigentlich über einen schmalen und teils ausgesetzten Pfad führen, doch dann kam alles anders. Beim Übergang vom Seekarkreuz blies eine Böe zunächst eine Teilnehmerin fast um. Doch sie stützte sich auf ihre Wanderstöcke. Als einer jedoch hierbei zerbrach, verletzte sie sich durch die Spreißel des Stocks an den Fingern. Ein Pflaster mit helfender Hand beendete das Maleur wieder ganz schnell, doch nur einige Meter darauf fügte ein Loch unter dem Schnee einer weiteren Teilnehmerin empfindliche Schmerzen und letztlich, wie sich am Abend herausstellte, eine kleine Verletzung zu. Nach aller Hilfsbereitschaft wurde auch dieser Patient gleich gut versorgt.

Doch zunächst wollten wir nach Absprache unter allen Teilnehmern unseren Weg wie geplant fortsetzen. Vorsichtig durchstiegen wir den sehr schmalen, teils noch mit Restschnee und teils auch recht matschigen Steig mit seinen sehr steilen Flanken bravourös. Es konnte einem schon kurzzeitig der Atem stocken, doch es hatte uns trotz größter Vorsicht Spaß gemacht und der Blick war atemberaubend schön. Doch plötzlich kam eine Leiter, und einige Meter ein sehr schmaler und steiler Kamin. Diesen absolut sicher zu durchsteigen barg dennoch ein Absturzrisiko! Unter den gegebenen Umständen, so waren wir uns einig, wollten wir lieber nichts riskieren und drehten um. Nur ein alter Bergsteiger ist ein guter Bergsteiger, wir hatten alle den Mut bewiesen, die letztlich gute Entscheidung zur Umkehr zu treffen. An dieser Stelle sei ein großes Lob an alle Beteiligten gerichtet, für die gute Laune, die Hilfsbereitschaft untereinander und letztlich den bewiesenen Mut!

So ging es dann schließlich wieder über den teils verschneiten Waldpfad, aber dennoch gut gelaunt, zur Lenggrieser Hütte zurück. Hier kehrten wir bei Köstlichkeiten der Hütte kurz ein und besprachen gemeinsam die beste Lösung zum Abstieg. Der eine Teil der Gruppe wurde begleitet von Irena, die ein paar Wochen zuvor den Weg von Lenggries aus gegangen war. Sie führte diese den etwas längeren, aber dennoch leichteren Weg sicher hinab. Der andere Teil der Gruppe mit den beiden Fahrern stieg den Aufstiegsweg erneut ab und wir trafen uns gut erhalten und ebenfalls gut gelaunt am Lenggrieser Parkplatz, von dem wir wieder unsere Heimreise antraten.

Es war eine Gruppe mit gut gelaunten Gleichgesinnten, wir hatten trotz des Windes am Gipfel ein fantastisches Wetter und waren dennoch am Ende immerhin ganze 13km in 5 ½ Stunden und etwa 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg gelaufen. Am Ende hatten wir einen erlebnisreichen aber auch wirklich schönen Tag im Alpenvorland der Tegernseer Berge.

Teilnehmer: Ingrid Robinson, Irena Rivec, Louisa Handorf, Gisela Zeis, Marlene Linz, Petra Wiche-Wendler und Rita Biedermann
Fotos: Ingrid Robinson, Irena Rivec, Gisela Zeis und Markus Zimmermann
Tourenleitung und Bericht: Markus Zimmermann

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