HerbstWALDBADEN am Riesenberg

Terpene und Adrenalin

1.11.2023, mit Veronika Pfeffer – Und schon wieder meint es Petrus gut mit uns. Wir erwischen genau das Zwischenhoch und damit ein Tag sensationelles Herbstwetter für unsere Wanderung auf den Riesenberg (1449 Hm) in den Chiemgauer Alpen. Wir parken an der Festhalle Hohenaschau und nach wenigen Metern durch das Wohngebiet geht es schon nach oben Richtung Hofalm. Das Katzenbankerl locken zwar, aber dafür war es zu früh.

Katzenbankerl des Bankerlpfads

Der Anstieg ist steil, dafür werden wir warm. Also war auf der geschlossenen Alm kurze Pause angesagt,  auch um die Sonnenbrillen auszupacken.

Kleine Pause

Weiter geht es über die jetzt verlassenen Almen, erst Mal um den Riesenberg herum. Zwar arbeiten die Waldarbeiter heute nicht, dafür haben sie uns einen unbegehbaren, schlammigen, nassen, batzigen Weg hinterlassen. Wir wollten heute aber nicht an dem Wettkampf „Tough Mudder“ teilnehmen, obwohl der Weg perfekt dafür wäre. Meine Recherchen haben ergaben, dass dies der „härteste Wettkampf der Welt“ sei. Für den Hindernis-Parcours im Schlamm braucht man Kraft, Willensstärke und Teamgeist. Das bringen wir zwar alles mit, aber heute war wegloses Waldbaden angesagt. Also erst abseits der Schlammlöcher weiter nach oben und nach kurzem Stück auf dem Forstweg wieder rein in den Wald. Wie so oft, sind die versteckten Pfade nicht so leicht zu finden, nach einem kleinen Verlaufer haben wir den Zustieg gefunden. Das überwinden der Baumstämme macht die Hüften locker. Das Warm-Up zum Waldbaden.

Einstieg in das Weglose

Waldbaden hat viele tolle Vorzüge, die Natur und Ruhe, aber auch die Terpene! Im Wald ist die Luft von Terpenen angereichert, damit kommunizieren die Bäume untereinander und schützen sich vor Fressfeinden. Auch wir nehmen die Terpene über die Haut und Atmung auf, so stärken wir enorm unser Immunsystem. 3-4 Stunden Waldbaden bringen eine Steigerung von 30-40% mit, die sich sogar bis zu 2 Wochen hält. Also atmen wir heute besonders viel Terpene ein und wappnen uns für den Winter. Der erste Kilometer geht zwar nur leicht nach oben, aber an 1-2 Stellen kommt zu den Terpenen noch etwas Adrenalin hinzu, die Wege werden ja nicht instand gehalten und es kommt zu unerwarteten Hindernissen, die wir alle bravourös gemeistert haben. Dann geht es in kleinen Serpentinen 300 Höhenmeter hoch. Da muss man schon Mal tief Luft holen (und viel Terpene einatmen 😊).

Weglos nach oben

Irgendwann scheint die Sonne immer mehr durch die Bäume und der Gipfelgrat ist in Sicht. Bei den letzten Meter nach oben gibt es schon einen tollen Fernblick, unter anderem auch auf die Kampenwand. Sogar hier oben ist noch ein Bankerl zu finden.

Louisas Bankerl
Kampenwandblick

Es ist so windstill, dass wir auf dem Gipfel Mittagpause in der Sonne machen können und die Augen in die Ferne blicken lassen können (Manche nennen das Meditation, ich nenne es Bergglück).

Große Pause
So weit das Auge schweift

Gut, dass noch jemand kommt, der ein Gruppen-Gipfelfoto von uns machen kann

Etwas entspannter steigen wir über die Kuhwiesen und Wirtschaftswege ab. Ein bisserl steinig wird es noch mal und wir treffen tatsächlich noch einen Waldmensch. Der muss ein gutes Immunsystem haben.

Steiniger Abstieg
Waldmensch

Dann landen wieder auf der Hofalm, bevor wir die letzten Höhenmeter runter zum Auto antreten und fast auf die Minuten genau nach 6 Stunden Gehzeit ankommen. Beim obligatorischen Kaffee & Kuchen wird unsere neu gewonnen Geduld auf die Probe gestellt. Das einzige offene Café in Aschau hat zwar noch Plätze für uns, aber die Kuchen-Organisation kommt fast dem „Tough Mudder“ Wettkampf gleich. So leicht lassen wir uns nicht mehr aus der Ruhe bringen und steigen später mit Kaffee & Kuchen gestärkt in die Autos.

Ich freu mich auf die nächsten Touren mit euch!! Gefreut habe ich mich auch über neue Mitwanderer und hoffe, ihr seid das nächste Mal wieder dabei!

Dabei waren: Ingrid Robinson, Ute Kashoa, Joachim Winkler, Wolfgang Thomas, Louisa Handorf, Irene Drexel, Jana Gutsche, Matthias Wiedmann und Oliver Zierrath

Tourenleitung und Tourenbericht: Veronika Pfeffer

Fotos: Veronika Pfeffer, Wolfang Thomas, Ingrid Robinson

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