Winterwanderung am Alpiner Steig

Unterwegs im Bayerischen Jura

06.01.24, mit Markus Zimmermann – Zum Auftakt im neuen Jahr ließen wir uns zu einer wahren Dreikönigstour entlang der schwarzen Laaber bei Nittendorf im Landkreis Regensburg auf dem bayerischen Jurasteig verzaubern. Während es den ganzen Tag im Erdinger Landkreis und darüber hinaus naßkalt und regnerisch war lichtete sich bei unserem Eintreffen am Ausgangspunkt zu unserer heutigen Wanderung sogar ein wenig die Wolkendecke. So genossen wir einen trockenen, wenn gleich auch kühlen Winterwandertag mit dem ein oder anderen Sonnenstrahl.

Gleich zu Beginn stärkten wir uns am drohend hängenden Eisenhammer zunächst obligatorisch mit Kaffee und Plätzchen. Der Platz lud uns wahrlich ein und hierzu gibt es auch einen historischen Grund. Ein Eisenhammer war ein aus vorindustrielle Zeit wichtiger handwerklicher Betrieb zur Herstellung von Schmiedeeisen mittels Wasserkraft. Hieraus fertigte man damalige Gebrauchsgüter an.

Schon bei der Anfahrt in das idyllische Laabertal hatten uns die beeindruckenden Kalkfelsen, umgeben von Magerwiesen beeindruckt. So machten wir uns zunächst von Schönhofen steil über einen kleinen Pfad die etwa 80m Höhenunterschied vom Talgrund hinauf und genossen von Beginn unserer Wanderung immer wieder schöne Ausblicke ins Umland wie auch ins Tal. Der Weg führte uns an einem weit sichtbaren, aus dem 17. Jahrhundert stammenden schönen Kreuz vorbei, welches ins Tal blickte.

So schritten wir einsam auf der Höhe entlang bevor es ein wenig hinab nach Eilsbrunn ging. Hier trafen wir auf das älteste nachgewiesen durchgehend seit 1658 von einer Familie bewirtschaftete Gasthaus, welches den Eintrag ins Guinnesbuch der Rekorde einbrachte. Unser Weg führe uns durch einen schönen Buchenwald mit leuchtend bedeckten Moos. Nach einer Weile erreichten wir den Stifterfelsen von welchem es uns eine einzigartige Aussicht bot. Nach einem kurzen steilen Abstieg tat sich unterhalb der Felsen zur Überraschung aller die spektakuläre und etwa 4m tiefe Bärenhöhle auf. Den Namensgeber trafen wir allerdings nicht an. Nach so vielen Highlights genossen wir den einfachen und schönen Weg entlang der schwarzen Laaber, zurück durch Schönhofen, mit dem Blick entlang der Felsklippen auf denen wir gerade noch gewandert waren. Vorbei ging es an den sich mächtig auftürmenden Felsen, welche zum Klettern einluden, einem interessanten Skulpturenpark zum Brauereigasthof der Schloßbrauerei in Eichhofen.

Hier wurden wir mit einem vorzüglichen Gaumenschmaus gerade richtig zum heutigen Feiertag fürstlich verwöhnt.

Gut gestärkt und mit bester Laune stiegen wir zum einzigartigen Wahrzeichen des Ortes über einen kleinen unscheinbaren Pfad empor. Die Burgruine Loch ist eine der beiden Felsenburgen Bayerns. Sie wurde vermutlich im 12. Oder 14 Jahrhundert erbaut um Überfälle und Plünderungen des bereits florierenden Eisenhammers vorzubeugen. Die Besiedelung geht in die Altsteinzeit auf etwa 100.000 Jahre zurück, was Knochenfunde von Höhlenbären und Mammuts belegen. Allerdings ist der vierstöckige Burgfried wegen Steinschlags nicht zu betreten. So traten wir den weiteren Weg durch den Wald auf die Höhe im Hinterland an, bevor wir abermals hoch droben zu den bereits erwähnten Kletterfelsen kamen. Nun machte der Steig wahrhaftig seinen Namen alle Ehre, so ging es teils etwas ausgesetzt über einen schmalen Pfad zwischen den Felsen hindurch. Über magere Wiesen und Wacholdersträuchern fanden wir wieder zurück zu unserm Ausgangspunkt der gemächlich dahinfließenden schwarzen Laaber.

Der Jurasteig ist ein 237km langer Rundweg im Herzen Bayerns. Er führt eindeutig und lückenlos beschildert über große Abschnitte mit naturbelassenen Wegen entlang der schwarzen, wie auch der weißen Laaber, der Vils, Naab, Donau und Altmühl, vorbei an meißt kleinen und unbekannteren Orten zwischen Regensburg, Amberg, Neumarkt in der Oberpfalz, Berching, Riedenburg und Kehlheim. So wechseln sich ursprüngliche Flusslandschaften, mediterran anmutenden Karstlandschaften, duftende Wacholderheiden, lichte Kiefern- und schattige Buchenwälder, Schlösser, Klöster und Felszinnen ab und bieten einen einzigartigen Genuß. Wer seine Augen offen hält, kann zu diesen vielschichtigen Eindrücken auch selten gewordene Pflanzen und Tiere wie den hier noch heimischen Wanderfalken oder den Eisvogel beobachten. Der Jurasteig lädt somit zu ausgiebigen und abwechslungsreichen Wanderungen auf mehreren Etappen ein.

Nach nun gut 11km, etwa 4 Stunden und 300 Höhenmetern erreichten wir neun gut gelaunt und durchaus fasziniert von dieser abwechslungsreichen und völlig unerwarteten einzigartig spektakulären Landschaft wieder unseren Ausgangspunkt. Es waren wirklich viele tolle Eindrücke, ein fantastisches Essen, eine bestens gelaunte Gruppe und letztlich ein durchgehend trockener Tag der uns noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Teilnehmer: Irmgard und Franz Maier-Hofsäß, Werner Kurze, Ingeborg Karnacher, Hubert Weiher, Elisabeth Kriegmair, Irena Rivec und Danuta Wrona
Fotos: Hubert Weiher, Irena Rivec, Danuta Wrona und Markus Zimmermann
Bericht: Markus Zimmermann
Tourenleiter: Markus Zimmermann

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