Auf den Teisenberg

Einfacher Wanderberg mit toller Aussicht

11.11.2023, mit Markus Zimmermann – Fotos am Ende des Berichts!

Trotz des nicht gar so gut vorhergesagten Wetters beschlossen wir wie bereits längst geplant, uns auf dem Weg in den Rupertiwinkel, genauer gesagt zum Teisenberg zu machen. Diesen dürfte fast ein jeder kennen, führt doch die A8 in einem Bogen zwischen Traunstein und Bad Reichenhall unmittelbar nördlich an seinem Fuße vorbei. Doch die Aussichten auf diesem einfachen Wanderberg mit nur wenigen Höhenmetern vermag man nicht zu erwarten. So hatte schon die Anfahrt übers „Ländle“ trotz des anfänglichen Regens durchaus seinen Reiz. Nach einer Weile überquerten wir den Inn und waren ein wenig erstaunt über das malerische Kraiburg. Dann erwachte allmählich auch der Tag, es hörte erwartungsgemäß das Regnen auf und so bot sich ein herbstliches Farbenspiel zwischen Sonne und Wolken. Als wir nach einer ruhigen Anfahrt am Ende einer engen Bergstraße am Wanderparkplatz Neuhaus auf 843m ankamen empfing uns ein kalter und heftiger Wind. Doch daß ließ uns nicht von einer kleinen Kaffeepause abhalten.

Unten war´s grün und windig, im hochalpinen Umland dagegen waren die Gipfel wunderschön weiß angezuckert. So machten wir uns auf den Weg, wollen wir doch heute einmal schauen ob der Winter kommt …. Nun stiegen wir erst einmal am Waldrand entlang einer Weide einen kleinen Pfad hinauf und gewannen so rasch die ersten Höhenmeter. Prompt am Forstweg angekommen erhielten wir sogleich einen wunderschönen Blick ins Tal, bis zum Untersberg 1972m mit seiner bekannten Riesendinghöhle und dem Höhenzug gegenüber vom Hochstaufen 1771m bis zum Zwiesel 1782m. Nun ging es gemächlich in moderater Steigung am Forstweg durch den Wald. Der anfangs heftige Wind war rasch vergessen. So hatten wir viele schöne Gespräche, endeckten aber immer wieder das schöne Farbenspiel zwischen Sonne und Wolken welches uns den ganzen Tag begleiten sollte, ein „wildes Rauptier“, ein Feuersalamander der bei der Kälte unerwartet unseren Weg kreuzte und dann wurden wir auch noch von einer umfallenden Fichte gestoppt, welche gerade ein Waldarbeiter im Rahmen der Verkehrswegesicherung gefällt hatte. Wenn es sich auch nicht vermuten läßt, langweilig war uns gewiss nicht. Bald erreichten wir auf knapp 1200m den ersten Schnee und hatten einen wunderschönen Blick auf die Geburtsstadt Mozarts, Salzburg mit seiner Festung Hohensalzburg und dem dahinter mächtig thronenden, schneebedeckten Dachstein 2995m. Trotz zahlreicher Wolken bot sich uns ein wirklich außergewöhnlicher Ausblick übers Salzkammergut und dem Dachsteinmassiv. Weiter zum dazwischen am etwa 10km entfernten Autobahngrenzübergang, mit seinem Sender gelegenen Walserberg 483m und dem ebenfalls gesenderten Salzburger Hausberg, dem Gaisberg mit seinen 1287 Metern.

Zur frühen Mittagszeit hatten wir die geschlossene Soißer Alm 1272m erreicht. Es ist eher ungewöhnlich an diesem schönen Ort nahezu alleine zu sein. Windgeschützt gab es in einem Stadel eine verdiente Brotzeit mit Glühwein. Dann machten wir uns die letzten Meter, vorbei an einer von der Kolpingsfamilie aus Teisendorf zum Gedenken der gefallenen Soldaten 1956 erbauten Kapelle auf den Weg zum unweit entfernten Gipfel des Teisenbergs mit 1333m. Das im August 2004 errichtete Gipfelkreuz zeigt die romanische Christusfigur mit Sonne, Mond und Sternen als monumentales Zeugnis des gelebten Glaubens in der Unendlichkeit des Alls. Auch hier gab es noch ein kleines Schmankerl zum Aufwärmen und Naschen. Nach dem schönen Blick zum Chiemsee sowie Richtung Inzell zum dem Rauscheberg 1671m und dem Streicher 1594m mit dem in der Ferne zu sehenden Watzmann 2713m und den Leonganger Steinbergen 2653m begannen wir unseren Rückweg. Schließlich haben wir ihn nun gesehen, er kommt … der Winter. Nun ging es über einen schönen Waldpfad, meißt gut geschützt vom Wind am Bergrücken hinunter. Nach einer guten Stunde trafen wir wieder auf den Forstweg und genossen nochmals den imposanten Ausblick, dieses Mal aber bei doch teilweise blauem Himmel. Am Frühen Nachmittag bereits waren wir wieder nach unserem Rundweg am Ausgangspunkt zurück. Zeit also um diese Wanderung schön ausklingen zu lassen. Dazu fuhren wir ein paar Meter hinunter zum Kloster Höglwörth. Dieses 1125 erbaute und seit 1817 im Privatbesitz befindliche ehemalige Augustiner-Chorherren-Stift am wunderschön gelegenen Höglwörther See blieb als einziges Stift in Bayern von der Säkularisation verschont und gehörte zur Erzdiözese München und Freising. Hier genossen wir bei Kaffee und Kuchen oder auch deftigem die gute Küche des Klosterwirtes

Eine gelungene herbstliche Tour ohne Niederschlag, mit winterlichem Flair, unerwartet prächtiger Aussicht sowie imposanten Farbenspiel geht zu Ende. Am Ende waren es 10,5 km, 3 ½ Stunden Gehzeit und trotz knappen 500 Höheunterschied immerhin noch 560 HM. So kehrten wir letztlich gut erholt und mit einigen schönen Impressionen zurück.

Teilnehmer: Rita Biedermann, Petra Wiche Wendler, Gisela Zeis, Irmgard Angermaier, Maria Linz, Ingeborg Kanacher, Hubert Weiher
Fotos: Gisela Zeis, Markus Zimmermann
Tourenleitung und Bericht: Markus Zimmermann

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