Weiße Almrunde

Aufreisser-Tour im Wilden Kaiser

06.11.22, mit Hans Sterr – Ja, natürlich gibt es zu dieser Jahreszeit nach dem Durchzug einer Kaltfront Schnee in den Bergen. Aber deshalb muss man ja  nicht gleich zuhause bleiben …

13 wilde Alpenkranzler*innen starten deshalb mit zwei Autos von Erding Richtung Wilder Kaiser. Ja, tatsächlich nur zwei Autos: Wenn eines ein VW-Bus ist und das andere auch mit fünf Personen vollgepackt wird, dann geht das. Ökologisch einwandfrei!

Nebel-Kaiser

Am Parkplatz Bärnstatt beginnt dann unsere Wanderung, zunächst noch im morgendlichen Nebel. Aber bald zeigt sich uns der Kaiser schon von seiner freundlicheren und verheißungsvollen Seite.

Es reißt auf am Scheffauer
Rückblick zum Hintersteiner See

Wir erreichen die Steiner Hochalm, wo zu unserer Verwunderung der alte Wirt die 15cm Schnee von den Tischen kehrt. Die machen tatsächlich auf heute …

Schnee an der Steiner Hochalm – einladend zum draußen sitzen

Er fragt uns, wo wir hinwollen, und meint dann, es sei „nicht so gut da oben“. Aber wir wollen in jedem Fall schauen, wie weit wir kommen – umdrehen könnten wir ja immer.

Dann haben wir noch eine Begegnung der anderen Art: Nicht weniger als 26 (!) Gemsen stehen oberhalb der Hochalm und lassen uns sogar auf Foto-Entfernung (wenn man ein Tele hat) herankommen. So prächtige Tiere!

Mit jedem Meter, den wir höher steigen, wird auch der Schnee höher.

Da war’s noch zäh …
… aber bald kommt die Sonne durch

Aber der Hochnebel reißt zusehends auf, was unsere Motivation noch anspornt. Der Tourenleiter muss zwar ordentlich Spurarbeit verrichten (Augen auf bei der Berufswahl!), aber schließlich erreichen wir den höchsten Punkt unserer Runde oberhalb der Veitskirche, einer Felsformation auf dem Weg zum Scheffauer.

Wanderer über dem Nebelmeer

Und siehe da, der Kaiser meint es gut mit uns: Wir schauen über das Nebelmeer hinweg zu den Hohen Tauern mit Wiesbachhorn, Großglockner und Großvenediger.

Der Tourenleiter reisst es auf – oder raus? (Foto: Harald Schramek)

Und auch die Kitzbüheler Alpen sind ganz nah, Kitzbüheler Horn, Großer Rettenstein und Hohe Salve erheben sich über die Wolken. Wir genießen bei dieser Aussicht glücklich unsere Brotzeit.

Am Brotzeitplatz …
… mit Aussicht zu Sonneck, Kaiserkopf und Treffauer …
… und zum Kitzbüheler Horn …
… und zum Großglockner …
… und zum Großvenediger (davor der Große Rettenstein) …
… und die Hohe Salve ist auch dabei

Dann geht es an den Abstieg auf dem Wegabzweig, der nur anhand des Höhenmessers identifiziert werden kann, so hoch ist der Schnee. Aber mit Spürsinn bahnen wir uns im wahrsten Sinn des Wortes den Weg hinunter, bis wir schließlich die Kaiser-Hochalm erreichen. Ab hier geht es zunächst auf einem Wirtschaftsweg weiter, was das Gehen erleichtert.

Blick ins Rofangebirge

Der Tourenleiter beschließt, die Kaiseralm und damit 100 Hm Gegenanstieg auszulassen und direkt den Weg Richtung Hinterschießling-Alm einzuschlagen – man ist bei solch anstrengenden Verhältnissen ja kein Unmensch. Die ansonsten bewirtschaftete Alm ist aber schon in Winterruhe, weshalb wir direkt den Abstieg in die Rehbachklamm wählen.

In der Rehbachklamm

Wir kommen am Bergwerksstollen vorbei, wo sonst Teilnehmer eingesperrt werden, die dem Tourenleiter widersprechen – heute erfreulicherweise kein Bedarf dafür.

Den Stolleneingang lassen wir heute rechts liegen
Wasserfall in der Rehbachklamm

Nach kurzem Weiterweg erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt Bärnstatt, wo der Gasthof leider Betriebsurlaub hat.

Herbstliches Farbenspiel vor dem Scheffauer

Wir kehren stattdessen ein im Landgasthof Bocking, was sich als gute Wahl erweist. Gestärkt mit Speis und Trank können wir danach wieder den Heimweg antreten.

Mit dabei waren: Iris Brandmayer, Louisa Handorf, Angelika und Armin Hofmann, Martina Neumann, Marlene Niedermaier, Nina Orthuber, Harald Schramek, Antje Wenzel, Martin Wöhrle sowie Bärbel und Reinhold Zeitler

Bericht, Fotos und Tourenleitung: Hans Sterr

Archive