Venedigerblick

Wetterglück und alpine Abwechslung

13.-16.08.22, mit Rainer Pollack – Um 5:30 Uhr ging´s in Walpertskirchen los mit dem 9-Sitzer von Martin & Nina. In Mittersill traf man sich dann mit Markus, der aus Villach kam. Dessen Auto wurde am Parkplatz Habachtal bei Bramberg für den Dienstag „deponiert“. Man fuhr dann zum Parkplatz Hintersee oberhalb Mittersill, der ein beliebtes Ziel für Wohnmobile ist. Ein Parkplatz zu bekommen war kein Problem, allerdings konnte man die Parkplatzgebühr nur für drei Tage entrichten, wohl deshalb, damit die Wohnmobile irgendwann das Weite suchen. So musste Nina noch einen Zettel schreiben, dass wir am Dienstag zurückkommen und also vier Tage den Parkplatz nutzen. Einer AV-Gruppe aus Fürth erging es genauso. Letztendlich ergab sich am Dienstag aber dann glücklicherweise kein Problem mit Parkkralle o.ä.

Samstag, 13. August

Gegen 9:15 Uhr begann dann der Aufstieg am Hintersee (1313 m), vorbei an der Gamsblickhütte und Hinterseealm, über den Trassensteig zum Geißstein bei schwülen Temperaturen, aber Sonnenschein. Zuerst durch das vermurte Bachbett der letzten Woche, dann sehr luftig ausgesetzt, seilgesichert und manchmal auch unangenehm feucht bis zum Naßfeld (2.100 m), immer wieder unterbrochen von kleineren Pausen.

Tauernkreuz Felbertauern

Aus Sicherheitsgründen hatten alle die Helme auf. Beim tiefgrünen Plattachsee wurde Mittagspause gemacht. Nun ging es über Blockwerk die „lange Jesen“ hinauf und in vielen Kehren zum Tauernkreuz und zur St. Pöltner Hütte (2.481 m) am Felbertauern.

St. Pöltner Hütte

Gegen 14:30 Uhr war man bei Reinhold und seinem Team und konnte den besten Apfelstrudel am Felbertauern auf der Terrasse genießen.

Höhenmeter: ca. 1200, ca. 10 km, 4 Stunden

Abends gutes Essen und Unterbringung in Zweibettzimmern, welcher Luxus!

Sonntag, 14. August

Nach dem Frühstück um 7 Uhr ging es gegen 7:45 Uhr bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen los. Auf dem St. Pöltner Westweg konnte man den herrlichen Venedigerblick stundenlang genießen. In stetem Auf und Ab führt dieser hoch über dem Gschlösstal durch viele Kare mit Wasserfällen, mehreren Gegenanstiegen, aber auch anspruchsvollen Blockwerkpassagen zum Zeigerpalfen (2.506 m).

Am Zeigerpalfen mit Groß – und Kleinvenediger

Nach 3 ½ Stunden wurde länger gerastet und das Panorama genossen. Nun galt es das Sandebentörl (2.751 m) zu erklimmen, das einige Schweißtropfen und eine weitere Stunde kostete. Hier oben war dann auch die Mittagspause, ehe der anspruchsvolle Abstieg auf dem Fürther Weg zur Neuen Fürther Hütte erfolgte (2.201 m). Am Freitag hatte es hier oben gehagelt und der Hagel hing noch auf den Platten und erforderte entsprechende Vorsicht. Die „Badische Vierstelstunde“ zog sich dann ganz schön zur Hütte. Rainer hatte erzählt, wenn man die Hütte sieht, dauert es noch eine Viertelstunde.

Gegen 15:00 Uhr erreichte die Gruppe die Hütte. Der Hüttenwirt empfahl statt zu duschen, einfach den Kratzenbergsee zum Schwimmen zu nutzen und das genoss man dann auch ausgiebig bei 12 Grad Wassertemperatur und warmem Sonnenschein. Die Unterbringung erfolgte in einem 8er-Zimmerlager.

Ca. 800 Höhenmeter mit Gegenanstiegen, 18,5 km, 6 Stunden.

Montag, 15. August

Der Wetterbericht meldete ab Mittag Regen und Rainer konnte den Hüttenwirt überreden, statt 7 Uhr doch schon um 6:30 Uhr Frühstück zu geben. Das wurde recht kurz gehalten und schon kurz nach 7 Uhr brach man von der Neuen Fürther Hütte in Richtung Larmkogelscharte auf. Der Himmel war dunkel und man war sich nicht sicher, wie lange das Wetter halten würde. Je weiter man jedoch die vielen Serpentinen hinauf kam, desto mehr kam die Sonne zum Vorschein. Und nach 2 ½ Stunden emsigem Steigen erreichte man die luftige Larmkogelscharte (2.933 m).

Rucksackbefreit folgte dann ein erneut luftiger, seilgesicherter Aufstieg zum aussichtsreichen Larmkogel (3.017 m) mit schönem Kreuz.

Auf dem Larmkogel

Der Abstieg über viele Felsbänder und Schuttrinnen gestaltete sich etwas mühsam und die Damen der Gruppe entschieden sich dann auf halbem Weg zur Hütte, den Rest barfuß zu gehen. Das Wetter hielt und so konnte man gemütlich zur herrlich gelegenen Neuen Thüringer Hütte hinunterbummeln, die kurz vor 13 Uhr erreicht wurde.

Thüringer Hütte

Gegen 13:30 Uhr kamen die ersten Regentropfen, dann riss es wieder auf, ehe dann ab 16 Uhr das Gewitter begann und bis in die Nacht hinein einen Regenschauer nach dem anderen schickte. Auch hier erfolgte die Unterbringung in einem 8er-Zimmerlager.

Ca. 900 Höhenmeter, 11,7 km, 5 Stunden.

Dienstag, 16. August

Frühstück 7 Uhr, Abmarsch um 7:45 Uhr über die Große Weidalm hinauf zur von einer Lawinen zerstörten Alten Thüringer Hütte (2.400 m) mit herrlichem Gletscherblick. Von dort aufgrund der Steinschlaggefahrt mit Helm ausgerüstet, ging es in unzähligen Kehren hinunter über die Saanden in die Keesau und gefühlt ewig lang hinaus zur Moa-Alm (1410 m), wo man den Helm ablegen konnte. Über den Fahrweg und Smaragdweg zog sich dann der Weg bis zum Parkplatz bei der Habachklause (872 m). Zwischendurch gab es eine Mittagseinkehr in der Enzianhütte (1.312 m). Eindrucksvoll konnte man die Naturgewalten betrachten, die die Woche vorher mit Vermurungen das Habachtal heimgesucht hatten und nur mit viel Glück die Moa-Alm und Alpenrose verschont hatten. Danach fuhren Markus und Martin zum Hintersee. Markus fuhr zurück nach Villach und Martin brachte mit dem 9-Sitzer die Venedigerblick-Bergsteiger wieder wohlbehalten zurück nach Walpertskirchen und Erding.

Ca. 150 Höhenmeter Aufstieg und 1.500 Höhenmeter Abstieg, 20 km, 5 Stunden.

Es war eine wunderbare vier-Tagestour mit Wetterglück und viel alpiner Abwechslung. Grandiose Ausblicke, herrlicher Badesee und drei gut geführte Hütten, sowie eine sehr homogene Kranzler-Gruppe. Das freut natürlich auch den Tourenleiter.

Teilnehmer: Ute Kashoa, Josef Kirmair, Antje Lohrmann, Martin Wöhrle, Nina Orthuber, Gerlinde Hübl, Markus Hübl

Tourenleitung: Rainer Pollack

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