Touren im Bayerwald

Mia warn im Woid dahoam

12.-15.08.22, mit Alex Linke – Ein erlebnisreiches langes Wochenende absolvierten vier Alpenkranzler*innen auf und um die Berge im Mittleren Bayerischen Wald.

Freitag, 12.08.22 (Bilder nach dem Text)

Nachdem wir uns in unserem Berghotel Mooshütte nördlich vom Arber einquartiert haben, unternehmen wir nach dem Abendessen noch eine Abendtour zum nahegelegenen, idyllischen Kleinen Arbersee.

Schwimmende Insel am Kleinen Arbersee mit Seehäusl
Lichtspiele
Blick über den See
Guckst Du
Großer Arber mit Spiegelung
Blick zum Kleinen und Großen Osser
Regenbogen beim Rückweg
Abendstimmung

Samstag, 13.08.22 (Bilder nach dem Text)

Wenn wir schon an seinem Fuß wohnen, dann wollen wir ihn auch besteigen: Heute geht es zum Kleinen und Großen Arber. Dazu gehen wir zunächst die von gestern schon bekannte Strecke zum Kleinen Arbersee, der sich in schönem Morgenlicht präsentiert. Am Seehaus sind sie noch mit den Vorbereitungen für den Anstruem der Tagesgäste beschäftigt, aber wir wären eh nicht eingekehrt.

Unser Weg führt in Serpentinen hinauf, und nach kurzer Zeit erreichen wir auch den ersten Gipfel, den Kleinen Arber. Wir verweilen nur kurz am Gipfel, denn wir haben ja noch einiges vor. Zunächst aber wartet auf uns die Einkehr in der Chamer Hütte unterhalb des Gipfels. Dort lockt uns das Schild, das auf die Sepzialität des Hauses hinweist: „Hoiba Wagga“ – Heidelbeer-Pfannkuchen. Der Autor stammt zwar aus Niederbayern, aber das Wort „Wagga“ ist mir gänzlich unbekannt. Wer Hinweise auf die Herkunft des Wortes geben kann, bitte bei Hans Sterr melden!

Und nicht nur der Wagga ist ungewöhnlich, auch ein seltener Schmetterling, dessen Name uns zunächst unbekannt ist, lässt sich immer wieder bei uns nieder und wird vom Fotografen gejagt – am Ende erfolgreich. Der Schmetterling stellt sich nach Google-Suche als ein Angehöriger der Edelfalter heraus: Ein Trauermantel.

Nach der Rast ziehen wir weiter auf dem Verbindungsweg zum Großen Arber. Heidelbeer-Sträucher verhindern ein schnelles Vorwärtskommen, aber wir sind ja auch nicht auf der Flucht. Nach ausgiebiger „Blaupause“ erreichen wir die erste Felskanzel des Gr. Arber, die wir (als Alpenkranzler) natürlich besteigen müssen.

Dann führt uns der Weg weiter hinüber zu den weißen Kugeln der Radaranlage auf dem Gipfel, die den Arber schon von weitem unverkennbar machen. Leider ebenso unverkennbar ist der Trubel auf dem Gipfel und insbesondere auf den Gipfelhütten, weil die Seilbahn unermüdlich Menschen auf den Berg schaufelt. Wir verzichten angesichts des Auftriebs auf die geplante Gipfelrast und steigen Richtung Norden direkt wieder ab.

Weiter unten werden wir dann belohnt: Auf dem Gasthof Sonnenfels kehren wir eine und genießen Kaffe, Käsemohn- und Heidelbeerkuchen. Für den Fotografen interessant, aber tatsächlich eher traurig: Ein Taubenschwänzchen schwirrt um die Blumen herum. Dieser Schmetterling, der vom Flugverhalten an einen Kolibri erinnert, ist eigentlich in südlichen Ländern heimisch. Mit der Klimaerwärmung dringt er immer weiter nach Norden vor. Und dass man ihn nun hier auf 1.200m Seehöhe antrifft, ist ein trauriger Beweis für die Zunahme der Durchschnittstemperatur. Das Taubenschwänzchen ist ein schöner Bote einer schlechten Entwicklung …

Wir steigen ab und beschließen, neue Wege zu suchern – und so steigen wir zwischendrin ordentlich weglos durch den Urwald mit viel Unterholz ab. Aber Orientierungssinn ist alles – logo kommen wir direkt an unserem Ziel, dem Berghotel, wieder raus.

Nun sind 750 Hm für uns an diesem Tag klar zu wenig – wir beschließen, nach dem Abendessen noch eine Sonnenuntergangstour auf den Kleinen Osser zu unternehmen. Der Aufstieg erfolgt noch bei Tageslicht, für den Abstieg erweisen sich unsere Stirnlampen als gute Helfer.

Morgens am Kleinen Arbersee
Wanderin über dem Arbersee
Fingerhut
Blick zum Großen Arber
Auf dem Kleinen Arber
Im Dschungel
Chamer Hütte
Trauermantel von oben …
… und von vorne
Gleich geht’s los
„Hoiba-Wagga“
Blaue Bleschl
Ungarischer (Pannonischer) Enzian
Auf dem ersten Felsen des Gr. Arber …
… wo man auch ein wenig kraxeln muss
Gipfelplateau des Großen Arber
Das Taubenschwänzchen, der …
… Kolibri der Schmetterlinge
Gasthof Sonnenfels
Begegnung mit einer Spitzmaus
Abendstimmung an den Osserwiesen
Regenbogen über dem Kleinen Osser
Abendstimmung am Kleinen Osser
Hoher Bogen (mit Sendeanlage) im Abendlicht
Passend zum Sonnenuntergang
Gleich ist sie weg
Letztes Licht
Grenzstein an der Künischen Kapelle
Erdkröte im Schein der Stirnlampe

Sonntag, 14.08.22 (Bilder nach dem Text)

Heute steht der Große Falkenstein auf dem Programm. Wir starten unsere Tour in Zwieselerwaldhaus und umrunden erst einmal den Ahornriegel. Von dort geht es erst einmal wieder runter, um das Urwaldgebiet des Höllbachgespreng zu erreichen. Der Aufstieg durch dieses Gebiet gehört sicher zu den schönsten Touren, die man im Bayerischen Wald unternehmen kann. A bisserl trittsicher sollte man halt sein.

Wir erreichen dann den Gipfel des Großen Falkensteins, zu dem wir nach dem Aufstieg durch das Höllbachgespreng von einem Plateau sogar ein wenig absteigen müssen. Der höchste Punkt scheint also gar nicht die Felskanzel zu sein … nach dem obligatorischen Gipfelfoto kehren wir im Schutzhaus knapp unterhalb des Gipfels ein. Es ist etwas windig, obwohl der Wetterbericht einen „ungetrübt sonnigen Tag“ versprochen hat – und während wir in der Hütte sitzen, regnet es sogar ein wenig. Bei uns gibt es Bayerwaldgerichte: Käsnocken, Pichelsteiner und Tellersülze. Und ein Dampfbier aus Zwiesel.

Wir entscheiden uns nicht für den kürzesten Abstieg, sondern machen einen Umweg. Zunächst geht es in Richtung Sulzschachten, bevor wir abbiegen zum „Erlebnisweg Windwurfgebiet“. Dort hatte der Orkan Kyrill schwere Schäden angerichtet, und nun wird auf Tafeln erklärt, wie mit dem Totholz im Nationalparkgebiet umgegangen wird.

Dann steigen wir hinab zum Ruckowitz-Schachten, wo wir leider das angekündigte Rote Bergvieh nicht antreffen. Der Weiterweg zumindest ist schön und teilweise wild. Kurz vor Ende unserer Tour erreichen wir noch das „Urwaldgebiet Mittelsteighütte“, wo die ursprüngliche Waldzusammensetzung ohne menschlichen Eingriff beobachtet werden kann. Eine Einkehr im Biergarten in Zwieselerwaldhaus rundet den Tag ab.

An der Höllbachschwelle
Im Höllbachgespreng …
… mit Wasserfall
Steil hinunter …
… und hinauf
Auf dem Großen Falkenstein
Gute Aussicht im Schutzhaus
Auf dem Erlebnisweg …
… mit Windwurf
Auf dem Ruckowitz-Schachten
Im Urwlad – hier werden Bäume nicht geräumt
Schluss im Biergarten

Montag, 15.08.22 (Bilder nach dem Text)

Weil heute auch Heimreisetag ist, wählt unser Tourenleiter Alex eine kurze Tour auf den Kleinen und Großen Riedelstein bei Arrach/Eck aus, ein Teilstück des Goldenen Steiges. Unser Weg führt zunächst auf einem wild planierten Weg hinauf, erst kurz vor dem Kleinen Riedelstein sind wir auf einem „echten“ Wanderweg. Der Abstecher zum Gipfel lohnt auf jeden Fall.

Dann geht es weiter hinüber zum Großen Riedelstein, auf dem das Denkmal für Maximilian Schmidt, genannt „Waldschmidt“, steht. Wir bleiben nur für einen Fotostopp auf dem Gipfel – die Aussicht vom Kleinen Riedelstein war eh schöner. Unser Weg führt uns nun hinab zu den „Rauchröhren„, steil aufragenden, beeindruckenden Felsen. Kein Wunder, dass hier etliche Kletterrrouten eingerichtet sind … auch wir kraxeln hinauf, obwohl der Hauptgipfel den Kletterern vorbehalten bleibt.

Dann auf der anderen Seite hinunter, einmal rund um die Rauchröhren herum und dann hinunter Richtung Eschlsaign. Der Weg wäre jetzt relativ ereignislos, wenn, ja wenn da nicht die Freuden der wild wachsenden Früchte auf uns gewartet hätten: Unfassbare viele und große Brombeeren wahcsen leicht erreichbar am Wegesrand – und wir stürzen uns mit Begeisterung hinein. Kann man einen Brombeer-Schock bekommen? Möglich, aber wir haben es trotz der von uns verzehrten unglaublichen Mengen überstanden.

Wir kehren nach kurzer Autofahrt dann noch ein in Arnbruck beim Dorfwirt – Empfehlung! Und dann führt uns der Weg in Arnbruck noch in „Das Glasdorf“ – Bayerwaldglas in allen erdenklichen Formen und Farben. In jedem Fall ein Ausflugstipp für Schlechtwetter.

Auftakt-Markierung
Karl-Ellmauerer-Kapelle
Ankunft am Kleinen Riedelstein
Steiler Zapfen
Stammtisch gefunden
Vor dem …
… und auf dem Großen Riedelstein
An den Rauchröhren …
… muss man a bisserl kraxeln …
… aber wir schaffen das!
Tiefblick
Im Felsdurchschlupf
Im Felsspalt
Gesicht I
Gesicht II
Gesicht III
Brombeerwahnsinn: In Menge …
… und Größe!

Wir bedanken uns bei unserem Tourenleiter Alex für die sehr abwechslungsreiche, interessante und lustige Tour durch den Bayerischen Wald!

Dabei waren Petra Linke, Sonja Schupsky und Hans Sterr
Tourenleitung: Alex Linke
Bericht und Fotos: Hans Sterr

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