Traumtouren in Rauris

Sektionsbusfahrt mit wunderschönen Wanderungen

6.-9.10.2023, mit Sonja Schupsky und Hans Sterr – Wie jedes Jahr im Herbst fand wieder eine Sektionsbusfahrt zu einem schönen Wanderziel statt. Die Organisatorin Sonja Schupsky hatte diesmal das Rauriser Tal als Ziel erkoren – und einen Volltreffer gelandet.

Freitag

Wir fahren mit dem Linner-Bus früh um sieben Uhr ab und kommen sehr gut durch den Verkehr. Nach einem kurzen Stopp am Hotel Platzwirt in Rauris, wo wir unser Gepäck abladen und die Gästekarten abholen, fahren wir zurück nach Taxenbach und starten unsere erste Tour:

Die Kitzlochklamm ist unser Ziel. Mit unseren Gästekarten haben wir freien Eintritt in die Klamm.

Erstes Highlight dort ist der beeindruckende Wasserfall am Taleingang.

Und dann geht es über Stufen und durch Tunnel weiter hinauf in die Klamm, durch die sich die Rauriser Ache zwängt.

Wir bestaunen die Teufelsschlucht (wo wir doch lauter Engerl sind!) …

… und auch die Kletterer, die den Kitzlochklettersteig bezwingen. Begeistert von dem Naturschauspiel erreichen wir das Ende der Klamm.

Von hier geht es für die „Murmelgemsen“ (wir haben die Gruppen „Murmeltiere“ und „Gemsen“ diesmal zu einer zusammengelegt) und die „Steinböcke“ weiter hinauf an einem schönen Wanderweg der Rauriser Ache entlang.

Die Murmelgemsen beenden ihre Tour an der Agersäge und fahren mit Sonja von dort mit dem Linienbus zum Hotel,

während die Steinböcke mit Hans den ganzen Wanderweg zu Fuß bis Rauris unter die Sohlen nehmen.

In unserem Hotel Platzwirt quartieren wir uns dann nach der Ankunft in die schönen Zimmer ein. Danach hat Sonja für uns noch einen Besuch im Rauriser Talmuseum vereinbart.

Der Leiter vor Ort ist zwar etwas überrascht, hält uns danach aber einen kurzweiligen und sehr interessanten Vortrag über die Geschichte des Tals, insbesondere auch dem Goldbergbau im Tal (die Goldberggruppe mit Sonnblick und Hocharn verdankt ihm ihren Namen).

Wir bestaunen dann noch die feinen Exponate im Museum, unter anderem tolle Mineralien und Bergkristalle.

Bei einem guten Abendessen und ebensolchen Gesprächen klingt der Abend aus.

Samstag

Heute fahren wir mit dem Bus zunächst fast ans Ende des Tals bis kurz vor Kolm-Saigurn, dem Weiler am Talschluss. Wir haben einen sehr lustigen Busfahrer erwischt, der uns Geschichten über das Tal erzählt und auch mit Witzen und Anekdoten nicht spart. Aber auch Ernstes ist dabei: Am 28. August wurde das hintere Tal von durch Starkregen ausgelöste Muren heimgesucht, deren Spuren noch überall im Talgrund sichtbar sind. Nur das Rückhaltebecken, das den vielen Regen so gerade noch speichern konnte, hat eine Katastrophe weiter unten verhindert.

Sonnenaufgang an Sonnblick (links) und Hocharn

Beim Parkplatz Lenzanger steigen wir aus und beginnen unsere Wanderung, die zunächst für Murmelgemsen als auch Steinböcke hinaufführt in den Rauriser Urwald.

Dieser Urwald ist tatsächlich seit Jahrhunderten von menschlichen Eingriffen frei geblieben und ist wunderbar ursprünglich: Moortümpel und uralte Bäume bilden ein beeindruckendes Ensemble. Unbedingt einen Besuch wert!

Die Gruppe der Steinböcke steigt danach weiter auf – Ziel ist die Bockhartscharte. Aber auch schon vom Ausgang“ des Urwalds haben wir einen tollen Blick auf die Dreitausender Rauriser Sonnblick und den Hocharn, die Herrscher über das Talende.

Ihre Gletscher leiden aber so wie alle anderen in den Alpen stark unter der Klimaerwärmung; lange werden sie wohl nicht mehr zu bewundern sein.

Die Heidelbeersträucher haben schon eine wunderbare Herbstfärbung angenommen. Wir wandern durch ganze Felder davon und erreichen schließlich die Scharte, die den Übergang zum Gasteiner Tal bildet.

Wir steigen noch 50 Höhenmeter weiter hinauf zum Gipfel des Bockhart (eine Teilnehmerin glaubt, sie könne sich an der Scharte ausklinken, hat ihre Rechnung aber ohne den Tourenleiter gemacht: „Dir helfe ich gleich!“ Und das hat geholfen).

Vom Gipfel mit dem schönen „Berg heil!“-Kreuz haben wir einen wundervollen Blick zum Ankogel und zur Tauernkönigin, der Hochalmspitze. Das Wetter ist heute fantastisch und wir genießen die Gipfelruhe.

Nach ausgiebiger Rast steigen wir wieder ab. Manche stellen fest, dass es teilweise runter schwieriger ist als rauf – aber alle meistern die heiklen Stellen einwandfrei. Als wir wieder den Almboden erreichen, kehren wir in der Durchgangsalm ein, die erfreulicherweise noch geöffnet hat.

Suppen, Brotzeit und Getränke strärken uns für den weiteren Abstieg zum Naturfreundehaus in Kolm-Saigurn, wo zwei Minuten nach uns auch unser Bus ankommt und uns nach Rauris bringt. Unser Busfahrer ist wieder zu allerlei Schabernack aufgelegt.

Die Murmelgemsen sind nach ihrem Besuch im Urwald (ohne Wolfsbegegnung – die Wölfe haben am Wochenende frei) erst ein Stück taleinwärts gewandert, um dann zur Einkehr zum Ammererhof abzusteigen.

Feine Speisen und Getränke laben die Gruppe zur allgemeinen Zufriedenheit. Die Murmelgemsen werden dann schon vor den Steinböcken vom Bus abgeholt.

Sonntag

Heute hat sich das Wetter leider gedreht – statt dem schönen Sonnenschein verdunkeln heute Wolken den Himmel.

Wir bleiben aber bei unserem Tourenplan.

Wir fahren unter Ausnutzung unserer Gästekarte kostenlos mit der Hochalmbahn hinauf.

Die Murmelgemsen steigen bereits an der Mittelstation aus und wandern den wunderbaren „Tilly’s Waldpfad“ hinauf, einem schön angelegten Naturlehrpfad.

Die Herausforderung, mit sprungbegabten Tieren zu wetteifern, wird gerne angenommen.

Nach dem Aufstieg erreicht die Gruppe den Speichersee bei der Hochalm – und zwei Teilnehmerinnen riskieren sogar noch ein Bad im See. Respekt!

Auch die Möglichkeit, übers Wasser zu gehen und eine Floßfahrt zu unternehmen, wird eifrig genutzt, bevor die Gruppe mit Sonja in der Hochalm einkehrt.

Die Steinböcke dagegen fahren ganz hinauf zur Bergstation und beginnen von hier ihren Aufstieg. Es ist stark bewölkt, aber am Hochkönigmassiv zeigen sich schöne Lichtstimmungen.

Wir wandern die Sandstraße hinauf, bis wir zum Seekarsee abzweigen.

Von dort geht es dann weglos weiter – na ja, erstmal geht es nicht weiter, weil die Gruppe über die erstaunlicherweise noch Früchte tragenden Heidelbeersträucher herfällt. Blauzungen inklusive …

Wir erreichen dann die Schwarzwand, über die von Norden her ein recht kalter und strammer Wind hereinbläst.

Und die tief hängenden Wolken verhindern den Blick in die Glocknergruppe …

Wir ziehen deshalb gleich weiter und steigen den zuweilen recht schmalen Grat entlang in Richtung Reissrachkopf. Der gegenüber liegende Edweinschöderkopf wird von der Gruppe kurzerhand in „Edelschweinkopf“ umbenannt.

Die Tipps von Hans zum richtigen Setzen der Füße helfen beim Balancieren über den Grat.

Dann erreichen wir unseren zweiten Gipfel. Auch hier bläst es ungemütlich drüber, so dass wir wieder nur einen Fotostopp für das Gipfelfoto einlegen und gleich danach den Abstieg beginnen.

Auf der Hochalm treffen wir dann auf die Murmelgemsen, aber anders als die bleiben wir auf der Terrasse und genießen Suppen und Getränke dort.

Und wir sehen von hier aus auch den Regenbogen, der sich vor dem Hochkönig gebildet hat.

Die Murmelgemsen steigen über den Fahrweg zur Mittelstation ab, während die Steinböcke Tilly’s Waldpfad wählen. Natürlich nicht, ohne sich vorher auch am Speichersee auszutoben …

An der Mittelstation angekommen wählt Hans mit drei Teilnehmerinnen noch eine Extra-Rundfahrt mit der Seilbahn, während der angsthasige Rest wieder aus der Gondel springt und die direkte Abfahrt nimmt. Euch erziehe ich schon noch!

Montag

Das Wetter ist wieder deutlich besser. Wir packen erstmal im Hotel unsere Koffer. Dann beginnen wir unsere Wanderung ins Rauriser Tal hinein.

Beide Gruppen folgen zunächst dem Goldberg-Radweg bis zum Ortsteil Einöden bis vor Wörth, wo dann der Wörther Rundwanderweg sehr schön auf der Anhöhe über dem Tal dahinführt.

Die Steinböcke nehmen dann noch den Schlenker kurz hinein ins Seidlwinkltal und weiter bis zur Einödkapelle, die St. Hubertus geweiht ist.

Nach kurzer Rast gehen wir wieder zurück und biegen dann ab, wo wir beim Andrelwirt auf die Murmelgemsen treffen. Beim Wirt lassen wir uns dann die vorbestellten Speisen schmecken und freuen uns über den gutgelaunten Kellner.

Zum Abschluss führt uns der Weg dann ins nur 100m entfernte Nationalparkmuseum „Im Facettenreich“.

Der Mann an der Kasse stellt sich dann als Ranger heraus, der die Geierpopulation im Rauriser Tal, speziell im Kruml-Tal, betreut. Er erzählt kurzweilig und lehrreich über diese Großvögel.

Als wir dann das Museum verlassen, steht schon der Linner-Bus bereit und bringt uns schnell und wohlbehalten zurück nach Erding. Wunderbare Wandertage gehen zu Ende.

Hinweis: Die nächste Sektionsbusfahrt führt vom 6.-9. Oktober 2024 ins Passeiertal in Südtirol. Bitte Ausschreibung im MitgliederMagazin beachten!

Teilnehmer: Gisela Altschäffl, Klaus Ehrnsperger, Elfi Friedrich, Gisela Groden, Angelika und Armin Hofmann, Martina Hölscher-Huber, Heinz Huber, Ludwig und Ludwiga Italiaander, Maria Jankowsky, Alex Lechner, Nina Mätger, Conny Neumaier-Prey, Bernhard und Elisabeth Neumeier, Helga Nötel, Maria Oehler, Christa Ottmann, Toni und Sabine Preis, Heidi Seckinger, Karin Teige, Annemarie Weiss und Erika Wenhart

Tourenleitung und Fotos: Sonja Schupsky und Hans Sterr

Organisation: Sonja Schupsky

Bericht: Hans Sterr


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