Skitouren Triebener Tauern

Gebiet ohne (Münchner) Tagestouristen

24.-26.2.2023, mit Rainer Preis – Um eine Vorstellung zu bekommen, wo unser Tourengebiet liegt, musste Mister Google befragt werden. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um einen Teil Österreichs handelt, der südlich des Gesäuses in der Steiermark liegt. Also um ein Gebiet, in welches der gemeine Münchner Tagestourist nicht als erstes zu finden ist. Das lässt ja hoffen, dass es von der Walze der Skitourengeher noch nicht überrollt wurde.

Unsere Gruppe reiste nicht im Konvoi an, umso erstaunlicher war es, dass wir praktisch nacheinander und ohne zeitlichen Abstand auf dem Parkplatz am Gasthof Braun, unserem Tourenausgangpunkt, eintrafen. In diesem Winter mit dem wenigen Schnee lag zumindest so viel, dass wir ab dem Parkplatz losfahren konnten.

Unser Ziel heute war der Triebenkogel 2055 m, ein Berg der auch als der „Skitourenkönig des vorderen Triebentals“ bezeichnet wird. Es war eine wunderschöne Tour über sanfte Hänge. Starten konnten wir mit Sonnenschein und die Sonne war gemeinsam mit der Reflektion des Schnee stark genug für gerötete Wangen am Ende des Tages.

Der Weg führte lange sehr flach über Forstwege aufwärts, dann über Wiesenhänge. Hier übten wir mit Rainer prophylaktisch die Spitzkehren. Im weiteren Verlauf wurden die Schneeverhältnisse bei Uta zum Problem. Die Felle stollten so stark, dass mit Wachs dagegen gearbeitet werden musste.

Als wir die windgeschützten Bereiche verließen, wurden die abgeblasenen Kuppen mit dem stark verharschten Schnee eine richtige Herausforderung an die Gehtechnik. Harscheisen wären die Lösung gewesen, um den Gipfelhang nicht als Plage zu empfinden. In der Zwischenzeit hatte die Sonne gegen eine hohe Bewölkung Platz machen müssen. Trotzdem war die Sicht auf die umliegenden Berge noch beeindruckend. Es war allerding recht frisch, so dass die Gipfelbrotzeit kurz war.

Die Abfahrt im oberen, vom Wind abgeblasenen Bereich, war hart wie auf einer Piste, aber die Wiesenabschnitte ließen sich butterweich und wunderbar fahren. Als Belohnung gab es nach der Skitour am Ende des Triebentals Kaffee und Kuchen oder Suppe und Bier im Gasthof Bergerhube.

So wurde es schon früher Abend, bis wir unsere Zimmer im Gasthof Treibener Hof bezogen. Den Abend ließen wir bei guter Hausmannskost und mit dem Pläneschmieden für den nächsten Tag ausklingen.

Der Wetterbericht für den zweiten Tag war nicht sehr überzeugend. Aber wir hatten gestern beim Nachmittagskaffee bzw. Bier vom Wirt in der Bergerhube noch zwei Tips für unterschiedlich schlechtes Wetter bekommen (von strahlendem Sonnenschein ging auch er nicht aus). Einmal für Null-Sicht und einmal für was für Optimisten. Natürlich waren wir alle voll motiviert und gingen die Optimisten-Tour an. So starteten wir, mit anderen Optimisten, am Gasthof Bergerhube in ein Nord-Südtal Richtung Krugertörl, bei noch Sonnenschein. Links und rechts von unserer Spur lag feinster Pulverschnee und versprach eine traumhafte Abfahrt.

Leider entwickelte sich das Wetter so wie insgeheim befürchtet: Wolken zogen ins Tal und ab 11.00 Uhr waren die Sichtverhältnisse so, dass man nur noch weiß sah. Also die Klügeren geben nach und kehren um. Traumhaft wurde es trotzdem, nachdem die Sicht eine Idee besser wurde, konnten wir eine fantastische Abfahrt genießen. So fantastisch, dass wir den schönsten Hang nochmal aufsteigen und ein zweites Mal abfahren mussten.

Als dann aber auch noch Schneefall einsetzte, verzichteten wir auf einen dritten Aufstieg und fuhren ins Tal ab. Dort beschlossen wir unsere Nachmittags-Kaffee sicherheitshalber in Trieben zu trinken, um unangenehme Straßenverhältnisse zu vermeiden. Hier hatten wir dann wieder Glück, ganz in Quartiernähe lag das Cafe-Konditorei Taverne, mit einer hervorragenden Kuchenauswahl. Auch das Abendessen im Triebener Hof bestätigte uns wieder, dass wir hier gut aufgehoben waren.

Am letzten Tag unseres verlängerten Skitourenwochenendes in den Triebener Tauern entschieden wir uns für eine Tour in den Rottenmanner Tauern. Nach einem ausgiebigen Frühstück hieß es Abschied nehmen von unserem Quartier, dem „Triebener Hof“. Der B114 Richtung Hohentauern folgend erreichten wir nach der Passhöhe, etwa 600m südlich vom Gasthof Draxler, unseren Ausgangspunkt im Pölsental (ca. 1.230m). Bereits die Anfahrt versprach wie am Vortag etwas Neuschnee, fraglich waren lediglich Sicht- und Windverhältnisse während der Tour. Deutlich kälter als in den Vortagen ging es bei -6,5 Grad Celsius teils bei Sonnenschein los über den Pölsenweg am Forsthaus vorbei zu einer Abzweigung Richtung Bruderkogel.

Nach etlichen Kilometern auf dem Forstweg erreichten wir auf etwa 1.500m die Lackneralm. Von dort ging es jenseits des Baches relativ steil einen Hang hinauf, bevor das ausgedehnte Kar der Lackneralm vor uns lag. Nach kurzer Rast marschierten wir weiter in das Kar hinein, bis nach einer Steilstufe, die aufgrund von Triebschneeablagerungen einzeln mit großem Abstand erklommen wurde, unser heutiges Tagesziel auf ca. 1.980m erreicht wurde.

Die Abfahrt erfolgte anfangs nahe der Aufstiegsroute ehe wir zwei Abfahrtsspuren folgend eine steile Waldschneise abfuhren und schließlich einen Graben erreichten. Von dort ging es nach kurzer Zeit wieder zurück zum Forstweg und nun bei dichterem Schneefall über die Lackneralm zurück zum Parkplatz (Distanz insgesamt: ca. 13 km). Wie am Vortag ließen wir in der Cafe-Konditorei Taverne in Trieben ein gelungenes und bestens von Rainer organisiertes Skitourenwochenende bei Kaffee und Kuchen ausklingen

Mit dabei: Uta, Sybille, Bärbel, Reinhold, Rudi, Hans, Chris und Mathias
Tourenleitung: Rainer Preis

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