Skitouren im Schmirntal

Unterwegs zu den Logenplätzen

17. – 20.03.2022, mit Michael Kreuz – Unser Start ins verlängerte Skitourenwochenende begann um 6:30 Uhr in Aufkirchen. Wir holten unseren Tourenguide zuhause ab und fuhren stressfrei nach Steinach am Brenner. Im Cafe Padeller trafen wir auf den zweiten Teil der Gruppe, Christoph, Sabine und Christian. Julia wollte erst abends anreisen.

Vennspitze – Donnerstag, 17.03.2022 von Rosi H.

Nach der ersten Vorstellungsrunde und einem guten Frühstück starten wir dann zu unserem ersten gemeinsamen Tourentag. Über St. Jodock fuhren wir nach Padaun. Die Vennspitze sollte unser erstes Ziel sein.

Gemeinsam ging es am Parkplatz los, aber schon nach wenigen Metern kristallisierte es sich heraus das der zweite Teil der Gruppe um einiges schneller war als wir.

So rannte dieser Teil voraus und wir gingen an diesem ersten Tourentag mit Michael in unserem Tempo nach oben. Es war ein schöner Aufstieg.

Am Schnee sahen wir die Spuren des gestrigen Saharasturms. Die Schneeauflage war gelb-braun gefärbt und auch die Sonne ließ sich durch den Sandstaub, der noch in der Luft lag, nur erahnen.

Der letzte Anstieg war etwas steiler, aber für alle gut zu meistern.

Am Gipfelkreuz trafen wir dann die schnelle Gruppe wieder.

Nach einem gemeinsamen Gipfelfoto und einer kurzen Verschnaufpause wurde abgefellt und wir haben uns für die Abfahrt vorbereitet.

Die Brotzeit haben wir auf eine Einkehr im Tal verschoben, da das zweite Frühstück noch präsent war. Zudem blies ein etwas ungemütlicher Wind am Gipfel.

Nach dem ersten Steilstück hatten wir einen tollen Schnee. Wir haben alle die Abfahrt sehr genossen.

Nur im unteren Drittel hat uns der Saharasand ausgebremst. Von einer flüssigen Fahrweise ging es zu einem etwas ruppigen Stil über.

Am Parkplatz angekommen wurde zusammengepackt und zum Gasthof Stegholzer gefahren.

Nach einer gemütlichen Einkehr fuhren wir ins Schmirntal zu unserer Unterkunft, dem Gasthof Olpererblick. Abends ließen wir bei zwei großen Pfannen Kässpätzle und einem Glas Wein den schönen Tourentag ausklingen und planten den nächsten Tag.

T1-11 Abendessen reichlich und gut.jpg

Hohe Warte – Freitag, 18.03.2022 von Sabine R.

Heute stand die Westliche Schöberspitze (2.580 m) auf dem Programm. So machten wir uns zu Fuß auf zum Parkplatz Wildlahnertal, wo die Tour starten sollte. Aufgrund des Saharastaubes in der Luft hatte es in der Nacht nicht richtig abgekühlt.

Nachdem wir die Skier angeschnallt hatten, merkten wir schon nach den ersten Höhenmetern, dass die Schneedecke aufgrund der milden Temperaturen nicht stabil war und wir teilweise sehr tief einbrachen. Keine idealen Voraussetzungen für diese Tour.

So beschlossen wir nach rund 100 Höhenmetern eine Tour auf der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes zur Hohen Warte (2.687 m) zu steigen.

Dies taten wir dann auch und stiegen zunächst bis zur Isse-Alm auf. Bereits von hier hatten wir trotz der Bewölkung einen guten Blick auf den Gipfelaufbau der Hohen Warte.

Von der Alm aus stiegen wir in verschiedenen Geschwindigkeitsgruppen über ca. 30 Grad steile Hänge auf bis zur Scharte auf 2.474 m. In der Flanke bis zum Gipfelaufbau steilte es zunehmend auf, aber es gab eine recht gute Spur und war auch nicht zu weich für den Aufstieg.

Auf der Scharte, wo wir wieder zusammenkamen, war auch das Skidepot.

Nachdem der Gipfelaufbau doch eher luftig aussah und wir keine Pickel dabeihatten, endete die Tour hier.

Am Talende zeigten sich immer wieder Olperer und Fußstein

Die Abfahrt bis zur Isse-Alm – mit Sicherheitsabständen – war etwas kraftraubend (oben hart, dann weich und verspurt), ging aber ganz gut.

An der Isse-Alm ließen wir uns dann unsere Brotzeit schmecken.

Bei der Brotzeitpause hatten wir bei schönstem Sonnenschein einen herrlichen Blick auf den Olperer und Fußstein und auch in Richtung Höllscharte, die dann das Tourenziel am letzten Tag war.

Über den weichen Schnee fuhren wir schließlich wieder ins Tal ab.

Dort ließen wir uns im Olpererblick Kaffee und Kuchen schmecken und am Nachmittag blieb auch Zeit für ein kleines Schläfchen und Kartenspiele.

Abends konnten wir uns nach dem leckeren Abendessen mit der Tourenplanung für Samstag beschäftigen.

Gammerspitze und Uttenspitze – Samstag, 19.02.2022 von Julia E.

Für den Samstag haben wir uns vorgenommen, etwas mehr Zeit für das wirklich grandiose Frühstück im Gasthaus Olpererblick einzuplanen. Aber natürlich waren wir gut gestärkt nur 5 Minuten später abfahrbereit als am Vortag, alles eingespielt und unsere Ausrüstung vorbereitet.

Das Wetter war ganz anders, am Freitag noch Waschküche mit wenig Sicht beim Losgehen, war es am Samstag schön sonnig und trocken, sogar etwas kälter.

Wir hatten uns nach vielem Hin und her für die Gammerspitze entschieden, vor allem wegen dem nordseitigen Anstieg und der Verkürzungsmöglichkeit an der Uttenspitze (auch Ottenspitze genannt). Den Direktweg über die Jennerweinrinne, die dieses Jahr schon Schlagzeilen mit einem Lawinenunfall gemacht hatte, wollten wir weder im Aufstieg noch in der Abfahrt angehen. Schließlich herrschte immer noch eine ziemlich instabile Lage mit Durchfeuchtung und für März viel zu warmen Nächten in dieser Höhe.

Wir fuhren ein paar Meter mit dem Auto bis zu einer Kehre, ergatterten noch drei der spärlichen Parkplätze. Kurz drauf ging es los auf eisigem Untergrund. Wir überlegten immer wieder ob Harscheisen nötig seien, konnten uns dann aber auch ohne gut über das wellige Gelände nach oben schrauben.

In einer schönen Waldschneise ging es stetig bergan und langsam merkte man, dass die Sonne Mitte März schon eine große Kraft hat. Bald schon entledigten wir uns der Jacken. Allerdings war der Untergrund noch weit vom erhofften Auffirnen entfernt.

An einem markanten Jägerstand sahen wir das erste Gipfelkreuz und machten eine kurze Pause. Wir dachten fälschlicherweise, das wäre die Leitenspitze, und meinten die Uttenspitze sei der nächste Gupf. Diesen wollten wir eigentlich unterhalb umgehen, doch links war es zu steil und rechts erst recht.

Da blieb nur eins über eine eisige Schulter in straffen Spitzkehren hinauf. In einer Turnerei zogen einige, teils ohne Skiausziehen, die Harscheisen auf, was sich dann ausgesprochen gut und sicher anfühlte. Schnell bemerkten wir, dass die Uttenspitze der Gupf hinter uns war und wir schon am Beginn des Grates, der in Verlängerung zur Riepenspitze und weiter zu Gammerspitze führte, standen. Schön luftig am Einstieg fühlten sich auch hier die Harscheisen sehr gut an.

Ein Traumblick vor uns auf Olperer, Fußstein und Schrammacher und ein wunderschöner Grat, so bewältigten wir die letzten Meter bis zur Gammerspitze.

Dort ging ein ganz schöner Wind, der uns schnell auskühlte. Ein Pärchen aus München knipste noch das obligatorische Gipfelbild von uns, kurzer Eintrag im Gipfelbuch und dann machten wir uns auf die Querung links unterhalb des Grates um hinüber zu den schöneren Hängen zu kommen.

Die wären auch sicher wunderbar gewesen, hätten wir es nicht mit vielen gefrorenen Spuren im Schnee zu tun gehabt. Die Abfahrt war eher ein Durchrütteln und sauber anstrengend für Knie und Oberschenkel. Aber den Eindrücken und der unglaublich schönen Aussicht oben am Gipfel tat das keinen Abbruch.

Wir fanden ein windstilles, sonniges Brotzeitplätzchen direkt unterhalb der Uttenspitze. Nach einer guten Erholung und Stärkung konnte uns Michael dann doch motivieren, die 200 Höhenmeter auf die Uttenspitze aufzusteigen.

Wir fellten erneut an und es ging über Spitzkehren den recht eisigen Hang hinauf. Oben schaute das Gras heraus und es wirkte sehr frühlingshaft.

Aber es hatte sich wirklich gelohnt, die Uttenspitze war fast ein noch besserer Logenplatz für die großen Tuxer und Zillertaler Berge.

Nach einem Schluck Tee machten wir uns letztendlich auf die Abfahrt, die leider kaum besser war als vorhin.

T3-23

Insbesondere in der Waldschneise war alles schon wieder angefroren, man musste die kleine Spur suchen, die noch in der Sonne lag um einigermaßen rücken- und knieschonend nach unten zu kommen.

Zurück an unserem Gasthaus Olpererblick belohnten wir uns für ca. 1.300 Höhenmeter mit einem guten Kaffee und einem großen Stück Beeren- oder Käsesahnetorte.

Durch das Wildlahnertal in die Höllscharte (2.991m) und weiter auf einen namenlosen Gipfel (ca. 3.100m) mit Blick auf den Olperer (3.476m) – Sonntag, 20.03.2022 von Christoph W.

Heute ist unser letzter Tag. Wir hatten Michael überredet zum Abschluss noch eine sportliche Tour zu machen. Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Quartier „Gasthaus Olpererblick“ machten wir uns früh (7.15 Uhr) auf den Weg zu einem langen Tourentag.

Wir starteten wieder direkt am Gasthof Olpererblick mit den Skiern. Anfangs ging es an dem bereits gut gefüllten Tourengeherparkplatz vorbei und erneut über den Wildlahnerbach taleinwärts. Danach längere Zeit auf einem Forstweg, hin und wieder die Kehren abkürzend, zur Waldgrenze und weiter zur kleinen Isse-Alm, die auf einer Erhebung links der Aufstiegsroute liegt. Diesen Weg kannten wir ja schon vom Freitag.

Das Gelände im breiter werdenden Talboden ist ab der Alm wunderschön gestuft mit Blick auf den markanten Fußstein und Olperer

In südöstliche Richtung ging es ab der Alm flacher taleinwärts an Lawinenkegeln vorbei und zuletzt etwas rechts auf den Talschluss mit einem Steilhang zu, der teilweise mit Harscheisen überwunden wurde.

Danach marschierten wir nicht allzu steil in östlicher Richtung aufwärts auf das gut sichtbare Wetterkreuz zu.

Noch vor dem Wetterkreuz verließen wir die Aufstiegsspur zum Olperer nach links und stiegen schräg direkt auf eine vom Kleinen Kaserer herabziehende Felswand (Höllwand) zu und gelangten so in ein wunderschönes Hochtal, das sich direkt in die Höllscharte hinaufzieht.

Auf den letzten ca. 300 Höhenmetern im bis zu 35 Grad steilen Schlusshang war dann noch einmal gute Spitzkehrentechnik gefragt, ehe wir endlich die Höllscharte (2991m) als Skidepot erreichten.

Linkerhand war der steile Gipfelpfad auf den Kleinen Kaserer gut erkennbar.

Wir entschieden uns aber für den Aufstieg rechterhand zu einem namenlosen Gipfel mit einem traumhaften Blick auf den Olperer.

Einziger Wermutstropfen dabei ist der Ausblick auf das geschäftige Treiben am Hintertuxer Gletscher.

Die obligatorische Gipfelbrotzeit wurde windbedingt ein paar hundert Meter unterhalb der Höllscharte am Fuße der sonnigen Höllwand verzehrt,

ehe wir entlang dieser Wand und später der Aufstiegsspur folgend bei wechselnden Schneebedingungen

wieder zurück zum „Gasthaus Olpererblick“ abfuhren

um mit Rosi und Günter bei Kaffee und Kuchen ein wunderschönes verlängertes Tourenwochenende ausklingen zu lassen.

Tourenleitung: Michael Kreuz

Teilnehmer: Julia E., Sabine R., Christian W., Christoph W., Rosemarie H. Günter L.

Archive