Skihochtouren im Stubai

Unterwegs an der Franz-Senn-Hütte

25.-28.03.2022, mit Rainer Preis – Wir fuhren früh morgens von Erding aus los. Michael, Rainer und Wolfgang fuhren mit Rudolf, Christoph und Yann mit mir. Wir erreichten um ca. 8:30 Uhr den Parkplatz.

1. Tag, 25. März 2022, Innere Sommerwand, 3122m

Vom Parkplatz bis zur Oberissalm ist es meist flach. Kurz nach der Oberissalm geht es bergauf. Leider mussten wir die Skier tragen, da die vergangenen Wochen zu warm waren und an den südostseitigen Hängen nicht genügend Schnee lag. 800 Hm und 2-2,5 Stunden später erreichten wir die Franz-Senn-Hütte. Wir ließen einen Teil unseres Gepäcks dort.

Nach Suppe und Kaffee brachen wir zum heutigen Tourenziel durch teilweise vom Saharastaub noch gelben Schnee auf. Die Sonne schien so stark, dass wir direkt ins Schwitzen kamen. Nach 3 Stunden erreichten wir das Skidepot. Ab hier ging es zu Fuß weiter über den Südostgrat, in leichter (Schwierigkeitsgrad bis II,) Kletterei zum Gipfel.

Die Abfahrt war dann problemlos. Wieder zurück waren wir alle sehr hungrig, schließlich hatten wir heute fast 2.000 Hm gemacht!

2. Tag, 26. März, Ruderhofspitze, 3473m

Wir gingen um 7 Uhr nach einem fantastischen Frühstück los. Unser geplanter Gipfel war die Ruderhofspitze, ein herrliches Ziel, höher als alle anderen Berge in der Nähe, und nach dem Schrankogel der zweithöchste Berg in der Region. Zu Beginn folgten wir dem Alpeiner Bach und stiegen über eine Steilstufe zum mächtigen Alpeiner Ferner auf. Wir hielten uns rechts, um eine Spaltenzone zu vermeiden. Anschließend schwenkten wir nach links und steuerten auf dem durchwegs flachen Gletscher auf ein kleines Gletscherbecken zu, um hier das Skidepot an der Oberen Hölltalscharte zu machen. Nun begann die leichte Kletterei, Schwierigkeitsgrad bis I, über den instabilen felsigen Südwestgrat.

Es waren 700 Hm bis zum Gipfel. Wir erreichten unser herrliches Ziel nach 1-1.5 Stunden. Was für eine Aussicht!

3. Tag, 27. März, Schrankarkogel, 3327m

Heute gingen wir um 8 Uhr los, weil die Zeit umgestellt und uns eine Stunde geklaut wurde. Am letzten Abend hatten wir noch unser Ziel festgelegt: Der Schrankarkogel. Leichter als der Schrankogel, aber nicht zu unterschätzen. Wir folgten wieder dem Alpeiner Bach, gingen dann nach der schon bekannten Steilstufe rechts, um die Spaltenzone zu vermeiden. Wir stiegen zum Alpeiner Ferner auf und steuerten zwischen der Nördlichen und der Südlichen Wildgratspitze die Wildgratscharte an. Wir befestigten unsere Skier an den Rucksäcken und begannen zu klettern. Wolfgang stieg vor und legte das Fixseil. Oben ließen wir das Fixseil hängen und kletterten über einen kleinen Klettersteig hinab zum Schwarzenbergferner.

Das Gletscherbecken konnten wir Richtung Nordwest wieder mit den Skiern an den Füßen überqueren, aber die letzten hundert Höhenmeter ging es wieder zu Fuß auf den Gipfel.

4. Tag, 28. März, Wildes Hinterbergl, 3288m

Das Wilde Hinterbergl war unser letztes Ziel. Wir folgten dem Alpeiner Bach, den wir inzwischen gut kannten. Dann wir steuerten nach rechts, Richtung Nordost zu einer Steilstufe. Dahinter beginnt das Berglastal, und es wird steil. Nach dieser Steilstufe hielten wir uns links, bis wir den Berglas Ferner erreichten. Wir seilten an und hielten uns erst links, später dann mittig, um die Spaltenzone zu vermeiden. Ab ca. 3.000m wurde der Gletscher flach und wir steuerten in einem Rechtsbogen direkt auf das Wilde Hinterbergl zu.


Dort wartete uns ein herrlicher Ausblick in die kompletten Stubaier Alpen. Christoph, Wolfgang und Yann hatten noch nicht genug und bestiegen noch den Hinteren Wilden Turm nebenan.

Allen Befürchtungen zum Trotz, dass der Schnee zu wenig ist, hatten wir ein paar tolle Tage mit mehrmals super Firnabfahrten.

Teilnehmer: Christoph Weber, Mehmet Ahsen Özbey (Tourenbericht), Michael Kreuz, Rainer Preis, Rudolf Riepl, Wolfgang Lex, Yann Brillouet

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