Skitouren im Lungau

Bei wechselhaftem Wetter auf Schneesuche

16.-19.02.2024, mit Rainer Preis – Eine Skitour ins Lungau ist was Feines. Und noch dazu mit Rainer Preis. Das durfte ich schon einmal 2002 erleben. Also was gibt es Besseres als dies zu wiederholen?

1. Tag – Anreise, Skitour auf die große Kesselspitze 2.361 m

Nachdem in diesem Winter die Schneelage allerdings so eine Sache ist hatte Rainer die Herausforderung, die richtigen Touren zu wählen. Und schon mal vorweg – am ersten Tag ist ihm dies perfekt gelungen.

Bei einer Anreise mit 3 Pkws von unterschiedlichen Standorten ist die erste Herausforderung, sich auch einigermaßen zum selben Zeitpunkt am Startort der ersten Skitour einzufinden. Das gelang (fast) perfekt. Die Stoßstange von Rainer Auto haben wir kurz vor Obertauern gesehen. Und auch das dritte Fahrzeug war nur wenige Minuten nach uns am Zielort.

Von einem Parkplatz am Straßenrand aus südlich von Obertauern ging es um kurz nach 10 Uhr bei schon fast sommerlichen Temperaturen los. Erfreulicherweise lag hier auf 1430 Meter Schnee und wir konnten vom Start weg mit Ski losgehen.

Über eine Forsttrasse stiegen wird bis zu Schaideralm auf. Hier weitet sich das Gelände. Es ist bereits ein Blick auf den Gipfel möglich.

Dass es dieses Jahr gar nicht so wenig Schnee gab sondern nur der Regen in tiefe Lagen dazu führte, dass ein hoher Ausgangspunkt gewählt werden musste bestätigte sich wieder einmal durch den Schnee auf den Dächern

Nun ja, die Ersten waren wir heute nicht mehr ganz. Der Hang war schon gut eingefahren

Um uns herum hatten wir einen schönen Blick auf weitere Ziele in den nächsten Tagen

Die letzten Meter auf den Gipfel der großen Kesselspitze sind noch ein kurzer Felsaufbau mit leichter Kletterei. Aber für einen Kranzler kein Problem.

Nun gab es erst mal eine ausgiebige Brotzeit mit viel Bergpanorama

Auf der Abfahrt ging es dann auf dem gleichen Weg durch schöne Lärchenwälder. Insgesamt ein sehr gelungener Auftakt zu diesem verlängerten Wochenende.

2. Tag – Skitour auf die Aignerhöhe 2.104 m

Der Samstag war gekennzeichnet durch die Suche nach Schnee auf Ausgangshöhe. Als nächstliegende Option erschien uns St. Peter am Südportal des Katschbergtunnels auf ca. 1300 m ü.N.N.. Wegen völligem Schneemangel und der Aussicht auf langes Tragen der Ski, orientierten wir uns wieder nordwärts ins Zedertal, obwohl Regenwolken von Norden über die Tauerngipfel herüber zogen. Am Ausgangspunkt zur Balonspitze bei Zederhaus war die Schneelage aber auch sehr mager, so dass wir den dunklen Wolken entgegen bis zum Talschluss nach Wald fuhren, wo uns auf 1400 m ü.N.N. leichter Nieselregen empfing. Altschnee neben dem Parkplatz machte Hoffnung auf mehr. Also schulterten wir die Ski, überquerten das Südportal des Tauerntunnels und mühten uns auf einem steilen Weg, bis wir auf ca. 1450m auf eine schneebedeckte Fahrstraße trafen, die uns in einer guten Stunde zur Muhreralm führte.

Nach kurzer Pause bei leichtem Nieselregen und stärker werdendem Wind konnten wir unschwer bis zur Aignerhöhe auf ca. 2000 m ü.N.N. aufsteigen. Der Rücken war völlig abgeblasen. Wegen des ungemütlichen Wetters entschlossen wir uns zur raschen Abfahrt auf nassem Schnee zur Muhreralm, wo wir auf Holzbänken unterm schützenden Vordach Brotzeit machen konnten. Nach dem Rausrutschen aus dem Tal kehrten wir in St. Michael im Café Mandl ein. Vom Wirt erfuhren wir, dass der Name Zedertal tatsächlich von Zedernbäumen herrührt, die es hier einmal gegeben hatte. 

3. Tag – Skitour durch die Hölle zur Felskarspitze (2506m)

Heute, an Tag drei unserer Skitourentage, soll das Wetter gut werden. Daher plant Rainer für heute eines der landschaftlichen Highlights der Region: Eine Skitour durch die Hölle. Die Hölle entpuppt sich als weniger gruselig als das Wetter der Vortage, im Gegenteil, sie ist sogar himmlisch!

Start ist wieder am schneefreien Parkplatz im hinteren Zederhaustal, wir tragen mal wieder unsere Ski. Man gewinnt relativ schnell an Höhe und ab circa 1400 Hm finden wir zumindest auf der Forststraße so viel Schnee, dass wir die Ski anlegen können. Oberhalb des dichten Forstes erstreckt sich ein hübscher lichter Bereich mit Lärchen, der im Sommer auch weidewirtschaftlich genutzt wird, wie das Bild anzeigt:

Auf circa 2000Hm erreicht man eine kleine Almhütte, von der aus sich die Hölle schon recht gut präsentiert. Im Hintergrund rechts das Weißeck, das auch per Pedes erstiegen werden könnte.

Die Hölle liegt gespenstisch vor uns.

Hatte man bisher ordentlich geschwitzt, weht nun ein ungemütlicher Wind, wie es sich für höllische Regionen gehört. Über einen Spitzkehrenhang erreichen wir den weitgezogenen Grat, von dem aus es die wenigen Meter zum Gipfel zu Fuß weitergeht. Aufgrund der mangelnden Schneelage ringsum sind wir, wie an der Perlenkette am Grat ersichtlich, nicht alleine unterwegs!

Am unscheinbaren Gipfel angelangt haben wir einen wunderbaren Blick auf das Weißeck und die Steilhänge davor. Wenn man die Winzigkeit der Personen erkennen kann, sieht man die Mächtigkeit der Wechten!

Der obere Teil der Abfahrt ist perfekt, vom Rest schweige ich lieber.

4. Tag – Rückreise

Die übliche Routine: Aufstehen, auf dem Weg zum Frühstück den Himmel beobachten, Frühstücken, dann kam noch Packen und Hotel bezahlen hinzu. Die Abfahrt war wieder recht pünktlich kurz nach 8 Uhr am Hotel. Der Nieselregen wurde im Laufe der Fahrt nach Obertauern mehr, wurde oben in Obertauern aber ein feuchter Schnee und am Ausgangspunkt zu unserer vermeintlichen Tour an der Gnadenbrücke (Langlaufzentrum nördlich von Obertauern) hatte uns der Regen wieder eingeholt. Da wir ein paar Minuten zur Abstimmung benötigten und in dieser Zeit eingeregnet wurden und auch die Wetter-App keine Besserung in Aussicht stellte und ein Gipfel sowieso heute nicht zu sehen gewesen wäre, verlief die Abstimmung mit großer Mehrheit für eine direkte Heimreise. Der Vorteil an dieser Entscheidung, die lange Baustelle über die Tunnelgalerie auf der Autobahn in Richtung Salzburg konnten wir ohne jeglichen Stau hinter uns bringen. Gegen Mittag waren wir zu Hause. 

TeilnehmerINNEN: Sybille, Rainer, Susanne, Christian, Chris, Matthias, Michi, Rudi, Uta, Constanze Tourenberichte: Michi, Rudi, Constanze, Uta

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