Drachenstich-Wanderung

Nach Murnau zu Gabriele Münter

23.02.24, mit Sonja Schupsky – Acht Damen hatten sich angemeldet – acht Damen haben sich auch auf den Weg gemacht, obwohl die Tour vom 6. auf den 23. Februar verschoben werden musste. Um es gleich vorwegzunehmen: ja, wir hatten Winterwetter.

Es schneite leicht zu Beginn der Tour und es hatte in Murnau nur wenige Plusgrade. Aber der Reihe nach. Denn es ist ja so, dass bei meinen Touren immer mit Zwischenfällen zu rechnen ist. Diesmal war nicht die Bahn schuld, dass wir etwas später mit dem Zug am Staffelsee ankamen.

Am Münchner Hauptbahnhof mussten wir umsteigen. Man konnte sich aber nicht schnell genug entscheiden, wo auszusteigen war, da sich beide Türen öffneten und sich die Gruppe so teilte. So fuhr ein Teil zum Umsteigen zur Donnersbergerbrücke und der andere Teil ging schon mal vor zum Starnberger Bahnhof. Glücklicherweise gab es schon bald ein Wiedersehen am Hauptbahnhof.

Während der Fahrt kollabierte im Zug ein weiblicher (fremder) Fahrgast und wurde ohnmächtig. Ich (frisch in Erster Hilfe geschult) half schnell mit Unterstützung einer anderen Dame, damit die Zugführerin einen professionellen Rettungsdienst anfordern konnte. Die junge Frau kam bald wieder zu sich, wurde versorgt und nach 15 Minuten konnte der Zug weiterfahren.

In Murnau angekommen setzte leichter Schneefall ein. Die Berge waren ab einer gewissen Höhe eingezuckert und man hatte wieder das Gefühl von Winter, was uns in den letzten Wochen schon verloren gegangen war.

Wir gingen auf dem „Drachenstich-Weg“ hinunter zum Staffelsee und konnten schon einige Frühblüher am Waldrand bewundern. Einen besonderen Farbklecks boten die Märzenbecher und Leberblümchen.

Schließlich gelangten wir über einen schön angelegten Waldsteig an einen kleinen Wasserfall und zum „Drachenstich“. In einer romantischen Schlucht machten wir einen großen Wurzelstock als den ruhenden Drachen aus.

Der Legende nach soll der Lindwurm hier viele Jungfrauen verspeist haben. Dann setzte auch bei uns allmählich Hunger ein.

Der reservierte Tisch im Bräustüberl Karg in der Stadtmitte füllte sich schnell mit Kaltgetränken und sehr gutem Essen. Ninette bediente uns flott und souverän. Sie hat vor allem einheimische Gäste. Kein Wunder bei den guten Speisen & Service.

Dann begann der kulturelle Teil des Ausflugtages. Nach wenigen Minuten erreichten wir das Gabriele-Münter-Haus, das eine wunderschöne Lage mit besten Ausblicken auf die Berge bietet.

Hier lebte die Künstlerin zunächst mit Wassily Kandinsky, später dann mit Johannes Eichner. Ich hatte eine Menge aus dem Leben der beeindruckenden Malerin zu berichten. Denn leider war die Führerin erkrankt und konnte daher nicht dort sein. Wir ließen beim Rundgang die Räume und die ausgestellten Bilder und Möbel auf uns wirken.

Schließlich gingen wir auf einem ruhigen Weg zurück zum Bahnhof Murnau, wo wir auf eine Wandergruppe des DAV Augsburg trafen, die ebenfalls unterwegs waren.

Der Zug fuhr pünktlich ab und auch die S-Bahn erreichte Erding planmäßig. Ich freute mich über den Dank der Teilnehmerinnen zur Drachenstich-KulturTour und bin mir sicher, dass ein Wiederkommen in diese schöne Gegend immer lohnend ist.

Den Drachen besiegt haben Helga Nötel, Elisabeth Neumeier, Karin Teige, Gisela Groden, Lisi Kriegmair, Elfi Friedrich, Helga Bleiel und Christa Ottmann
Tourenleitung und Bericht: Sonja Schupsky

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