Rund um Füssen

Pretty in Pink

26.-28.5.23, mit Sonja Schupsky – Nach anfänglichen Startschwierigkeiten der S-Bahn erreichten 4 frohgestimmte Kranzlerinnen (unabgesprochen alle in pinkfarbenen T-Shirts) und 1 Mann, wie geplant, das Allgäuer Füssen. Besonders die Fahrt ab Buchloe war wunderschön. Durch sattgrüne Wiesen, ab und zu ein Kirchturm von roten Dächern umgeben und immer wieder in verschiedensten Grüntönen leuchtende Wälder. Unsere Unterkunft war genialerweise nur 3 Minuten vom Bahnhof gelegen.

Da wir noch Zeit bis zur Abfahrt des Busses zum Schloss Neuschwanstein hatten, schauten wir uns bei schönstem Wetter schon mal um, wo wir morgens frühstücken und abends noch einkehren könnten. Der Andrang zum Bus war groß und am Haltepunkt unterhalb des Schlosses noch größer. Menschen aus aller Herren Länder saßen, standen und liefen herum, die meisten fotografierend.

Wir aber hatten noch Zeit bis zur Führung und wanderten daher zum nahegelegenen Alpsee.

Der Blick über das Wasser und die Schlösser war herrlich. Gitte war so begeistert von dieser Umgebung, dass sie kurzentschlossen, wie Gott sie erschaffen hatte, in den See stieg, um ein paar Züge zu schwimmen (gefühlte 14 – 15 Grad) !

Vier Leute aus der Gruppe machten sich dann auf den Weg ins Schloss.

Die 5. Person blieb draußen, da sie die Gemäuer und Gemächer des Kini schon 2 Mal gesehen hatte. Sie musste ziemlich lange warten, denn das Anstehen im Burghof dauerte zweimal so lang wie die ganze Führung. Inzwischen hatten sich sehr dunkle Wolken aufgetürmt, aber es blieb trocken.

Wir folgten noch dem Schild zur Marienbrücke, die sich hinter dem Schloss über den tosenden Wildbach spannt und einen atemberaubenden Blick auf das Schloss und die Landschaft dahinter bietet.

Vor der Rückfahrt lockte uns noch ein Biergarten, wo wir durch die Bedienung eines überaus sympathischen und freundlichen jungen Mannes, sehr angetan waren. Wieder im Bus, war es eng und laut, mit internationalem Sprachgewirr. Den Tag ließen wir dann mit leckeren Pizzen und einem guten Wein bei einem netten Italiener ausklingen.

Samstag, 27.05.23

Direkt am Bahnhof befindet sich eine Bäckerei, wo es ab 7 Uhr alles für ein gutes Frühstück gibt.

Dort saßen wir um 8 Uhr in der Morgensonne bevor wir in den Bus nach Halblech stiegen. Vorher hielt er noch am Schloss, wo natürlich fast alle ausstiegen. Wie uns etwas später der freundliche Busfahrer erzählte, spielt sich da viele Male am Tag die gleiche Szene ab: Viele Fahrgäste fragen, ob sie jetzt am Schloss wären und er muss immer wieder erklären, wer zum Castle will, muss hier raus.

In Halblech hielt der Bus, extra für uns, gleich an dem Weg an, auf dem wir noch ein Stück durchs hübsche Mühltal laufen mussten, bis zur Haltestelle des Privatbusses zur Kenzenhütte, auf 1.300m gelegen.

Von dort starteten wir gleich zu unserer Kesselrunde, erstmal nur bergauf.

Nach einigen Höhenmetern merkte man dann schon, dass da bis vor kurzem Schnee gelegen hatte.

Es gab noch wenig Blätter zu sehen, aber viele Triebe und Knospen. Aber dann entdeckte Sonja ein paar winzige Soldanellen und noch weiter eine ganze Kolonie am Waldrand.

Später begegneten wir einem Goldlaufkäfer und einem Rüsselkäfer, beide vom Aussterben bedroht. Viele verschiedene Vögel schmetterten ihre Lieder, aber besondere Freude kam auf, als wir einen Kuckuck und die Balzrufe eines Auerhahnes hörten. Ein paar Stellen mit altem, schmutzigem Schnee gab es natürlich auch noch. Und immer wieder herrliche Ausblicke auf die Berge.

Je höher wir kamen, desto steiler und anspruchsvoller wand sich der schmale Weg an den Hängen hinauf. Für zwei, die ihre Stöcke vergessen hatten, wurde es jetzt immer schwieriger voranzukommen. Sonja gab jedem einen von ihren und nahm dafür einen an der Hütte abgelegten, den wir einfach mal mitgenommen hatten. Geduldig, aber auch mit energischen Anweisungen, ging es immer weiter hinauf, bis auf ein kleines Plateau. Dort packten wir erst unsere Jacken, dann unsere Brotzeiten aus. Es waren viele dunkle Wolken unterwegs und ein kalter Wind pfiff über die Berge ringsum. Von hier konnten wir zum Teil sehen, wo unser Weg weitergehen würde und beschlossen, lieber umzukehren. Schade, aber angesichts der Gegebenheiten auch vernünftig. Achtsam und mit Handreichungen seitens unserer erfahrenen Wanderleiterin stiegen wir wieder zur Kenzenhütte ab.

In dem netten Biergarten und den noch netteren Bedienungen aßen fast alle eine hervorragende Kaspressknödelsuppe und fuhren dann mit dem Shuttlebus wieder ins Tal. Der Fahrer nahm uns sogar noch bis Buching mit, wo der öffentliche Bus nach Füssen abfahren sollte. Doch die Enttäuschung war groß, als wir feststellten, dass der nächste erst in 1 1/2 Stunden kommen würde. Daumen raus erwies sich als unwirksam. Dann sprachen wir einen jungen Mann an, der mit seinem Kombi gerade neben der Bushaltestelle angekommen war. Und welches Glück! Er erklärte sich spontan bereit, uns bis zur Haltestelle am Schloss zu fahren. Unsere euphorische Stimmung wurde nur durch die Nachricht getrübt, dass die Bayern doch wieder Meister geworden sind.

Wieder in Füssen, machten unsere Jüngsten noch eine Fahrt zu einem Outlet in der Nähe, was eigentlich schon gestern geplant war. Die beiden Oldies der Gruppe zogen es vor, ein wenig die Stadt zu erkunden. Was später die Anderen anregte, sich abends gemeinsam dort umzusehen. Nachdem wir zum Abendessen eingekehrt waren, schlenderten wir zufrieden und gutgelaunt bei Mondschein durch die teils mittelalterlichen Gassen zu unserem Ferienhaus Elisabeth zurück.

Pfingstsonntag, 28.05.23

Zum letzten Mal Frühstück in der Morgensonne beim Bäcker an der Bahnhofstraße. Wir versorgten uns noch mit Proviant für unterwegs und machten uns dann zu Fuß auf den Weg in Richtung Walderlebniszentrum, weil der eingeplante Bus 100 nicht fahren würde.

Der Weg aus der Stadt führte uns bald an den Lech, der in einer gewaltigen Welle über eine Stufe hinunterdonnert, um in einer grünen Schlucht weiter zu rauschen.

Wir ließen ihn aber erstmal rechts liegen und schauten, wo das Erlebniszentrum und der dazugehörige Baumkronenpfad sind.

Es dauerte etwas, denn die Beschilderung ließ zu wünschen übrig. Das Erlebniszentrum ist eine Besichtigung wert und der Baumkronenpfad sehr schön, auch wegen der tollen Ausblicke in die Berge. Und was sahen wir da auf einmal aus luftiger Höhe auf der nahegelegenen Straße? Einen roten 100er Bus! Unser nächstes Ziel war das Tal der Sinne. Und wir waren begeistert, was uns dort erwartete.

Richtig bunte Blumenwiesen, wie man sie aus Kindertagen in Erinnerung hat.

An manchen Stellen am Weg und in den Wiesen jede Menge Waldvögelein und verschiedene Arten Knabenkraut, einheimische Orchideen.

Und idyllische Seen mitten im Wald, auch ein Naturbad, mit Kneipanlage. Gitte ging natürlich wieder schwimmen, der Rest der Gruppe begnügte sich mit Wassertreten.

Am Mittersee, wieder Richtung Stadt gelegen, lud uns eine Waldwirtschaft zu Speis und Trank ein.

Aber einen guten Platz für uns fünf Leute zu finden, war gar nicht so einfach. Wir versetzten Stühle, wechselten vom Schatten in die Sonne und bewegten Sonnenschirme, bis wir endlich alle richtig saßen. Zufrieden und gestärkt machten wir uns dann auf den Rückweg in die Stadt, holten noch unsere Koffer und marschierten zum Bahnhof. Bis zum Münchner Hbf kamen wir noch ohne Probleme, aber dann mussten wir in die 19er Tram umsteigen. Und die fuhr gefühlt durch die halbe Stadt. Alles nur wegen dem Fußballtheater (Meisterfeier)! An der Einsteinstrasse stiegen wir dann in eine S2 nach Markt Schwaben. Erfreulich für die Zwei aus Poing, etwas umständlicher für die Erdinger, die aber auch wohlbehalten angekommen sind.

Danke, Sonja, für die abwechslungsreiche, interessante und fröhliche Reise. Eigentlich müsste man da nochmal hin.

Teilnehmer: Ingeborg Kanacher, Hubert Weiher, Gitte Luttmann, Renate Wanger
Tourenleitung: Sonja Schupsky
Bericht: Ingeborg Kanacher

Archive