LVS Auffrischungskurs

Üben kann Leben retten

21.1.23, mit Constanze Klotz und Heiko Müller – Der Klimawandel mit immer spärlicherem bzw. späterem Schneefall hat bereits dazu geführt, dass sowohl der Auffrischungskurs wie der Grundkurs zur Lawinenverschüttetensuche nun nach Weihnachten stattfinden. Aber selbst Anfang Januar gab es keinen Schnee, die Planung wird unsicher und damit aufwändig. Wo wird der Kurs stattfinden können? Am Tag vorher fuhr ich extra in die Berge. Nun, es lag zumindest ein wenig Schnee. Und in der Nacht schneite es dann 30cm. Dafür war es kalt, windig und es schneite auch während des Kurses den ganzen Tag. Schwierige Bedingungen!

Die Anreise verzögerte sich staubedingt und der erste Einsatz der Schaufeln erfolgte am Parkplatz: Wir schoben mit vereinten Kräften das Auto eines Teilnehmers über die mit den Schaufeln aufgehackte Fläche an einen „vernünftigen“ Platz. 5€ Parkgebühr für einen nicht-geräumten Platz mit Eisplatten unter der Neuschneeschicht. Und die Toiletten geschlossen, da der Lift nicht läuft. Am Ende des Tages dann nochmal ein Schiebeeinsatz am anderen Auto. Pffff……

Als Auftakt ein Stresstest: Wie schnell sind LVS-Geräte auf SUCHEN, Schaufel und Sonde bereit?
Wenn man 15 Minuten als Überlebenszeit und 7 Minuten als maximale Auffindezeit ansetzt, sollte das Werkzeug möglichst schnell parat sein. Hinweis: Wer sich einen neuen Rucksack kauft, sollte einen wählen, der die Notfallausrüstung vorne drauf in einem extra Fach verstaut. Das spart Zeit, die man unter Stress gut brauchen kann.

Nach Besprechung der Ausrüstung Schaufel, Sonde, Geräte, Erste-Hilfe, Handy geht es an den LVS Gruppentest. Wir machen den doppelten (früher: großen) LVS -Test.

Der Weg zum Übungsfeld zeigt: Circa 30 cm Neuschnee. Noch ungebunden. Das gibt eine Wühlerei beim Buddeln, aber fürs Sondieren ist das gänzlich ungeeignet. So fällt dieser eigentlich sehr wichtige Teil der Übung praktisch aus.

Auch die Sondenbar, bei der man das Erfühlen verschiedener Untergründe spüren lernt, ist ein Provisorium, da die Sonden ganz schlecht halten im lockeren Schnee.

Das richtige Schaufeln macht dagegen heute Spaß, da der Neuschnee nur so durch die Luft fliegt. Leider ist das vollkommen unrealistisch, da der Schnee in einer Lawine hart ist. Aber die Aufstellung, das Wechseln, das können wir trotzdem üben.

Wie immer vergeht die Zeit wie im Fluge, das Lawinenszenario entfällt, da inzwischen den meisten Teilnehmern zu kalt ist.

Beim Essen in der Oberen Firstalm besprechen wir noch die Organisation einer Suche: Wer sucht, wer telefoniert, wie weit muss diese Person weg sein von den Suchern, wer schaufelt, usw.
Das lässt sich nicht fix fest machen, muss in Sekundenschnelle entschieden werden, bei Gruppen ohne Führer muss zuerst mal einer die Führung übernehmen! Aber jeder, der sich im Vorfeld darüber Gedanken gemacht hat, hat schon wichtige Schritte in die richtige Richtung unternommen.

Ich danke allen, die an diesem Kurs teilgenommen haben, weil das für jeden, der tatsächlich mal in eine Lawine gerät, lebensrettend sein kann!

Tourenleitung und Bericht: Constanze Klotz
Assistenz: Heiko Müller

Teilnehmer: Lisa und Lukas Schießer, Gitte Luttmann, Oliver Zierrath, Bärbel und Reinhold Zeitler, Tobias Krüger, Antonie Metz

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