Statt nach Murnau ging’s ins Lenbachhaus
18.11.2021, mit Sonja Schupsky – Die grauen Novembertage laden nicht unbedingt zu ausgiebigen Wanderungen ein, daher sollte neben der Bewegung auch ein kulturelles Erlebnis auf dem Tagesprogramm stehen. So buchte Sonja eine Sonderführung im Gabriele-Münter-Haus in Murnau. Das Künstlerpaar der „Blaue Reiter-Gruppe“ lebte vier Jahre dort im „Russenhaus“. Die Anmeldungen kamen flott, aber die Corona-Einlassregeln ließen maximal 10 Besucher zu. Doch leider kam alles anders, wie so oft.
Aufgrund der ausdrücklichen Vorgabe des Museumsführers durfte die Führung spätestens um 11 Uhr in Murnau beginnen. Also wurde diesmal das Gruppenticket des „Werdenfelser Lands“ besorgt, welches man schon vor 9 Uhr benutzen kann. Sonja hatte alle benachrichtigt, dass man sich um 8 Uhr am Erdinger Bahnhof traf und dann um 8:18 Uhr, also eine Stunde früher als im Programmheft stand, losfahren wollte. Der Zug in München fährt nur einmal in der Stunde nach Murnau. Doch es war mal wieder ein S-Bahn-Problem angesagt, die Bahn um 8:18 Uhr fiel aus! Wir hätten den Zug in München nicht bekommen.
Eine Altenerdingerin stieg in eine S-Bahn zu früh ein, eine andere in die Bahn, die ab Markt Schwaben regulär fuhr – aber ohne die Erdinger!
Die Poingerin stieß später auf die Gruppe, die dann die nächste S-Bahn nahm, denn man wollte doch zumindest nach München fahren, wenn man schon eine Tagesgruppenkarte hat. Witzig war hier allerdings die Klärung der Frage, wo die „Spitze des Zuges“ ist, wenn ein Wagon in Markt Schwaben vorne angehängt wird. Aber wir fanden schon zusammen, dank Mobiltelefon.
Die andere Dame fand die Gruppe nicht im zu frühen Zug und ging enttäuscht nach Hause. Eine Teilnehmerin kam auf die Idee, das museale Kunsterlebnis auf das Lenbachhaus in München zu verlegen. Gesagt – getan: die Gruppe wanderte vom Hauptbahnhof zum Königsplatz und begehrte um Einlass. Da die G2-Kontrollen hier ernsthaft durchgeführt wurden, gelang es einer Teilnehmerin ohne Lichtbildausweis nicht, ihre Identität nachzuweisen. Sie musste nach zähen Verhandlungen draußen bleiben und ging zum Kaffeetrinken nebenan.
Die Gruppe profitierte vom Seniorenrabatt und genoss die Ausstellung über die „Blaue Reiter-Gruppe“, was natürlich haargenau zu unserem ursprünglichen Kulturplan in Murnau passte. Hier waren sogar noch mehr Gemälde, Hinterglasmalereien und Aufzeichnungen von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky ausgestellt – was für ein tolle Ausstellung!
Nach einem Mittagessen im Museumsrestaurant beschlossen wir, noch eine Wanderung zum und durch den Englischen Garten zu machen. Nach zähen Nebentagen schien sogar die Sonne in München!
Es war windstill und alle genossen den ruhigen Spätherbsttag im Sonnenschein.
Zunächst ging es zum Odeonsplatz. Dann am Dianatempel vorbei in den Englischen Garten. Am Eisbach bewunderten wir die Surfer, die auch bei eiskaltem Isarwasser Spaß beim Wellenreiten hatten.
Unser Weiterweg führte uns vorbei an den Grünflächen zum Monopteros. Der Ausblick auf die Stadtsilhouette war wunderschön. Wir bestaunten die vielen jungen Leute, die Freiluftsport betrieben und auch bei kalten Temperaturen Freude an der frischen Luft hatten. Schließlich führte uns der Weg wieder zurück Richtung Marienplatz. Am Kiosk „Fräulein Grüneis“ vorbei und durch die Theatinerstraße zur S-Bahn. Zwischendurch wurden noch Weihnachtsstollen gekauft, wenn man schon mal in der Stadt ist…
Bleibt zu erwähnen, dass die S-Bahn pünktlich zurückfuhr und wir noch bei Tageslicht nach dem Sonnenuntergang, aber mit Vollmond-Ausblick in Erding ankamen. Es war ein gelungener Kulturtag in München. Der Murnauer Ausflug wird im nächsten Jahr nachgeholt, wenn der S-Bahn-Verkehr es zulässt.
Teilnehmerinnen:
- Gisela Zeis
- Ingeborg Kanacher
- Maria Pompl, nicht teilgenommen
- Karin Teige
- Gisela Groden
- Rita Biedermann
- Sylva Woodside
- Anneliese Telesz
- Helga Nötel