Klettersteigkurs im Ötztal

Wetterglück muss man haben

6.-8.5.22, mit Alex Lechner und Hans Sterr – Lange Zeit stand es Spitz auf Knopf, denn der Wetterbericht war alles andere als freundlich. Aber der Kurs war ja aus diversen Gründen schon die letzten drei Jahre ausgefallen. Deshalb entscheiden die Kursleiter Alex und Hans: „Ziang ma durch!“.

Das Programm wird aber etwas gekürzt, denn für Freitag ist durchgehend Regen gemeldet. Also reisen wir erst mittags aus Erding ab und treffen uns gegen 17 Uhr in unserem Quartier in Oetz, wo uns unsere Vermieterin Vroni gewohnt herzlich empfängt. So eine gute Seele!

An der Unterkunft in Oetz – die Wolken verheißen nix Gutes

Am Start steht dann Ausrüstungskunde und Materialtest auf dem Programm. Erläuterungen zum richtigen Anlegen der Klettersteigausrüstung sowie deren Funktion stehen im Mittelpunkt.

Der Abend klingt mit einem feinen Essen in einer sehr guten Pizzeria (mit sehr nettem Personal) aus.

Am Samstag steht dann als erster Klettersteig die „Geierwand“ in Haiming am Inn auf dem Programm. Am Parkplatz werden gleich die Gurte und Klettersteigsets angelegt und mit vorbildlichem „Partnercheck“ überprüft. (Anm.: Nein, der „Partnercheck“ prüft nicht, ob sich die Paare noch gut vertragen und ob er/sie überhaupt der/die richtige ist.)

Partnercheck? Passt!

Dann wandern wir hinauf zur Einstiegswand. Dort erläutern und zeigen die Kursleiter noch am Drahtseil die richtigen Sicherungs- und Klettertechniken.

Alex und Hans demonstrieren am Einstieg die Technik

Dann geht es hinein in die Felsen – und auch wer vorher noch Bedenken hatte, wird bald von der Freude über das wunderbare Steigen am Drahtseil überzeugt, dass er/sie hier richtig ist. Kursleiter Alex muss allerdings hinten gehen, denn nach Auskunft einer Teilnehmerin „Mei, wer es nicht so gut kann, muss nach hinten …“. Unverschämt … 🙂

Macht Spaß!

Leichtere Passagen wechseln mit anspruchsvollen Stellen, die auch etwas „Irxenschmalz“ erfordern und manchmal auch Überwindung. Aber unsere Kursteilnehmer erweisen sich für beides als gerüstet.

Tiefblick

Auf der „Löwenbank“ müssen wir die Löwen natürlich Platz nehmen lassen – neben den Löwinnen …

Löwinnen …
… und Löwen

Weit oben am Steig kommt noch ein besonderes Schmankerl, die Drahtseilbrücke am „Inntalblick“. Für unsere Leute aber Genuss pur!

Inntalblick mit Genuss

Über das „Große Gamsband“ erreichen wir das Ende des (übrigens ausgezeichnet angelegten) Klettersteigs – und sehen tatsächlich eine Gams im Wald grasen (leider zu weit weg für ein Handyfoto).

Rastplatz

Genau als wir den Klettersteig verlassen, beginnt es leicht zu regnen … so ein Dusel, dass es im Steig selbst trocken war!

Und unten das Inntal

Nach kurzer Rast und Besprechung der Eindrücke machen wir uns an den teilweise sehr steilen Abstieg, der aber gegenüber unserer letzten Besteigung durch Drahtseile ordentlich entschärft worden ist.

Wir erreichen unseren Parkplatz und kehren im Gasthaus „Rafting Alm“ ein – mit ordentlicher Gaudi, wenn man das verraten darf … und der Abend klingt dann wieder in der Pizzeria in Oetz aus.

Für den Sonntag haben wir uns den Stuibenfall-Klettersteig vorgenommen. Wir packen in der Früh unsere Sachen und verabschieden uns herzlich von unserer lieben Gastgeberin Vroni. Dann fahren wir hinauf nach Umhausen und parken unsere Autos am Ötzi-Dorf. Von dort gehen wir 20 Minuten ins Tal hinein, wo wir unseren Anseilplatz erreichen.

Am Einstieg, mit Stuibenfall

Und gleich zum Start wartet auch die erste Schwierigkeit auf uns: Eine etwas wackelige Drahtseilbrücke, die aber (natürlich!) von allen problemlos gemeistert wird. Da kann man und frau sogar noch winken …

Winke …
… winke

Dann geht es hinauf über Gehgelände zu einer Felsrippe mit Drahtseilen und wieder etwas Gehgelände bis hin zum eigentlichen Einstieg in die Wand. Nach kurzer Eingewöhnungspassage geht es dann richtig hinein in die weitgehend senkrechte Wand.

Jetzt geht’s auf

Steilaufschwünge, Verschneidungen und überhängende Ausbuchtungen wechseln sich ab. Unsere Teilnehmenden haben aber mittlerweile soviel Vertrauen in die Ausrüstung und sich selbst gewonnen, dass sie auch die schwierigen Stellen ohne Zucken meistern. Toll!

In der Verschneidung
Gaacher Blick

Auf dem in der Wand verankerten Bankerl machen wir kurze Pause.

Am Rastbankerl

Dann geht es in den Schlussanstieg – und der hat es landschaftlich nochmal in sich: Direkt neben dem tosenden Wasserfall zieht die Route mit herrlichen Tiefblicken hinauf. Mei, so schön!

Schlussanstieg
Cool, Man!

Und dann steht auch noch das Abschluss-Highlight bevor: Auf einem Drahtseil überwindet man den Wasserfall von einer Seite zur anderen. Schöner kann ein Klettersteig nicht sein!

Über den Wasserfall
Entspannte Haltung

Wir steigen nach oben aus und erreichen den Wanderweg, wo wir unsere Klettersteigausrüstung ablegen können. Und wieder beginnt es erst jetzt zu regnen … wir Glückskinder!

Wir steigen ab über die kühn angelegte Treppenflucht auf der anderen Seites des Wasserfalls. Auf einer Plattform entsteht dann nochmal ein Gruppenfoto – und man kann sehen, wie begeistert alle sind.

Abstieg

Zurück am Parkplatz ziehen wir uns um und kehren noch im „Kneipphäusl“ zum Essen ein, bevor wir uns auf den Rückweg nach Erding machen.

Die Kursleiter Alex und Hans danken allen Teilnehmenden für ihren Einsatz und die hohe Bereitschaft, unseren Hinweisen (und manchmal Anweisungen) zu folgen, so dass wir immer absolut sicher unterwegs waren. Wir können allen Kursteilnehmenden das „Klettersteig-Diplom“ ohne Bedenken ausstellen!

Und wir danken Euch, dass ihr eine so gut gelaunte und lustige Truppe wart … und natürlich nochmal recht herzlich für die Einladung zu Speis und Trank!

Noch Fragen?

Mit dabei waren: Bärbl Attensberger, Ute Kashoa, Andreas Kraus, Nina Orthuber, Volkmar Siegl, Simon Weidner, Sonja Weinzierl und Martin Wöhrle

Kursleitung: Alex Lechner und Hans Sterr

Bericht und Fotos: Hans Sterr

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