Von Herrsching nach Kloster Andechs

Klosterbräu und Nagelfluh

4. Mai 2022, mit Wolfgang Mayr – Alle Teilnehmer der Wanderung waren pünktlich erschienen, so dass wir wie geplant um neun Uhr in Altenerding losfahren konnten. Bis Herrsching dauert die Fahrt mit der S-Bahn inklusive einmal Umsteigen von der S2 zur S8 allerdings fast zwei Stunden, so dass wir bei der Hinfahrt den Ostbahnhof als Umsteigehaltestelle wählten, denn dort kann man auch mal schnell austreten, wenn es sein muss.

Der Wetterbericht sagte wechselhaftes Wetter voraus, aber in Herrsching war es bei der Ankunft wolkig mit Sonnenschein – also gerade ideal zum Wandern.

Vom Bahnhof ausgehend erreicht man entlang des Kienbaches recht schnell die Stelle, an der man sich entscheiden muss, wie herum man gehen möchte. Wir wählten als Hinweg den Weg über das Hörndl und als Rückweg den durch das Kiental.

Die Schilder in Herrsching weisen uns den Weg: Zuerst nach rechts übers Hörndl nach Andechs und dann von links kommend durch das Kiental wieder zurück

Der Weg über das Hörndl verläuft am westseitigen Rand der für Voralpenverhältnisse recht tiefen Schlucht des Kienbaches, mit schönen Blicken zum Ammersee. Anfang Mai bekommen die Buchen dort gerade ihre Blätter und es gibt noch viel Licht für all die Frühlingsblüher entlang des Weges: Man sieht große Flächen mit weißen und teilweise violetten Buschwindröschen, Maiglöckchen bekommen gerade ihre Blüten, genauso wie das Salomonssiegel, auch Weißwurz genannt und der Waldmeister. Die Blütezeit des Leberblümchens ist aber schon fast vorbei – wir sahen nur noch eine einzige Blüte.

Auch unscheinbarere Pflanzen wie die Haselwurz oder das Schattenblümchen gibt es hier – nur die kennt man kaum. Kaum besser geht es in dieser Hinsicht der Bergulme – nur wenn man die Blätter mit ihren manchmal drei ausgeprägten Spitzen kennt, weiß man, welcher Baum hier wächst.

In der Umgebung des Klosters findet man dann drei weitere Pflanzen, die man auf den Wegen dorthin nur selten sieht – den gefleckten Aronstab mit seiner ungewöhnlichen Blüte, die vierblättrige Einbeere und große Mengen Bärlauch.

Vor der Klosterkirche in Andechs nach dem Mittagessen
Aronstab in voller Blüte

Während des Mittagessens fing es leicht an zu regnen, so dass wir unter die Überdachung oder ins Bräustüberl umzogen. Danach gab es Gelegenheit, die Klosterkirche zu besichtigen.

Für den Rückweg durchs Kiental war es wieder trocken. Ungewöhnlich ist dort der Nagelfluh, durch den sich der Kienbach geschnitten hat. Das Aussehen erinnert an Beton – es handelt sich aber um auf natürliche Weise verfestigte Kiesschichten.

Alle Teilnehmer außer dem Fotografen vor der beeindruckenden Wurzel eines Baumes, die sich im Kiental von einem großen Nagelfluhfelsen herab ihren Weg in den Boden gesucht hat.

Irgendwie war vieles optimal bei dieser Wanderung: Die Anreise konnte umweltfreundlich komplett mit der S-Bahn erfolgen, und die war sehr pünktlich. Es waren genau zehn Personen, so dass wir mit zwei Tageskarten für Kleingruppen auskamen. Und auch beim Wetter hatten wir Glück: Es gab zwar einen kurzen Gewitterschauer, aber genau zu der Zeit waren wir beim Mittagessen im Bräustüberl. Und für diejenigen, die Bärlauch sammeln wollen, waren zum Vergleich auch die Pflanzen da, mit denen man Bärlauch auf keinen Fall verwechseln sollte: Maiglöckchen und Herbstzeitlose.

Mit dabei waren: Elfriede Friedrich, Heinrich Furtner, Gisela Groden, Hella und Wolfgang Mayr (Bericht und Tourenleitung), Helga Nötel, Anneliese Telesz, Karin Teige sowie Sonja und Adi Wörndle.

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