Klettersteigkurs 2023

Die „Eisenfresser“ waren wieder unterwegs

5.-7.5.23, mit Alex Lechner und Hans Sterr – Auch dieses Jahr konnte wieder ein Klettersteigkurs stattfinden, wie mittlerweile Standard im Ötztal. Das Interesse war dieses Jahr besonders hoch: Der Kurs hätte dreifach belegt werden können. Wir mussten bedauerlicherweise also vielen Aspiranten absagen.

Neun Kursteilnehmer*innen fahren dann mit den beiden Kursleitern Richtung Ötztal. Erster Stopp ist wieder in Haiming, wo als Einstieg der „Geierwand-Klettersteig“ auf dem Programm steht.

Am Parkplatz beginnt das Programm mit Ausrüstungsfragen und natürlich dem obligatorischen Partner-Check: Ist die Ausrüstung richtig angelegt? Sitzt der Helm gut? Dann steigen wir hinauf zum Einstieg des Klettersteigs, wo die Kursleiter die Prozedur des richtigen Einklinkens zeigen und weitere sicherheitsrelevante Tipps geben, verbunden mit Hinweisen zum kraftsparenden Klettern.

Einigen Teilnehmenden flößt die Einstiegswand gehörigen Respekt ein (drei von ihnen waren noch nie in einem Klettersteig unterwegs). Aber es ist so wie immer: Ist man erst mal drin, flutscht es wie von selber, auch wenn manchen die viele Luft unter den Füßen nicht geheuer ist.

Wir erreichen nach steilen Rampen den Rastplatz, das sogenannte Löwenbankerl: Wer es bis hierher geschafft hat, ist ein Löwenherz …

Aber nach kurzer Rast geht es auch schon weiter, denn auf uns wartet noch eine wacklige Seilbrücke mit „Inntalblick“, die von allen sehr gut gemeistert wird.

Über einige weitere Steilstufen erreichen wir dann im Wald über der Felswand unseren Rastplatz, wo begeistert der erste Erfolg gefeiert wird. Nach einer kurzen Pause machen wir uns an den Abstieg, der steil, brüchig und damit alles andere als schön ist, aber es hilft ja nicht.

Nach einem kühlen Getränk am Campingplatzrestaurant fahren wir hinauf nach Oetz in unsere Pension, wo uns unsere supernette Hauswirtin Vroni schon erwartet. Körperpflege und dann ab in die gute Pizzeria Rustika. Nach gutem Essen setzen wir uns in der Pension noch auf einen Plausch und ein Glas zusammen und lassen den Tag nach diesem guten Start ausklingen.

Die ganze Nacht regnet es dann ordentlich, aber morgens hört es auf. Wir fahren deshalb nach dem Frühstück zuversichtlich nach Umhausen, wo der Stuibenfall-Kletterstieg auf uns wartet.

Dor haben wir an der Seilbrücke erstmal großen Spaß – als allerdings alle drüben sind, beginnt es zu regnen … nachdem der Klettersteig aus Erfahrung der Kursleiter dadurch aber glatt wird, gehen wir alle über die Seilbrücke wieder zurück und brechen den Versuch hier für heute ab. Eine andere Gruppe, die unsere Entscheidung mitbekommt, schließt sich uns an und geht ebenfalls nicht hoch. Aber sie berichten uns, dass der Moosalm-Klettersteig offen sei – das nehmen wir als Tipp gerne auf und fahren hinauf nach Sölden. Unweit des Einstiegs zum Klettersteig parken wir und nehmen den neuen Steig in Angriff. Siehe da: Alles trocken, beste Verhältnisse.

Der Einstieg ist für manche gewöhnungsbedürftig und die Kursleiter müssen erstmal die Technik des Reibungskletterns erläutern. Dann geht es mit Freude die ersten Höhenmeter hinauf – bis sich ein Überhang aufbaut, der es für zwei Sorten Teilnehmerin in sich hat: Zum einen diejenigen, die aufgrund ihrer Körpergröße keine große Reichweite greifen können und zweitens diejenigen, deren Rastschlingenkarabiner standardmäßig zugeschraubt ist. Gut, dass zumindest manchmal Hilfe von oben kommt …

Nachdem alle über diese Schlüsselstelle hinaus sind, ist der Weg bis zum Ausstieg nur noch ein Klacks. Schöne Kletterei! So schön, dass sogar vier Teilnehmende beschließen, den Steig gleich ein zweites Mal zu durchsteigen. Respekt!

Danach machen wir am Parkplatz noch ein wenig Theorie (Materialkunde) und fahren danach zurück in unser Quartier, wo es zunächst ein kühles Getränk auf der Terrasse vor unseren Zimmern gibt. Dann geht es nach der Körperpflege wieder in die Rustika. Abends gibt es dann noch ein Glas Wein auf der Terrasse.

Am Sonntag haben wir dann wieder Wetterglück und können heute unser Ziel Stuibenfall vervollständigen.

Wir überqueren zum Einstieg wieder die Seilbrücke (dreimal sind wir sie bei einem Kurs noch nie gegangen) und dann geht es durch den Wald mit kleiner Klettersteigeinlage kurz den Wald hinauf.

Und dann hinein in einen der Lieblings-Klettersteige der Kursleiter samt Lieblings-Verschneidung und Lieblings-Überhang. So eine Freude! Und auch die Teilnehmenden bekommen das freudvolle Lächeln kaum noch aus dem Gesicht … so ist es recht!

Wir erreichen das Rastbankerl, wo das obligatorische Gruppenfoto entsteht.

Und dann geht es nach kurzer Pause weiter hinauf, denn es warten noch Highlights: Zum ersten führt der Weg jetzt direkt an den Wasserfall, an dessen Seite der Steig hinaufführt – Foto-Time!

Und dann folgt noch zum Abschluss der spektakuläre Gang über den Wasserfall, wieder über eine Seilbrücke (deren Begehung schwerer aussieht, als sie dann tatsächlich ist). Wir feiern uns ab, als alle drüben sind – so ein schöner Klettersteig!

Nach kurzer Pause geht es dann hinunter auf dem gewaltigen Stahlbauwerk, das über Metalltürme und eine Riesentreppe hinunter zum Einstieg führt. Wir nehmen jede Plattform mit und lassen uns vom Wasserfall vollgischten.

Unten kehren wir dann an der Hütte „Stuböbele“ ein, wo es feine Kaspressknödel und kalte Getränke gibt. Und natürlich blicken wir gemeinsam fröhlich zurück auf drei erlebnisreiche und spannende Klettersteigtage. Der Grundstein für eigene Aktivitäten an den Stahlseilen der Berge ist gelegt.

Die Kursleiter bedanken sich sehr herzlich bei ihrer engagierten und ausgesprochen sympathischen Gruppe (und ganz besonders herzlich bedanken wir uns für das großzügige Trinkgeld) – Ihr wart eine super Truppe!

Störungsfrei und nur durch ein Gewitter bei Garmisch kurz eingebremst erreichen wir wieder unsere Heimat Erding.

Teilnehmende: Florian Eibl, Angelika Hofmann, Sabine Hofmann, Martina Neumann, Sabine Preis, Erich Thanner, Antje Wenzel, Bärbel und Reinhold Zeitler
Kursleitung: Alex Lechner und Hans Sterr
Bericht und Fotos: Hans Sterr

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