Schöne Routen an genialem Felsen
Am Freitag starteten die Kletterhungrigen der HTG Richtung Wolfgangsee. St. Gilgen und der Plombergstein sollte unser Ziel sein. Früh morgens fuhren wir (Renate, Wolfgang, Yann, Severin, Christian) los um auch das schöne Wetter am Freitag zu nutzen, Sybille und Rainer folgten später am Tag.
Nach störungsfreier Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft, die Jugendherberge in St. Gilgen. Nachdem uns die sehr freundliche Herbergsleitung die Zimmerschlüssel übergab und kurz den Weg zum Plombergstein erklärte machten wir uns auf den Weg zum weithin sichtbaren, prägnanten Felsen.
Nach Studium des Kletterführers entschieden wir uns im DAV Klettergarten die ersten Routen zu versuchen. Vom Parkplatz waren wir in 10 Minuten am Felsen. Schnell wurde klar, der Kalk ist sehr gut, nicht brüchig oder bröselig und neben Reibungsplatten gibt es auch genügend griffige Risse und Löcher. Alles in Allem und trotz noch nasser Stellen vom Regen des Vortages ein richtig guter Kletterfels.
Die Routen hatten wir fast für uns allein und kletterten in abwechselnden Seilschaften und steigenden Schwierigkeitsgraden bis der Hunger am späten Mittag einsetzte.
Dieser wurde mit der eigenen Brotzeit und dem sehr „gschmackigen“, selbstgemachten Obatzn von Wolfgang gestillt. Kurz danach ging es weiter bis uns die Routen im Klettergarten ausgingen. Nach kurzem Studium des Kletterführers gingen wir weiter zur Oberen Südwand, um eine letzte Route des Tages zu finden.
Zurück in der Herberge bezogen wir saubere Zimmer mit guter Ausstattung und großem Bad. Diese günstige Unterkunft kann man empfehlen!
Nachdem Sybille und Rainer eingetroffen waren ließen wir den Abend bei einem Italiener neben der Herberge bei Pizza, Pasta und Wein ausklingen.
Am Samstag waren wir morgens nach einem guten Frühstück diesmal zu Fuß (absolut erreichbar, Auto an der Herberge stehen lassen!) wieder am Plombergstein. Sybille und Rainer begannen mit dem DAV Klettergarten, alle anderen wollten heute den Bereich mit den Mehrseillängen erkunden. An der Süd-Ost Seite sind mehrere Mehrseillängen und so fanden wir je nach Gusto und Können eine Route für den Vormittag. Yann und Christian taten sich zusammen, Renate, Wolfgang und Severin bildeten eine Dreier-Seilschaft. Der Fels war analog zum Klettergarten und so genossen wir die Routen bei schönem, aber sehr windigem Wetter.
Auf dem Rückweg zum Wandfuss ging es durch eine richtig urige Naturlandschaft.
Zur Brotzeit am Mittag trafen wir uns alle wieder am DAV Kletterfelsen und tauschten unsere Erfahrungen aus. Nachmittags entschieden sich Sybille und Rainer zu einer Radtour am Wolfgangsee, die Anderen wollten weiter Mehrseillängen klettern. Die starken Böen durch den Fön nahmen allerdings zu, sodass nahe am Felsen mehrere sehr große Bäume sehr eindrucksvoll wie Streichhölzer barsten und umfielen. Yan und Christian entschieden sich dafür abzubrechen und nochmal den windgeschützteren DAV Klettergarten für einzelne Routen zu nutzen. Renate, Wolfgang und Severin zogen durch und machten noch die Mehrseillänge fertig. Auf dem Rückweg vom Gipfel begann es zu regnen aber die als Zusatztipp im Führer erwähnte „Hangelschuppe“ war unter einem Überhang und somit trocken für die Drei machbar.
Danach ging es im Regen zurück nach St. Gilgen. Yann und Christian waren kurz nach einsetzen des Regens am Nachmittag bereits wieder an der Unterkunft während Sybille und Rainer gegen Wind und Regen den weiten Weg zurück nach St. Gilgen radeln mussten und völlig durchnässt ankamen.
Den zweiten Tag ließen wir im Brunnwind, einem Lokal mit großen Fenstern direkt an der Marina am Wolfgangsee Revue passieren. Nach gutem Essen, ersten Planungen für den Sonntag und einer Regenpause gingen wir zeitig ins Bett.
Der Sonntag empfing uns mit strahlendem Sonnenschein aber noch kalten Temperaturen. Bereits beim Frühstück sahen wir die Südostseite des Plombergstein in der Sonne, sodass wir hofften, einen halbwegs trockenen Felsen vorzufinden. Nach dem Auschecken und Verstauen des Gepäcks in den Autos waren wir zum dritten Mal auf dem Weg zum Kletterfels. Der war zu unserer Überraschung fast vollständig trocken, auch der Zustieg nicht allzu nass. Die Süd-Ost Exposition scheint sehr günstig zu sein und damit vielleicht auch eine gute Alternative für sehr frühe Touren im Jahr.
Wir zögerten nicht lange und stiegen in weitere Mehrseillängen ein, wieder Yann und Christian, Renate mit Wolfgang und Severin sowie Sybille mit Rainer. Trotz niedrigeren Temperaturen war es durch den ungehinderten Sonnenschein ohne Wind gefühlt deutlich wärmer als an den Vortagen. So trafen wir uns zur Mittagsbrotzeit alle oberhalb des „Bankerls“ an einer schönen Stelle und genossen das Wetter und den Ausblick über den Wolfgangsee.
Immer noch kletterhungrig entschieden wir abzusteigen und vor der Rückfahrt eine weitere Mehrseillänge zu machen.
Gesagt, getan und mit vielen schönen Erinnerungen trafen wir uns am späten Nachmittag alle wieder zurück in St. Gilgen zu einem Cappuccino.
Entsprechend gestärkt und glücklich über das großartige, lange Wochenende traten wir die Rückreise an.
Teilnehmer:
Renate Resch, Sybille Preis, Rainer Preis, Yann Brillouet, Wolfgang Lex, Severin Lex und Christian Reischl (Tourenbericht)