HTG-Tour Fleischbank

Classicas dauern einfach etwas länger

Endlich wieder mal eine HTG-Klettertour – Wettercheck: bis 18 Uhr sollte es halten. Unsere Wunschtour war mit 8 ½ h Std angegeben, „dann starten wir eben um 5 Uhr in Erding“ war unser Plan, würde das reichen ?

Bei kaiserlichem Wetter marschierten wir pünktlich um 7 Uhr am Parkplatz in der Griesenau los und waren nach 1 Std Zustieg auch schon am Anseilplatz unserer heutigen Klettertour, die „Via Classica“ der Fleischbank mit 15 Seillängen. Die Aufteilung der Seilschaft war schnell gefunden und so ging es auch schon los, schließlich hatten wir ordentlich was vor.

„Das soll sie also sein, meine erste HTG-Tour?“

Wir kamen ganz gut voran, die Route zwar nicht immer leicht zu finden bei den doch sehr alpinen Hakenabständen und auch der Fels zum Teil sehr lose -„Kaiser“ eben! Mit uns war zum Glück nur eine weitere Seilschaft in dieser Route. Das war auch gut so, denn immer wieder war ein lautes „STEIN“ zu hören. Aber bis auf ein paar kleine Kratzer und ein Riesenschreck, zum Glück kein „Treffer“.

Wahnsinnsaussicht zum Stripsenjochhaus

Es ging den Riss entlang immer weiter in den Kamin hinein, immer wieder spreizen, klemmen manchmal mit allem was so eingesetzt werden kann. Es wurde steiler und ausgesetzter, gegenüber dem Totenkircherl ging es hoch bis nach der 7. SL das 1. Grasband kam und wir uns eine wohl verdiente Pause gönnten.

Die nächsten 4 SL hatten so manche Schwierigkeit parat, für den einen mehr, für den anderen weniger, aber rauf muss jeder und gut gesichert kann man auch mal einen Sprung ins Seil wagen.

Angekommen auf dem 2. Grasband kam eine Seilschaft eben von den letzten beiden SL wieder runter, der Standplatz sei nicht auffindbar??? „Sollen wir auch gleich auf den Nordgrat ausweichen?“ Nein – Severin konnte es nicht glauben und ging auf die Suche. Anfangs erfolglos, wollten wir schon unseren Vorgängern nach auf den Nordgrat, war es auf einmal klar „hinten rum“ muss es gehen. So konnten wir auch diese beiden Seillängen noch machen. Kletterei geschafft – dachten wir.

„Auf gehts zum Gipfe“

Nun nur noch 250 hm über den Normalweg hoch. „Schaut aber no ganz schön weit aus?“ dachten wir uns und ganz so einfach war es auch nicht, so dass wir kurz vor dem Gipfel nochmal kurz das Seil rausgeholt mussten. Erst mal geschafft. Oben!!

Nun geht´s an den Abstieg, der sich als deutlich länger und anspruchsvoller herausstellte, als gedacht. Auch hier mussten wir nochmal das Seil zücken, von der Karlspitze runter war es eben doch nicht nur easy Abklettern und außerdem machte uns das Grollen des nahenden Gewitters langsam etwas nervös.

Endlich am Abseilhaken angekommen zog der Himmel weiter zu und bereits in der 2. Seillänge kamen die ersten Regentropfen und die Wolken zogen zu, so dass wir kurzzeitig null Sicht hatten. Der Regen wurde stärker und hier wirklich zum Glück auch der Wind, so dass sich die Sicht wieder besserte. Also los über das Schuttkar zum Elmauer Tor, zwischenzeitlich schüttete es ordentlich und fing auch leicht zu graupeln an. „Naja wir müssen halt runter.“ Im Eggersteig angekommen, war alles patschnass, aber der Weg jetzt gut markiert. Nach über 13 Std erreichten wir alle 4 gut durchgewaschen, aber unverletzt und zufrieden wieder den Parkplatz in der Griesenau, nach einem schnellen Radler ging es zurück nach Erding.

„Von wegen 8,5 Stunden !!!!“

Teilnehmer: Wolfgang und Severin Lex, Heiko Müller und Renate Resch

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