Holzkirchner Runde

100 km und mehr gehen her

05.07.2020, mit Christa Perleb – Die ursprünglich vorgesehene Radtour ergab bei der Erkundungsfahrt wenige Tage zuvor etliche unangenehme Überraschungen: Geplante Trails hatten sich durch die Unwetter der letzten Tage – mit tatkräftiger Unterstützung durch die Almkühe – teilweise in eine Schlammlandschaft verwandelt, Almen waren wegen „Corona“ noch geschlossen und etliche Gatter erwiesen sich als sehr radlerunfreundlich gestaltet bzw. kaum mehr mit den Bikes zu überwinden. Die Bedingungen hätten sich somit in eine Hindernisfahrt geändert.

Nach kurzer, reiflicher Überlegung wurde dann eine Ersatztour „aus dem Köcher gezogen“; die „Staffnalm-Runde“ wurde absprachegemäß zur „Holzkirchner-Vier-Seen-Runde“ in grandioser Alpenlandschaft, garniert mit Schliersee, Spitzingsee, Tegernsee und Kirchsee.

Wir starten mit sieben Radler*innen (einige Interessenten mussten leider kurzfristig absagen) um 9 Uhr am S-Bahnhof Holzkirchen und folgen zunächst auf wenig befahrenen Straßen, Feldwegen und teils holprigen Schotterwegen dem Radweg nach Bayrischzell. Über Föching, Fellach, Sollach, Unterdarching und Valley gelangen wir über einen recht steilen Kiesweg hinunter ins Mangfalltal zur Maxlmühle.

Nach dem beliebten Biergarten treffen wir auf die durch ausgiebigen Regen wilde Mangfall und folgen ihr und der Schlierach bis Miesbach.

Kunstvoller Rastplatz

Bei Kilometerstand 30 eröffnet sich das Panorama auf den ersten See unserer Route – den Schliersee. Wir halten uns an das westliche Ufer und beschließen, dass es höchste Zeit für einen Cappuccino ist. Da bietet sich als Zwischenstopp die Rixneralm mit wunderschönen Ausblicken auf den See und die umliegenden Berge an.

Hinter Neuhaus geht es dann richtig zur Sache. Wir kämpfen uns (bei 35°C) über die alte Spitzingstraße mehr als 300 Höhenmeter hinauf zum Spitzingsee und erreichen kurz danach die Albert-Link-Hütte, bekannt für die eigene Herstellung und Verkauf von Holzofenbrot, geräuchertem Käse, Speck und hervorragender Gastronomie. Letzteres können wir nach ausgiebigem Geschmackstest im Rahmen unserer Mittagspause uneingeschränkt bestätigen.

Weiter geht es in herrlicher Landschaft hinunter zum Forsthaus Valepp und anschließend stetig auf und ab mit einer letztendlich tollen Abfahrt auf der Mautstraße zum Tegernsee. Dabei haben wir besonderen Wert darauf gelegt, unliebsame Bekanntschaften mit dem flotten Linienbus und den Autos der Ausflügler zu vermeiden.

Tegernsee

Die Schlussetappe unserer Tour führt uns am Kloster Reutberg vorbei direkt an den am Kirchsee gelegenen Kiosk mit anschließendem Bad im herrlichen Moorwasser.

Kirchsee

Sie findet die Fortsetzung durch einen mückenverseuchten Wald bis wir über den Hackensee wieder den Ausgangspunkt Holzkirchen erreichen.

Hackensee

Unserer Erkenntnisgewinn: Bei künftigen Sommertouren immer „Mückenspray“ mitnehmen!

Der ereignisreiche Tag endet mit einer „coronagerechten“ Verabschiedung und Getränken aus der Kühltasche.

Schön war’s

Ach ja – und wer bisher geglaubt hat, Männer hätten keine Gefühle, wird durch dieses Schild schwarz auf weiß eines anderen belehrt:

… und das oft und viel.

Statistik: 101,1 km (mit MTB, ohne Strom und teils kräftigem Gegenwind), 1.219 Höhenmeter, 6,2 Stunden Fahrzeit, 5 Millionen Mücken am Kirchsee (keine genaue Zählung)

Teilnehmer: Bärbel, Irene, Claus, Reinhold, Walter, Paul (Tourenbericht)
Tourenleitung: Christa Perleb
Fotos: Diverse

Archive