Auf Pilgerwanderung

Durch die Kendlmühlfilzen (18 km; 200 HM)

12.9.21, mit Constanze Klotz in Zusammenarbeit mit Nikolaus Hintermaier vom KBW Erding – 2019 wegen Starkregen abgesagt, 2020 wegen Corona abgesagt und fast hätte uns nun die Deutsche Bundesbahn die Tour vermasselt.

Dank intensiver Recherche durch Nikolaus entkamen wir dem Streik und dem Schienenersatzverkehr. Über Mühldorf und Rosenheim erreichten wir mit 2 x Umsteigen Bernau am Chiemsee. Nicht verschweigen wollen wir, dass es fast in Rosenheim ein Malheur gegeben hätte, da die Bahn Bahnsteige und Verspätungen in schnellem Wechsel änderte und wir so um ein Haar ohne Nikolaus weiter gefahren wären. Dabei merkte ich, dass ich nicht mehr die Jüngste bin, denn der Sprint durch den Bahnhof mit Gepäck verlief alles andere als glorreich! Wenn man es aber dann geschafft hat und der Adrenalinpegel wieder sinkt, ist alles umso besser.

Die Wanderung verlief entlang der Bruchwälder und Niedermoore nach Rottau, mit naturkundlichen Einlagen von Constanze über Moore: Arten, Entstehung, Nutzung über die Jahrhunderte, intensivierte Nutzung durch maschinellen Abbau mit verheerenden Zerstörungen und die Rettung und unter Schutzstellung als Naturschutzgebiet.

Das Hochmoor Kendlmühlfilzen

Nikolaus gab uns geistliche Impulse, eine gute Wegstrecke wanderten wir im Schweigen.

Geistlicher Impuls

Kurz vor Rottau konnten wir an einer sehr gepflegten Kneippanlage unsere Sinne stärken, im Wasserbecken, im Bachlauf, auf dem Barfußpfad. Kurz nach11 ging es zum Gasthaus Messerschmied in Rottau, wo wir ausgezeichnet aßen.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt

Inzwischen war die Sonne recht stark geworden, wir genossen also nach der weiteren Wegstrecke über Feuchtwiesen den beginnenden lichten Wald.

Heidekraut

Auf dem Moorerlebnispfad entdeckten wir neben Torfmoosen auch Rosmarinheide, scheidiges Wollgras, Heidekraut, Spirken, weiße Schnabelbinsen und zu meinem Entzücken wunderbare Exemplare von Sonnentau.

Moorerlebnispfad
Am Moorsee

Noch ein Stück weiter im Osten ging es dann quer durch die Filzen entlang des Ewigkeitsweges zur Aussichtsplattform. Zwischendurch gab es immer wieder mal geistliche und naturkundliche Nahrung. Die Schweigestrecke auf dem weichen Naturboden bis zum Westerbuchberg wurde als sehr angenehm empfunden – die Ruhe des Moores (es gibt kaum Vögel) war beim schönen Wetter keineswegs beängstigend, sondern beruhigend.

Am Ewigkeitsweg

Auf dem Westerbuchberg steht eine der ältesten Kirchen des Chiemgaus: Peter und Paul stammt ursprünglich noch aus romanischer Zeit, mit gotischen Anbauten.

Sankt Peter und Paul, eine er ältesten Kirchen des Chiemgaus

In Übersee stiegen wir nach einer Abschlussrunde in den Zug und kamen wohlbehalten nach 2:10 in Hörlkofen an.

Die Kranzlerinnen …
… und die Pilgerwander*innen
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