Alpine Wintertouren

Im Krimmler Achental/Oberpinzgau/Salzburger Land

06.-08.01.2023, mit Rainer Pollack – Die Grippe- und Erkältungswelle forderte ihren Tribut und so fuhr man bei gutem Wetter von Walpertskirchen um 7 Uhr zu 7 statt zu 9 in Richtung Salzburger Land los. Gegen 10:30 Uhr war man in Krimml (1.070 m), parkte bei der Pension Tauernhaus in Oberkrimml beide Autos und gab das Gepäck für den Gepäcktransport einschließlich Schneeschuhen bei Familie Geisler ab.

Es war klar, dass für den Aufstieg Grödel oder Steigeisen erforderlich waren und dass es für ein angenehmes Schneeschuhgehen bis zum Tauernhaus zu wenig Schnee hatte. In Krimml selbst war es grün und es stellte sich die spannende Frage, wie anspruchsvoll und vereist der Wasserfallweg hinauf bis zur Schettbrücke sein würde. Bei +2 Grad und leicht überlaufenem Himmel begann dann der Aufstieg über den Wasserfallweg, am Alpengasthof Schönangerl vorbei. Bis auf eine eisige Passage gleich zu Beginn führte der Weg dann fast eisfrei hinauf bis zum obersten Wasserfall. Bis zur Schettbrücke kam man aufgrund der vielen steilen Serpentinen gleich mal ganz schön ins Schwitzen.

Start in Krimml

Die Wasserfallkaskaden waren aufgrund des niedrigen Wasserstands nicht ganz so eindrucksvoll wie sonst und leider auch aufgrund der warmen Temperaturen nicht wirklich vereist. Ab der Schettbrücke mussten dann die Grödel/Steigeisen angezogen werden und hinein ging es die 13 km ins Krimmler Achental, nun bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, aber einem eisigen Weg, der alle Vorsicht erforderte. Nachdem man die diversen Almen passiert hatte (alle in der Winterruhe), die am Weg lagen, wurde eine längere Mittagspause bei der Hoferalm in der Sonne gemacht.

Vorbei an der Mühlegg-Alm war es dann nach einem steileren Anstieg so weit, dass man das Krimmler Tauernhaus erstmals sehen konnte. Nach 3 ½ stündiger Gehzeit wurde dieses kurz vor 15 Uhr, rechtzeitig zum Nachmittagskaffee, erreicht. Das Tauernhaus bietet – energieautark durch eigenes E-Werk vom Rainbach – wirklich sehr guten Tourenkomfort, großzügigen Ski- und Schuh-Trockenraum, heimelige Gaststuben, einen großen Saunabereich, gute Küche und Zirbenholz-Zimmer. Gegen 18:30 Uhr nahm man das Abendessen ein und kurz vor 22 Uhr war dann Hüttenruhe.

Der Samstag begann mit einem ausgiebigen Frühstück um 8 Uhr und um 9:15 Uhr ging es dann bei herrlichstem Sonnenschein und warmen Temperaturen gleich einmal zur Sache. Der Weg hinauf ins Rainbachtal ist schweißtreibend. Die ersten paar Wegmeter war es so eisig, dass man die Grödel benötigte, dann war eine gute Stunde der Weg die Rainbachleiten hinauf durch den wunderbaren Zirbenwald komplett schneefrei.

Der Weg wurde dann felsiger und eisiger und daher war wieder das Grödelgehen angesagt. Aussichtsreich ging es nun durch die immer tiefer verschneit werdende Landschaft durch Latschen hinauf bis zur Rainbachhöhe mit einer kleinen Jagdhütte. Hier konnte man die Aussicht hinüber zum Krimmler Kees, zur Dreiherrenspitze, aber auch ins Rainbachtal mit der Reichenspitze und Richter Hütte wirklich genießen.

Kurz vor dem Rainbachsee

Etwa ½ Stunde unterhalb des Rainbachsees wechselte man dann von Grödel auf Schneeschuhe, da man nun doch stärker in der Schneedecke einbrach und man ja beide „Berggeräte“ dabei hatte. Der Aufschwung zum See war nochmals etwas steiler und nach gut dreistündiger Gehzeit wurde der verschneite See auf 2.412 m erreicht.

Am Rainbachsee

Nach einer ausgiebigen Sonnenpause und einem „Canadian Powder“-Abstecher, bei dem ein Teilnehmer den Schnee wahrlich küsste, ging es mit den Schneeschuhen den langen Weg wieder hinunter bis fast zum aperen Waldstück. Dort wurde nochmal von den Schneeschuhen auf Grödel gewechselt, ehe man bis zum Tauernhaus dann ohne „Berggeräte“ zurückkehren konnte. Kurz vor 15 Uhr war man nach 5 ½ stündiger Gehzeit wieder zurück.

Die Gruppe war sich einig, dass es ein wunderbarer Bergtag in grandioser Landschaft gewesen war. Nach Kaffeepause in der Bauernstube und Saunagängen gab es gegen 18:30 Uhr wieder Abendessen im Krimmler Tauernhaus. Der Abend klang an der Tauernhausbar gemütlich aus.

In der Nacht zum Sonntag begann der Föhnsturm, der dann am Sonntag noch einmal gutes Wetter, angenehme Temperaturen, aber halt auch den Wind mitbrachte. So war man froh, das Gepäck wieder für den Transport abgeben zu können und mit leichtem Tagesrucksack lief man dann die rund 16 km wieder nach Krimml problemlos, aber sehr achtsam, zurück. Durch die warmen Temperaturen untertags und das Gefrieren in der Nacht war der Weg noch eisiger als am Freitag beim Aufstieg. Mit Grödel/Steigeisen war das aber gut machbar.

Gegen 12:15 Uhr war man bei den Autos, konnte das Hüttengepäck in Empfang nehmen und fuhr dann nach Bramberg in den Weyerhof zur Abschlusseinkehr. Die Rückfahrt nach Walpertskirchen/Erding gestaltete sich dann unproblematisch.

Krimmler Tauernhaus

Es waren herrliche drei Tourentage mit wenig Schnee, tollen Touren und einem perfekt von Familie Geisler geführten und sehr empfehlenswerten Standquarter Krimmler Tauernhaus auf 1.631 m Höhe. Familie Geisler gilt ein sehr herzliches Dankeschön!

Teilnehmer: Irene Drexl, Walter Daimer, Josef Kirmair, Gabi und Helmut Hanrieder, Veronika Eisner Tourenleitung: Rainer Pollack

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