Winter im Wallis

Erlebnisreiche Touren

24.-31.03.24, mit Rainer Pollack – Die Gruppe fuhr am Palmsonntag um kurz vor 7 Uhr in Walpertskirchen los. Nach einer kurzen Pause im Rischart im Münchner Hauptbahnhof ging es weiter mit dem Eurocity über Lindau, Zürich und Bern nach Brig im Wallis. Aufgrund von Baumaßnahmen dauerte es bis 16:15 Uhr, bis Brig durch den Lötschbergtunnel erreicht war.

Sonntag, 24. März

Das Hotel Good Night Inn als Standquartier für die ganze Woche war ideal gelegen, da nur etwas mehr als 5 Minuten vom Bahnhof entfernt. Nach dem Check-In erfolgte ein Stadtspaziergang durch Brig, vorbei am mächtigen Stockalperschloss.

Montag, 25. März

Ein sonniger, strahlender Tag erwartete die Gruppe am ersten Tourentag. Um 8:27 Uhr ging es mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) steil mit Zahnstangenunterstützung hinauf ins Bergsteigerdorf Zermatt. Von dort benützte man die Gornergratbahn bis zum herrlich gelegenen Bahnhof auf knapp 3.100 m. War es in Zermatt grün, so herrschte da oben noch der tiefste Winter. Zuerst ging es hinauf zum Berghotel, wo eine fantastische Aussicht auf Monte Rosa, Castor und Pollux, Liskamm, Breithorn und natürlich auf das wolkenfreie Matterhorn genossen werden konnte.

Dann rüstete man sich mit Schneeschuhen, Pieps, Schaufel und Sonde aus und es folgte eine Panorama-Schneeschuhtour immer im Angesicht des Matterhorns zum Riffelboden. Beim Hotel Riffelhaus (2.600 m) wurde auf der Terrasse eine Kaffeepause gehalten, ehe man wieder mit der Gornergratbahn und MGB zurück nach Brig fuhr.

Dienstag, 26. März

Der Wetterbericht meldete: der Föhn sollte zusammenbrechen und nur noch vereinzelt sei Sonne möglich. Die Tourenwahl war daher ziemlich schwierig. Die Gruppe fuhr um 8:36 Uhr hinauf mit der BLS nach Goppenstein und dann weiter nach Blatten im Lötschental (1.542 m). Zuerst war alles noch neblig, aber langsam lichteten sich die Wolken und die Sonne kam heraus. In Blatten lag sehr wenig Schnee, er reichte aber aus, um direkt vom Dorf aus mit Schneeschuhen loszugehen.

In gut 1 ½ Stunden wurde zur herrlich gelegenen Fafleralp (1.789 m) gewandert. Dort oben: tiefster Winter und eine Märchenlandschaft. Nach einer Mittagspause in der Sonne ging es auf einem anderen Weg zurück nach Blatten. Dort ergab sich eine Kaffeepause auf der herrlichen Sonnenterrasse des Hotels Edelweiß. Anschließend ging es mit Postauto und mit der BLS nach Brig.

Mittwoch, 27. März

Es regnete in Strömen, als man zum Bahnhof ging. Eine Teilnehmerin zog es vor, einen Ruhetag einzulegen. Ziel war Andermatt, da der Wetterbericht zumindest von der Höhenlage her Schnee statt Regen meldete. Um 8:23 Uhr fuhr man mit der MGB das Gomser Tal hinauf, durch den Furkatunnel und dann nach Andermatt im Ursental (1.437 m). Eine herrliche Fahrt durch tief verschneite Landschaft ab ca. 1200 m. In Andermatt (10:20 Uhr) selbst gab es Schneeregen, das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Mit Schneeschuhen stieg man die im Winter geschlossene Oberalppass-Straße in vielen Kehren hinauf zum Nätschen. Es schneite heftig mit Wind und die Neuschneehöhen steigerten sich bis zum Ziel (1.870 m) auf rund 70 cm mit entsprechendem Spuraufwand. Nach anstrengender Tour konnte man sich im Bergrestaurant mit einer Gerstelsuppe aufwärmen, ehe der kurze Abstieg zum Bahnhof Nätschen erfolgte. 14:04 Uhr nutzte man die MGB zurück nach Brig. Die MGB fährt vom Nätschen sehr steil und in vielen Kehren hinunter nach Andermatt. Alle waren überrascht, wie hoch hinauf man doch ziemlich angenehm in Kehren gelaufen war und der Tiefblick nach Andermatt war erstaunlich.

Donnerstag, 28. März

Wieder schwierige Schnee- und Witterungsverhältnisse. Am Mittwoch war die Zufahrt nach Saas-Fee noch wegen Lawinengefahr gesperrt und alle Lifte waren eingestellt. So war nicht ganz klar, ob die Schneeschuhwanderung hinauf in Richtung Hannig am Donnerstag klappen würde. Wer wagt, gewinnt. Mit dem Postauto ging es um 8:50 Uhr von Brig hinauf nach Saas-Fee (1.800 m). Die Wolken hingen tief und bis Saas Grund kaum Schnee, dafür aber Regen. Erst die letzten Höhenmeter nach Sees-Fee ging der Regen in Schnee über. Nach einer kleinen Wanderung durch Saas-Fee vom Busterminal aus, führte der Aufstiegsweg zum Hannig mit Schneeschuhen in vielen Kehren durch urigen Lärchenwald ziemlich steil hinauf. Man passierte das Café Alpenblick (2.030 m) und im schönen Schneefall ging die Gruppe weiter hinauf in Richtung Hannig. Dann wurde es neblig und es begann wieder zu schneien – Sicht gleich Null. Auf Höhe Trift (2.200 m) wurde nun umgekehrt und eine Mittagseinkehr im urigen, wunderschönen Café Alpenblick (Zuckmayerstube) gehalten. Die Stube war gerammelt voll und durch Glück konnte man noch zwei Tische ergattern. Nußgipfeli und Gerstelsuppe wärmten auf. Nun ging es über den breiten Weg zurück nach Saas-Fee. Da einigen Teilnehmern die kurvige Postautofahrt nicht so gut bekommen war, nutzte man dieses nur bis Stalden und stieg dort wieder in den Zug ein (MGB).

Freitag, 29. März

Erneut schwierige Schnee- und Witterungsverhältnisse. Föhnstum bis zu 80 km/h und Niederschläge waren angesagt. Tourenziel war die Bättmerhitta in der Aletsch-Arena. Los ging es erst um 9:23 Uhr, weil Rainer sich die Option offen halte wollte, ggf. den Lötschberg-Süd Wanderweg zu machen. Es passte dann aber alles sehr gut: Sicht ok, kaum Wind. So fuhr man von der Bahnstation Fiesch der MGB mit der Seilbahn auf die Fiescheralp (2.212 m), die mit meterhohem Schnee aufwartete. Nun wollte man noch den Aletschgletscher sehen und fuhr mit der Gondel hinauf zum Eggishorn (2.888 m). Leider lag dieses komplett im Nebel und nichts war es mit der Aussicht. Im Gegenteil: sehr windig. Also nur 5 min. in Richtung „View Point“ ohne Sicht und wieder zurück zur Bergstation und hinunter zur Fiescheralp.

Der gut 1 stündige Weg zur Bättmahitta (2.172 m) auf dem Herrenweg war dann gut gebahnt und angenehm zu gehen. Die Kranzler hatten Glück, noch einen Tisch zu ergattern und so stand einer gemütlichen Mittagspause nichts im Wege. Natürlich wurde die berühmte Crèmeschnitte gekostet – dafür hat sich der Weg allein schon gelohnt. Zurück ging es erst einmal steil hinauf und dann im ständigen Auf und Ab wieder zur Fiescheralp und anschließend mit der Seilbahn und der MGB nach Brig.

Samstag, 30. März

Erneut waren wieder Föhnsturm und Regen bis 2.000 m angesagt. Also was tun. Die Glacier-Express-Route nehmen. Man fuhr mit der MGB um 8:23 Uhr ab Brig, durchs Goms und den Furkatunnel nach Andermatt, stieg dort um und über den Nätschen (Sonnenschein, starker Wind) und den Oberalppass (Sonnenschein, starker Wind) ging es hinunter nach Tschamutt-Selva. Eine eindrucksvolle Fahrt und es verwundert nicht, dass der Glacier-Express so beliebt ist (immerhin konnten die Kranzler das große Teilstück Zermatt – Sedrun befahren!)

Beim Ausstieg empfing die Gruppe erst einmal ein Regenschauer und überhaupt kein Schnee mehr … Daher war die Winterwanderung über die Pass-Straße nach Dieni, Rueras und Sedrun landschaftlich zwar schön, aber notgedrungen eben auf einer Teerstraße. Dafür aber nur bei leichtem Wind und man wird es kaum glauben, bei Sonnenschein! Einkehr im Bahnhofsbeizli in Sedrun, ehe die Rückfahrt mit der MGB erfolgte. Notiz am Rande: am Sonntag wurde die Bahnstrecke von Andermatt nach Tschamutt komplett wegen zu starkem Wind und Lawinengefahr gesperrt.

Sonntag, 31. März

Es goss wieder einmal in Strömen und so fiel der Abschied von Brig nicht so schwer. Um 9:48 Uhr fuhr man los und war gegen 19 Uhr mit zwei Umstiegen und genügend Umsteigezeit in Zürich und München pünklich wieder zu Hause.

In der Tourenwoche wurden knapp 1.500 km mit dem Zug zurückgelegt, davon knapp 600 im Oberwallis. Das komplette Streckennetz der eindrucksvollen MGB wurde bis auf die Abschnitte Andermatt – Göschenen und Sedrun – Disentis befahren. Höhepunkt war die Fahrt nach Zermatt und aufs Gornergrat (diese hätte allein von Brig aus rund 180 CHF pro Person gekostet). Quartier und Oberwallis-Ticket einschließlich Gornergrat und Seilbahnen Aletsch-Arena wurden über Manu-Touristik Chur zu einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis gebucht. Alleine die Fahrten ab Brig hätten pro Person ca. 500 CHF betragen. Das Hotel Good Night Inn in Brig war ideales Standquartier, ist allerdings eher auf Busveranstalter ausgerichtet (Essen, fehlender Trockenraum für Kleidung/Schuhe, Winterausrüstung).

Es waren erlebnisreiche Tage in einer eindrucksvollen Gegend mit vielfältigsten Tourenmöglichkeiten (4 Schneeschuhtouren, 2 Winterwanderungen). Für die Tourenplanung war das Oberwallis-Ticket von Manu-Touristik sehr wertvoll, weil man flexibel und den Witterungsverhältnissen angepasst MGB und Postauto beliebig oft und in einem großen Aktionsradius nutzen konnte.  

Gezeigt hat sich: im Oberwallis (mit Ausläufern nach Uri und Graubünden) kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine tolle Urlaubswoche verbringen!

Vielleicht ergibt sich ja im nächsten Jahr wieder eine Winter-Tourenwoche in der Schweiz.

Teilnehmer: Josef Kirmair, Ute Kashoa, Markus und Gerlinde Hübl, Sladjana Gutsche, Sabine Pollack
Tourenleitung: Rainer Pollack

… ergänzend zur Wallis-Wochenfahrt komplett mit Zug und Postbus wird durch die mit der Hotelbuchung/ÖPNV Tickets betraute MANU-Touristik pro gebuchtem Zimmer (also 4) in Toggenburg im Herbst jeweils ein Baum gepflanzt. Das ist doch eine schöne, ergänzende Aktion.

https://www.helvetia.com/content/dam/os/ch/web/documents/about-us/engagement/protection-forrest/de/manu-schutzwald/infoblatt-schutzwald-manu-toggenburg.pdf

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