Wanderung zur Neureuth

Tegernsee oder Schliersee?

9.2.2024, mit Veronika Pfeffer – Winterwanderung mit Rodelabfahrt? Das wurde leider nichts! Um den Tegernsee zeigt sich schon der Frühling und 11 Alpenkranzler:innen machten sich auf die Freitags-Tour zur Neureuth. Ohne Berufsverkehr kamen wir am Gmunder Bahnhof an, überlegten kurz, ob wir nicht doch Grödel mitnehmen sollen und machten uns durch den Kirchweg auf zur Neureuth. Ob das der berühmte Seegeist „war“?

Der „Hai vom Tegernsee“

Gemächlich geht es nach oben durch ein Wohngebiet mit urigen Bauernhäusern, Hühner auf dem Misthaufen und Ziegen im Garten. Bald geht es die Rodelbahn durch den Wald nach oben. Aber nur die gepolsterten Brückenpfeiler erinnern daran, dass hier auch schon Mal Rodler den Berg hinabgesaust sind. Ob oben Schnee liegt? Ja, hier das Beweisfoto.

Doch eine Winterwanderung

Zwischendurch ging es schon steil bergauf, aber nach 2 Stunden sind wir am Berggasthof Neureuth angekommen.

Blick auf den Tegernsee

Bevor wir uns niederließen hörten wir noch die Sage vom „Fisch mit dem goldenen Ring“:

Der Sage nach soll es zwischen Tegernsee und Schliersee eine unterirdische Verbindung geben, die von einem Erdbeben ausgelöst wurde. Seither tragen angeblich beide Seen die Wasser des jeweils anderen. Einmal habe der Abt von Tegernsee den silbernen Schlüssel zum Tabernakel der Klosterkirche im See verloren. Der Schlüssel konnte nicht mehr gefunden werden. Wenige Zeit später entdeckte man in den Eingeweiden einer im Schliersee gefangenen riesigen Forelle den Schlüssel.

Ein anderes Mal soll ein Fischer aus Schliersee beim Auslegen des Netzes seinen goldenen Ehering im See verloren haben. Dieser fand sich nach einigen Tagen im Inneren eines schweren Saiblings, der im Tegernsee gefangen worden war. Der eingravierte Namensbuchstabe und das Datum der Hochzeit des Fischers bestätigten den Wahrheitsgehalt des Fundes. (Quelle https://www.literaturportal-bayern.de/images/lpbplaces/2021/TELITO_Tegernseer_Sagen.pdf)

Vor lauter unterirdischen Verbindungen kam ich doch mal durcheinander und konnte den Tegernsee nicht mehr vorm Schliersee unterscheiden 😊. Aber Google  hat (fast) immer Recht!

Für alle Realisten: Schaut man sich die Karte genauer an und vergleicht die Meereshöhen der beiden Seen, dann wird man feststellen, dass – wenn die Sage stimmen würde – der Tegernsee überschwemmt sein müsste. Er liegt nämlich mit seinen 726 Meter unter dem Schliersee mit seinen 777 Metern über Meereshöhe.  Sagen haben aber oft einen wahren Ursprung, dienten den Menschen früher als Erklärung für Unerklärliches und sorgten für Unterhaltung an dunklen Winterabenden, als es noch keinen Fernseher gab. Und sie sind Kulturgut!

„Gipfel“foto

Zum späten Frühstück oder frühem Mittagessen kehrten wir auf der Neureuth ein und konnten sogar draußen sitzen.

Kaiserschmarrn mit Bergpanorama

Irgendwann wurde es aber doch frisch und da die Rodel heute zu Hause bleiben mussten, haben wir den „Sommerweg“ Richtung Tegernsee als Abstieg gewählt. Noch ein Blick in die Gedenkkapelle, an der im September immer eine wunderschöne Bergmesse gehalten wird.

Blick in  die Gedenkkapelle

Und weiter geht’s durch den immer frühlingshafter werdenden Wald nach unten.

Frühlingshafter Wald
Frühlingsboten

Auf dem Höhenweg oberhalb von St. Quirin überquerten wir einige Brücken, sichteten schon die ersten Frühlingsblumen, wie Himmelschlüssel, Leberblümchen und Huflattich und genossen den schönen Ausblick auf den Tegernsee.

Hält die Brücke?

Die letzten 2 Km war unser Abstieg identisch mit dem Aufstieg. Wir verabschiedeten uns noch vom Bären vom Tegernsee und machten einen Shoppingstopp auf dem Gmunder Wochenmarkt.

Der Bär vom Tegernsee

Heute Abend gibt es bei einigen Spinatknödel aus Gmund! Wir bedauerten die Autos auf der Gegenseite, die im Stau auf dem Weg in den Faschingsurlaub standen und flutschten wieder staufrei nach Erding durch.

Schön war´s mit euch und besonders gefreut habe ich mich über die 4 neuen (bei mir) Mitwanderinnen. Hoffentlich bis bald.

Dabei waren: Ingrid Robinson, Christina Niedermaier, Antje Wenzel, Ulrike Liepelt, Sepp Kirmair, Sigi Hotz, Karin Stephan, Helga Absmeier, Rita Biedermann, Irene Drexel
Tourenleitung und Tourenbericht: Veronika Pfeffer
Fotos: Veronika Pfeffer, Ingrid Robinson

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