Radeln in Südtirol

Ausgiebig geradelt

7.-13.09.2023, mit Heinz Barczewski – Zur diesjährigen 5- (bzw. alternativ 7-)tägigen Radtour in Südtirol (Standort St. Lorenzen Nähe Bruneck) unter der bewährten Leitung von Heinz Barczewski hatten sich acht Radbegeisterte angemeldet.

Donnerstag, den 7.9.2023; Tourenbericht Werner Kurze

Zum Treffpunkt am Donnerstag, 7.9. war das Cafe/Raststätte Lanz in der Nähe von Brixen bestimmt worden. Nachdem sich alle Teilnehmer/innen eingefunden hatten, ging es mit leichter staubedingter Verzögerung nach Welsberg zum Startpunkt der ersten Tour ins Gsiesertal. Die Tour (42 km, 900 hm, 5 h) erforderte bereits kurz nach dem Start einige knackige Anstiege, die insbesondere unsere beiden Muskelbiker Mike und Hans auf eine harte Probe stellten. Bei einem Teilstück von ca. 2 km gab es z. B. eine Steigung von 200 hm zu bewältigen! Vorsorglich wurde hier die Losung ausgegeben, aus Sicherheitsgründen das Klettersteigset anzulegen 😉!

Pfarrkirche Pichl
St. Magdalena

letztlich für alle Strapazen. Außerdem begleitete uns immer eine grandiose Landschaft und der Duft von frischem Heu.

Schloß Welsperg am Talausgang

Insgesamt eine schöne Tour zum Einradeln bei absolutem Traumwetter!

Freitag, den 8.9.2023; Tourenbericht Conny Neumeier-Prey

Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstücksbuffet starteten wir bei strahlend blauem Himmel pünktlich um 9 Uhr mit unseren Rädern direkt vom Hotel ca. 5 km stets abwärts ,vorbei an Reischach, Richtung Bruneck , unser eigentlicher Startpunkt ins wunderschöne Ahrntal!
Der gut zu fahrende Radweg führte uns zunächst über Gais ins Rainbachtal ,im Naturpark Riesenferner, wo uns bei unserem ersten Stopp der sehenswerte Reinbachwasserfall absolut beeindruckte!

An den Rainbachwasserfällen
Eine Menge zu sehen
Burg Taufers

sondern auch unsere Besichtigung der historischen Gemäuer, des Innenhofes, und die Besteigung des hohen Turms , die Schindeldächer, Eiskeller, etc. beeindruckte uns Alle sehr. Es waren auch verschiedene Ausstellungen geboten, z.B. über die Kunst des Klöppelns.

Schöner Ausblick

Nach einer entspannten Cappuccino Pause im malerischen Innenhof

Coffee (diesmal nicht aus Togo)

setzten wir unsere Radeltour fort. Der Weg führte uns am türkisblauem rauschendem Bach

Ahrn

über Luttach, St. Martin (vorbei an der Seilbahn zum Speikboden!) nach St.Johann.

Die anfangs nur in der Ferne zu erkennenden Berge rückten immer näher und wirkten mit deren ersten Schneefeldern, bizarren Gipfeln und dem tiefblauen Himmel äußerst beeindruckend! Endziel zur Mittagseinkehr wäre eigentlich der Ort Steinhaus gewesen, wo wir aber wegen deren Mittagspause leider nicht verköstigt werden konnten. Also machten wir uns etwas enttäuscht und hungrig auf den Rückweg.

Mühlen in Taufers

Nach insgesamt 80 KM, 780 HM und 9 Stunden Aktivität konnten wir es kaum erwarten, uns im Aussenpool unseres Hotels zu erfrischen!

Kranzler-Planschbecken

Die vielen Eindrücke der heutigen Radeltour im wunderschönen Ahrntal bei traumhaften Wetter bleiben uns allen unvergesslich!

Samstag, den 9.9.2023; Tourenbericht Ludwig Kirmair

Strahlender Sonnenschein, nette Leute und eine interessante Tour. Alles passt!? Leider nein, ein Auto wollte nicht anspringen. Dank Klaus mit seiner Powerbank kam das Auto wieder flott und die Fahrt nach Toblach konnte losgehen. Nach etwas komplizierter Parkplatzsuche ging es dann los auf den Weg nach Cortina. Vorbei am Toblacher See

und entlang herrlicher Bergansichten.

Hohe Gaisl zur Rechten

Von den 61 km waren ca. 10 km Asphalt und Pflaster und der Rest Schotterpiste mit Körnungen von feinem Sand bis Minifelsen, so dass neben der Bilderbuchlandschaft auch der Weg seine Aufmerksamkeit forderte. Bei Steigungen bis maximal 7% (der Weg ist eine aufgelassene Eisenbahntrasse und verläuft meistens auf Höhe der SS 51) schafften dies neben uns viele andere Touris und Einheimische mit Hunden und Kindern im Kindersitz oder im Anhänger.

Der berühmte „Dreizinnenblick“ war eine Mußpause für alle Wanderer und Radfahrer. Nur gut, dass Fotografieren Objekte nicht abnützt, die Drei Zinnen wären weg!

Dreizinnenblick

Bald danach lag der lichtgrüne Dürrensee bzw. Lago di Landro am Weg.

Dürrensee

Nach dem Kilometer 17 mit der höchsten Stelle mit der höchsten Stelle gibt es keine zweisprachigen Bezeichnungen mehr, man ist in der Provinz Belluno, zu der Cortina D’Ampezzo gehört. Nun ging es bergab, durch zwei Tunnels, lichte Wälder und immer herrlichen Aussichten auf den Monte Cristallo und andere imposante Berge.

Renovierungsbedürftig (aber schön)

In Cortina gab es neben lauter italienischer Popmusik die erforderliche Stärkung mit Getränken und den für Radsportler unverzichtbaren Nudelgerichten.

Abfütterung

Eine Ministadtrundfahrt noch mit Mike und dann ging es den Weg wieder zurück, wobei die gleichen Motive nicht langweilig wurden, denn eine schöne Landschaft ist unter einem anderen Blickwinkel immer noch schön. Nach einem ausgedehnten Fotostop (wieder) beim Dreizinnenblick ging es dann zügig nach Toblach und zum Hotel, wo die gestressten Gelenke im warmen Badewasser des Pools wieder Erholung fanden. Ein wunderschöner Tag, der dann beim Messnerhof-Wirt seinen Ausklang fand.

Tofane und Co.

Sonntag, den 10.9.2023; Tourenbericht Klaus Ehrnsperger

Nachdem die Tour nach Cortina auf Schotterwegen am Samstag doch recht anstrengend war, sollte es heute eine „Sonntagstour“ werden. Dafür war Brixen gerade das richtige Ziel. Wie üblich ging es nach dem Frühstück um 9 Uhr von der Unterkunft in Stefansdorf los. Der Radweg führt bis Mühlbach meist an der Rienz entlang, wobei wir öfters die Seite wechseln mussten. Vor der Mühlbacher Klause

kreuzt der Radweg den Fernwanderweg München-Venedig. Heinz zeigte uns Stelle. In Mühlbach machten wir kurz Pause beim Südtiroler Festival der Blasmusik. Das Musikangebot war allerdings nicht wirklich verlockend und für die Mittagspause war es noch zu früh.

Nach Mühlbach fließt die Rienz durch eine enge Schlucht ohne Straße, bevor sie in Brixen in die Eisack mündet. Wir folgten dem Radweg Richtung Sterzing bis zur Festung Franzenfeste.

Franzenfeste (Eingang)

Diese wurde von 1833 bis 1838 unter Kaiser Ferdinand I. erbaut und nach Kaiser Franz I. von Österreich, dem Monarchen der Planungsphase, benannt. Sie sollte die wichtige transalpine Verkehrsverbindung durch das Wipptal über den Brenner nach Norden sichern. Heute dient sie als Museum.

Weiter ging es im Eisacktal nach Süden bis Brixen, wo wir uns auf dem Domplatz für die Rückfahrt stärken konnten. Dann blieb noch kurz Zeit, um sich in der Brixner Altstadt umzuschauen, bevor es auf dem direkten Weg vorbei an Kloster Neustift zurück ins Pustertal ging.

Brixen ist die älteste Stadt Tirols. Sie wird im Jahr 901 erstmals urkundlich erwähnt. Durch die Errichtung des Brixner Doms mit Kreuzgang, der Pfarrkirche Brixen sowie des Bischofspalastes wuchs die Siedlung allmählich zur Stadt, die um 1150 mit Mauern umringt wurde.

Brixner Dom
Brixen Kreuzgang Fresken

Jahrhundertelang war Brixen ein einflussreicher Sitz von Fürstbischöfen und Brücke zwischen Süddeutschland und Oberitalien.

Brixen Rathaus

Auf dem Rückweg machte ein Teil der Gruppe noch einen Abstecher nach Bruneck. In der dortigen Altstadt

Wandmalerei in Bruneck

Montag, den 11.9.2023; Tourenbericht Anna Maria Weiß

Nach drei intensiven Tagen im Sattel war am Montag der touristische Hotspot Pragser Wildsee unser Ziel für eine kürzere Tour. Mit Autos ging es zunächst bis zur Auffahrt nach Welsberg-Taisten, bei strahlendem Sonnenschein und auf geteerten Wegen-nur wenige hundert Meter waren Schotterstrecke- ging es beständig bergauf, unterbrochen von etlichen Fotostopps mit fantastischen Ausblicken auf immer neu auftauchende Gipfel (Grosser Rosskofl 2559 m, Seekofel 2810 m).

Unser Ziel kündigte sich durch eine endlos erscheinende Autoschlange an, es war der erste Tag ohne Zufahrtsbeschränkung! Hans zählte über 120 überholte PKW. Was uns erwartete, war auch diese Anstrengung wert: Ein in unwirklich scheinendem Smaragd schimmernder See auf 1494 m Höhe, von einem Wanderweg gesäumt, umgeben von Felswänden und je nach Standort sich ändernder Farbintensität, einfach atemberaubend!

Pragser Wildsee I
Pragser Wildsee II
Pragser Wildsee III
Zum Abschied
Heuharfe im Pragser Tal

Knapp 26 km und 560 Höhenmeter waren zurückgelegt und wir beschlossen den Tag mit einem Bummel durch Brunnecks malerische Altstadt und in der schon bewährten Pizzeria in unserem Wohnort San Stefano. Hier einige Impressionen von Bruneck.

Glasfassaden-Spiegelung
Bruneck, Pfarrkirche
Bruneck, Fußgängerbrücken
Bruneck, Heldenfriedhof, Jüdischer Teil mit Sicht auf das Messner-Mountain-Museum

Und direkt daneben gibt es auch einen muslimischen Teil.

Bruneck, Heldenfriedhof, muslimischer Teil
Bruneck, Heldenfriedhof

Dienstag, den 12.9.2023; Tourenbericht Mike Grötsch

Für heute haben wir uns auf die Tour zur Plose verständigt, mit Seilbahnauffahrt. Es wird wohl die letzte Ausfahrt sein, denn das Wetter soll schlechter werden.

Wir sind heute nur noch zu fünft, der Rest der Gruppe hat sich gestern am Pragser Wildsee nach Hause verabschiedet.

Wir packen also die Räder wieder auf/in die Autos, und starten um 9:15 Richtung Brixen. Um 10:00 ist Abfahrt am „Vertikale“ – dem Kletterzentrum in Brixen.

Der Himmel ist nicht mehr ganz so blau wie die letzten Tage, aber es ist immer noch sehr warm.

Gut 500 Hm sind es bis nach St. Andrä, zur Talstation der Plose-Seilbahn – eine schweißtreibende Angelegenheit für die beiden Biobiker. Die restlichen Höhenmeter überwinden alle entspannt in den Seilbahnkabinen.

Oben angekommen staunen wir erst mal über den ganzen Trubel, der hier herrscht: Inmitten einer riesigen Baustelle sind Wanderer, Biker und sonstige Adrenalinsüchtige unterwegs.

Rund herum auf der Plose

Und es gibt jede Menge Aussicht auf mehr oder weniger bekannte Dolomiten-Gipfel: Peitlerkofel, Sass Rigais, usw.

Bereits am Vorabend habe ich im Internet entdeckt, dass es auf der Plose auch einen Bike-Park gibt, der auch eine „einfache“ Line bietet, ohne künstliche Hindernisse und Jumps. Die beiden Biobiker „stürzen“ sich also die „Jerry Line“ hinunter, während der Rest der Truppe die Fahrstraße unter die Räder nimmt.

Am Palmschoß-Lift wiedervereint geht es entlang der Fahrstraße zum Würzjoch, mit erneutem Anstieg bis zum „Russiskreuz“ (1730 m), dem Übergang vom Villnößtal ins Aferer Tal.

Villnößer/Aferer Geisler, Peitlerkofel

Und nun beginnt eine fast schon berauschende Abfahrt runter ins Eisacktal (540 m), immer wieder durch Fotostopps und einer Einkehr in St. Peter unterbrochen.

Geislerspitzen (Teilansicht)
St. Peter

Nach der „Mittagspause“ in St. Peter flammt kurz eine Diskussion auf, ob wir uns die 250 Hm nach St. Magdalena und dem Ranuikirchlein noch gönnen sollten. Aber aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit verzichten wir schweren Herzens darauf.

Entlang des Eisacktal-Radwegs

Dort droben auf dem Berg

geht es zurück nach Brixen, wo wir uns noch diverse Leckereien gönnen (Cappuccino, Eis, Kuchen – je nach Gusto).

Zurück am Hotel dient der Pool ein letztes Mal der verdienten Entspannung. Ein unterhaltsames Abendessen beendet diesen Tag. Auf dem Rückweg von der Wirtschaft zum Hotel gibt es ein erstes Wetterleuchten am Horizont, und in der Nacht regnet es.

Mittwoch, den 13.9.2023; Tourenbericht Heinz Barczewski

Der Rest ist schnell erzählt. Das Wetterleuchten war nur der Auftakt zum heutigen Schlechtwettertag. Kurzentschlossen machen wir uns auf den Heimweg. Während 2/5 der Teilnehmer diesen Tag noch mit Einkäufen in Südtirol verbringen, nutzen 3/5 die verbleibende Zeit für einen Stadtbummel durch die Innenstadt von Sterzing.

Sterzing Neustadt I
Sterzing Neustadt II
Sterzing Neustadt III
Sterzing Neustadt IV
Die Südtiroler Radlertruppe

Teilnehmer: Hans Buchmann, Klaus Ehrnsperger, Mike Grötsch, Ludwig Kirmair, Sepp Kirmair, Werner Kurze, Conny Neumeier-Prey, Anna Maria Weiß
Tourenleitung: Heinz Barczewski

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