Im MTB-Park Pfälzerwald

Verwirrte Mountainbiker bei den Waldfischen

Ein Viertel der 20 Touren mit bis zu 25% Singletrailanteil des MTB-Park Pfälzer Wald (www.mountainbikepark-pfaelzerwald.de) haben wir 5 Tage lang in unterschiedlicher Besetzung ausprobiert und für lohnenswert befunden. Um’s vorwegzunehmen: Die MTB-Touren sind super angelegt und gepflegt. Jede Tour für sich sowie die Touren untereinander sind sehr abwechslungsreich. Die Landschaft und die Ausblicke im laut Wikipedia größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands unterscheiden sich hingegen auf den ersten Blick kaum. Kein Wunder, denn 82 bis 90 der Fläche sind mit Wald bedeckt.
Dass es den Männern schon eine zweite Reise wert war beweist, dass es hier besonders schön sein muss.

Mittwoch, 29. 5.2019 (Sylvia)
Rund um Alberweiler (von Sylvia Geppert)

Am 29. Mai sind wir um 7 Uhr bei gerade mal 13 Grad Celsius mit 3 Autos in Erding gestartet. Unser Ziel war der Bahnhof in Albersweiler, der Startpunkt der MTB-Tour No. 7. Zum Einstieg eine als „leicht“ gekennzeichnete Tour mit knapp 30 km sowie 860 hm. Hans sei Dank, gab’s noch ein paar frische Quarkbällchen als „Starthilfe“.

Die MTB-Touren sind alle super ausgeschildert und haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.

Die Tücke liegt dann eher im Detail: Und was ein rechter Touren-Guide ist, der fährt natürlich vor und bewahrt den Rest der Truppe vor Irrfahrten sowie umfänglichen Radl-Putz-Manövern am Ende des Tages!

„Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“

Diese MTB-Tour war insgesamt von den Temperaturen her noch a bissl frisch. Ansonsten war sie genau richtig, damit sich auch die „Neulinge“ in dieser Region einen ersten Eindruck von den fahrtechnisch abwechslungsreichen MTB-Touren im Pfälzerwald verschaffen konnten. Am Wegesrand wurde die ein oder andere Aussicht bewundert. Eine willkommene Abwechslung in einer Landschaft, die mit reichlich Bäumen aufwartet…

Donnerstag, 30.5.2019
Von Waldfischbach-Burgalben bis Johanniskreuz (von Conny Hackl)

Am zweiten Tag können wir direkt von unserem Hotel aus mit unseren Rädern losfahren. Es stehen uns knapp 1050 Höhenmeter sowie gut 53 km bevor. Gleich geht es schon mal 2 km bergauf. An Galgenberg schauen wir zurück über unseren Ort.

Dann, nach beständigem Auf und Ab, erreichen wir Helfersberg, den Knotenpunkt unserer Tour. Von den schönen Trails im Wald sind wird dann etwas verwirrt. Anstatt sich auf den Weg nach Johanniskreuz zu begeben, schauen wir uns schon mal ein Stück unseres späteren Rückwegs an. Diese nicht wirklich eingeplante Variante beschert uns zusätzliche 12 km.

Schnell sind wir dann aber wieder auf dem rechten Weg, bis wir unsere wohlverdiente Mittagspause in Johanniskreuz einlegen. Frisch gestärkt geht es dann auf Waldwegen und Trails wieder Richtung Helfersberg. Fast geschafft! Dort angekommen erholen wir uns kurz an der Bushaltestelle von den kräftezehrenden Anstiegen, bevor wir die letzten Kilometer zurück zu unserem Ausgangspunkt fahren.

Freitag, 31.5.2019  
Mädelstour im Land des Ginsters (von Daniela Haury)

Um den Männern das Warten auf uns zu ersparen, haben Sylvia, Conny und ich am Tag 3 die halbe Runde für uns gewählt. Aber auch die hatte es mit 30 Km und 700hm in sich: Schöne und auch herausfordernde Single Trails aber auch lange, ruhige Anstiege.  Einmal wurden wir von einer flotten Truppe aus Holland überholt, die auch einen Riesenspass auf den Trails hatte.

Unsere Brotzeit haben wir auf einer Lichtung mit Ginster oberhalb der Burgruine Frankenstein gemacht.

Natürlich sind wir noch auf die renovierten Türme der Ruine, die etwa 1150 gebaut wurde, geklettert. Im Tal herrschte reger Motorradverkehr durch das verschlafene Dorf Frankenstein.

Weiter ging’s in den letzten Abschnitt, der uns nochmals rauf und runter führte und nach einem letzten coolen Trail zum Kaninchenheim auf Kaffee, Kakao, Apfelstrudel und Marmorkuchen sausen lässt. Die Männer kamen nach ca. 1.5 Std auch an. 2 der 3 Liegestühle wurden von Sylvia und Dani für ein Schläfchen gekapert.

Der kurze Heimweg zum Startpunkt führte noch über einen schnellen Trail im Wald und danach einen geteerten engen Trail unter den Bahngleisen durch – Kopfeinziehen war durch diese dunkle „hohle Gasse“ notwendig!

Monster-Trail zur Burg Frankenstein (von Michael Kreuz)

Unsere Mädels ließen uns heute allein. Sie wollten es etwas relaxter angehen und mehr Zeit für Ratsch und Tratsch haben. So startet der Männeranteil heute alleine (dicht gefolgt von den Frauen). Gleich hinter Hochspeyer geht es zuerst einmal im Wald hoch. Die Trails hier sparten wir uns. Schließlich liegen noch 62km und 1400 Hm vor uns. Bei Waldleiningen nehmen wir die „Verlängerung“ und kommen so u.a. an der „Pfälzer Weltachs“ vorbei.

In Mölschbach, dürfen wir noch einer Familie bei ihrer Rad-Erste Hilfe helfen. Wenn man eine Steckachse hat, sollte man auch einen passenden Inbusschlüssel dabei haben. Dann geht es auch schon weiter auf der Runde. Und immer wieder gibt es einige nette Trailabschnitte unterwegs.

Bei der Halbzeit gibt’s natürlich eine ausgiebige Brotzeit.

So gestärkt können wir auch nach einigen Auf- und Ab den Monster-Trail hoch zur Burg Frankenstein angehen. Er stellt sich überhaupt nicht als so schlimm dar. Mit seine 13-15% ist er auch bergauf gut fahrbar. Das „Monster“ kommt dann wohl doch eher vom Namen des Burgherren.

Oben genießen auch wir die Aussicht.

Der weitere Weg fiel mir besonders leicht. Nach ungefähr zwei Kilometer merke ich auch warum. Mein Rucksack steht noch immer bei der Burg. Also zurück, Rucksack holen und Gas geben. Die anderen hohle ich aber doch erst wieder im Kaninchenheim ein. Gemeinsam geht es dann zurück zum Startplatz.

Samstag, 1.6.2019
Von Rodalben über Leimen zum Johanniskreuz und zurück (von Conny Hackl)

Heute ist unser Ausgangspunkt der nahe gelegene Ort Rodalben. Auch dieses Mal entscheiden sich die Frauen eine verkürzte Tour zu fahren und schicken die Männer voraus, denen 58,8 km und 1080 hm bevorstehen. Nachdem die Temperaturen steigen, sind wir froh uns im Schatten der Bäume bewegen zu können. Auf der kurzen Strecke geht es vorwiegend auf Forst-, Wald- und Schotterwegen bergauf und bergab. Wir machen einen kleinen Abstecher zum Ausblick „Burg Gräfenstein“ und kehren anschließend wieder auf unseren ursprünglichen Weg zurück.

Etwa auf halber Strecke lädt uns ein idyllisches Plätzchen mit Tisch und Bank zur Rast ein. Weiter geht´s! Es warten noch einige Höhenmeter auf uns, bevor wir auf der Terrasse einer Gastwirtschaft den Blick auf die Ortschaft Schopp genießen können. Anschließend geht es nur noch bergab. Unten im Ort angekommen, warten wir im Eiscafe, bis auch die Männer von ihrer Tour zurückkehren.

Die ganze Tour – eh klar (von Michael Kreuz)

Scheinbar hat den Mädels der relaxte Tag gestern gut gefallen. Sie teilen uns mit, dass wir auch heute wieder alleine auf Tour gehen müssen. Gleich hinter Rodalben wird es zum ersten Mal spannend. Auf einen schmalen Wurzelweg am Waldrand entlang rutsch einer aus und fällt um. Aber die Verletzung ist nur oberflächlich. So können wir glücklicherweise alle weiterfahren.

Auf herrlichen Forstwegen, immer wieder mal mit einem Trailabschnitt durchsetzt geht es zum Hubertusfelsen.

Den Ausblick zu auf die Burg Gräfenstein am selbigen Bankerl haben wir natürlich auch. Dann aber geht es schon wieder bergab nach Leimen und von dort, auf teilweise schon bekannten Weg weiter nach Johanniskreuz. Heute wissen wir schon, dass wir nicht direkt am Touristenabzock-Parkplatzimbiss und Hotel sondern besser im 500m weiter liegenden Café Nickls mit seinem schönen Garten, guten Kuchen und Brotzeiten einkehren (am ersten Tag hätten wir beinahe das andere „Lokal“ gewählt).

Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht es gleich nochmals steil bergauf zum höchsten Punkt, dem Eschkopfturm (619 m).

Doch sogar von dort oben sieht man fast nur Wald.

Schon bald erreicht uns unterwegs die Nachricht vom Eiscafé in Rodalben, wo unsere Mädels schon auf uns warten. Also geht’s flott weiter zurück nach Leimen und von dort auf der Nordtoure nach Rodalben.

Sonntag, 2.6.2019
Rund um die Ruine Falkenburg (von Conny Hackl)

Nach dem Frühstück packen wir unsere Autos und begeben uns schon ein Stück weit Richtung Heimat. Angesichts der bevorstehenden Rückreise steht nur ein Teil der Tour Nummer 11 auf dem Plan. Nach vier Tagen protestierten auch unsere Beine nicht, eine kurze Tour in gemütlichem Tempo zu fahren. Bei strahlendem Sonnenschein und schon fast hochsommerlichen Temperaturen starten wir in Hauenstein am Schulparkplatz. Nach einer kurzen Einrollphase geht es auch gleich auf sandigem Untergrund stetig bergauf.

„Aber man bedenke, wo es rauf geht, geht´s auch immer wieder runter!“ (Zitat Michael K.) Nach eineinhalb Stunden und einer kurzen Pause bei 27 Grad unter schattigen Bäumen fahren wir anschließend auf Waldwegen und Trails wieder bergab.

Das letzte Stück rollen wir ohne nennenswerte Steigungen durch die idyllische Landschaft weiter und begeben uns dann die letzten Kilometer auf der Straße  zurück zu unserem Ausgangspunkt. In Hauenstein angekommen kehren wir nach 26 km und 500 hm im Wirtshaus „Zum Ochsen“ ein, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Erding machen.

Unterkunftstipp: Hotel zum Schwan in Waldfischbach-Burgalben
Super Essen, schöner Biergarten, sehr nette Wirtsleute.

Mit auf Tour: Hans Buchmann, Georg Voichtleitner, Edmund Heger, Erhard Bals, Daniela Haury, Conny Hackl, Sylvia Geppert, Tourenführer Michael Kreuz

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