Feine Touren im Mont-Blanc-Gebiet trotz Wetterbremse
28.04.-03.05.2019 – Wegen des unsicheren Wetters haben wir die Anreise ein bißchen verschoben. Am Sonntag um 10 fahren wir Richtung Chamonix in Frankreich. Nach einer Fahrt durch Lindau, Zürich, Bern und Montreux erreichen wir die Bergstraße, die von Martigny bis Chamonix führt. Auf dieser Strecke waren schon einige Schneeflocken in der Luft. Die zwei Autos treffen sich wieder in Argentiere und fahren zusammen die letzte Strecke bis zum Talquartier in Chamonix.
Am nächsten Tag machen wir unsere erste Akklimatisierungstour. Wegen eines Brands am letzten Jahr kann die Bergbahn uns nur bis zur Mittelstation (1.970m) bringen. Die Bergstation (3.300m) hätte eine schöne Abfahrt bis zum Gletscher (circa 2.500m) bieten können, aber dieses Mal nicht.
Die Tour des Tages steigt bis zur Hütte (2.700m), dann Richtung Col du Tour Noir (3.535m). Wegen ihres Hustens bleibt Constanze in der Hütte, während die anderen weiter ansteigen.
Die zusätzlichen Höhenmeter zwischen der Mittelstation und dem Gletscher lassen sich während des Anstiegs auf dem Glacier des Amethyste spüren. Aber die Sicht an der Scharte belohnt die Anstrengung.
Die Rückkehr bis zur Hütte führt an der Anstiegsspur entlang, um weiteren Höhenmeter zu vermeiden.
Die zweite Tour führt erst von der Hütte auf den Gletscher runter, dann tiefer ins Tal hoch Richtung Col d’Argentiere (3.550m). Eine Gruppe hat vor uns eine gemütliche Spur gelegt, die zu unserem Ziel weiter steigt. Wir verlassen sie für die letzen Meter und genießen die Sicht auf die schweizer Alpen …
… und auf den Mont Dolent …
… eine Dreiländerspitze, die Frankreich, Schweiz und Italien teilt.
Der Schnee in den ersten Abfahrtmetern ist schön, aber wird später etwas wechselhaft. Am Abend bereiten wir uns für die nächsten zwei Tage vor.
Am Mittwoch haben wir einen kürzeren Tag.
Wir fahren die Aiguille du Midi Seilbahn bis zur Mittelstation (2.300m), dann queren wir vor der Aiguille du Midi Nordwand …
… Richtung Glacier des Bossons. Der Weg quert weiter durch die Gletscherbrüche der Jonction (Gletschertreffpunkt),
steigt dann langsam auf einem Hang bis zur Hütte an. Weil wir am nächsten Tag vorhaben, noch in der Nacht anzufangen, erkunden wir den Bereich oberhalb der Hütte (3.057m), die auf einer felsigen Nadel sitzt. Die letzten Meter des Anstiegs sind ein kurzer, aber beeindruckender Klettersteig.
Um Mitternacht klingelt unser Wecker. Da das Wetter sich am Morgen ändern soll, fangen wir zwei Stunden früher als geplant an. Der Anstieg bis zum Grand Plateau ist langsam, aber trotz der Höhe nicht zu anstrengend. Auf dem Grand Plateau fängt ein kalter Wind an zu blasen. Nach dem Col du Dome (4.236m) haben wir endlich etwas Tageslicht, machen ein Skidepot und gehen mit Steigeisen weiter bis zur Vallot Hütte (4.362m).
Weil uns kalt ist und das Wetter nicht sicher ist, entscheiden wir, an der Vallot Hütte umzukehren. Die Abfahrt bei Tageslicht läßt uns die eindrucksvollen Eisbrüche sehen, die über dem Petit Plateau hängen.
Kurz nachdem wir im Tal zurück sind, beginnt der Regen. Das bestätigt uns, dass die Umkehrentscheidung richtig war.
Die Wetterlage hat uns leider nicht erlaubt, alle unsere Ziele zu erreichen. Wir haben trotzdem einige schöne Touren machen können.
Die Tour wurde von Rudolf Riepl organisiert.
Teilnehmer: Constanze Klotz, Christoph Weber, Michael Kreuz, Rainer Preis, Reinald Zölch, Rudolf Riepl, Wolfgang Lex, Yann Brillouet (Bericht)