Heiße Griffe, toller Sport

Spitzenkletterer kämpften beim 2. Kletterwettkampf „Erding Open“

Eine heiße Angelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes war der zum zweiten Mal ausgetragene Kletterwettkampf „Erding Open“, denn die große Hitze machte den Akteuren sehr stark zu schaffen. „Und schwitzende Hände sind das Letzte, was man an diesen schweren Routen gebrauchen kann“, berichtete Wettkampfleiter Heiko Müller.

14 Frauen und 26 Männer bewarben sich in ihren jeweiligen Wettbewerben um die Erdinger Kletterkrone. Jüngste Teilnehmerin war dabei mit 14 Jahren Finja Gärtner aus Erding, Senior der Veranstaltung war mit 60 Jahren Christian Rester, Vorsitzender des DAV Freising. Die weiteste Anreise nahm eine Teilnehmerin aus Bad Reichenhall auf sich.

Die Jüngste: Finja Gärtner (weißes T-Shirt), mit Christoph Thees, Nikola Wörz und Heiko Müller
Der Senior: Christian Rester, Vorsitzender der befreundeten DAV Sektion Freising

Insgesamt gab es sechs Qualifikationsrouten, die im Flash-Modus geklettert wurden. Je schwerer die Route, desto höher die Punktzahl. Gewertet wurden die vier Routen mit der höchsten Punktzahl. Nach dieser harten Qualifikation schafften es die jeweils punktbesten sechs Frauen und Männer in die Finalrunde. Dort gab es dann getrennt sehr schwere Finalrouten, die von den Routenschraubern Nikola Wörz und Christoph Thees höchst kunstreich in die überhängende Wand des Kletterturms geschraubt worden waren.

Die Finalisten. Links Protokollchefin Sibylle Preis

Waren die zahlreichen Zuschauer schon bei der Qualifikation begeistert dabei, erreichte die Spannung mit den Finals den Höhepunkt. Alle Sportlerinnen und Sportler wurden lautstark unterstützt und angefeuert – Stadionatmosphäre am Kletterturm!

Publikum unten …
… und oben

Anders als bei den Qualifikationsrouten waren die Finalrouten den Kletternden vorher nicht bekannt und zunächst mit einer Plane verhüllt. Erst direkt vor dem Einstieg durften die Sportler die Aufgaben begutachten – die Routen werden in der Fachsprache „onsight“ geklettert. Dabei gilt es, sich möglichst gute Bewegungsabläufe, die „Moves“, einzuprägen und so nicht schon im unteren Wandteil viel Kraft zu verlieren.

Do muass i auffi: Guter Move gesucht

Wer am weitesten nach oben kommt oder am besten sogar „top“ und damit das Ende der Route erreicht, gewinnt. Beide Finalrouten wiesen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern den Schwierigkeitsgrad 9 auf (für Laien: sehr, sehr schwer). „Dabei zeigte sich, dass die Frauen auf absolut demselben Niveau klettern wie die Männer“, freute sich Nikola Wörz.

Im Wettbewerb der Frauen hatte Titelverteidigerin Louisa Mayrthaler die Fingerspitzen sehr knapp vorn und setzte sich vor Solveig Brose und Katharina Jahr durch. Alle drei kommen von der DAV Sektion Freising, die damit richtig abräumte.

Von links: Solveig Brose, Siegerin Louisa Mayrthaler und Katharina Jahr

Bei den Männern schafften es zwei Lokalmatadoren ins Finale, Severin Lex aus Tittenkofen und Martin Nagel aus Walpertskirchen, verpassten dort aber den Sprung aufs Treppchen.

Severin Lex
Martin Nagel

Auch hier war der Ausgang äußerst knapp. Zwei Athleten schafften es, die Finalroute „top“ zu klettern – Leo Holzmann setzte sich letztendlich gegenüber Tim Ebenböck nur über die bessere Zeit an die Spitze des Klassements. Dritter wurde Laurens Weiser.

Der Sieger grüßt: Leo Holzmann
Auch „top“: Tim Ebenböck

Die Sieger konnten sich sowohl bei den Männern als auch Frauen über ein Preisgeld von 150/100/50 Euro freuen, gestiftet von Alex Lechner. Auch die weiteren Platzierten konnten sich über Sachpreise freuen.

Heiko Müller bedankt sich bei Preisgeldstifter Alex Lechner (rechts)

Die Athletennahrung hatten wieder die Firma REWE und das E+C Einkaufszentrum gesponsert.

Großes Lob verteilte Organisations-Chefin Renate Resch „an die vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die die Veranstaltung unmöglich zu stemmen wäre“. Besondere Erwähnung (und einen Thermengutschein) verdienten sich Nikola Wörz und Christoph Thees für ihre wochenlange unermüdliche Arbeit.

Renate Resch (mit Mikro) dankt Christoph und Nikola besonders

Am Vorabend waren die Alpenkranzler mit dem spannenden Kletterfilm „Durch die Wand – The Dawn Wall“ auf die Spitzenleistungen der Kletterer eingestimmt worden. Am Samstagnachmittag dann konnten viele Kinder parallel zum Wettkampf ihre Geschicklichkeit bei einem „Spiel ohne Grenzen“ unter Beweis stellen. Wer alle Stationen absolvierte, bekam einen kleinen Preis zugelost. Im Anschluss an die Siegerehrung gab es dann noch Public Viewing des Achtelfinals der deutschen Fußballer gegen Dänemark – und die Party am Turm soll in bester Stimmung anschließend auch noch länger gedauert haben …

Die Ergebnisse des Kletterwettkampfs:

Frauen

  1. Louisa Mayrthaler
  2. Solveig Brose
  3. Katharina Jahr
  4. Anna Holzmann
  5. Johanna Roth
  6. Karla Fehrenbach

Männer

  1. Leo Holzmann
  2. Tim Ebenböck
  3. Laurens Weiser
  4. Martin Nagel
  5. Moritz Forst
  6. Severin Lex
v.l.n.r.: Wettkampfleiter Heiko Müller, Katharina Jahr, Solveig Brose, Louisa Mayrthaler, die Routenschrauber Christoph Thees und Nikola Wörz, Leo Holzmann, Laurens Weiser und Tim Ebenböck
Und jetzt alle in die Kamera … gleich kommt das Vogerl! Alle Fotos außer diesem: Hans Sterr

Impressionen von den 2. Erding Open

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