Am Rauriser Sonnblick

Prächtiges Tourenwetter in Kolm-Saigurn

24.-26. März 2023, mit Rainer Pollack – Noch während der Woche war nicht klar, wie sich die Wetter-, Lawinen- und Schneeverhältnisse gestalten würden. Nur eines war klar: in Kolm-Saigurn gibt es Schnee en masse und die Straße vom Bodenhaus ist bereits befahrbar.

Beim Start am Freitagmorgen in Walpertskirchen goss es in Strömen. Nachdem man Veronika noch in Kraiburg aufgegabelt hatte, hörte der Regen auf und es war nur noch bewölkt. Je weiter man in den Pinzgau kam, umso mehr lichtete sich die Bewölkung und die Sonne schien zaghaft. In Rauris legte man im Sportgeschäft bei der Rauriser Almbahn noch einen Zwischenstopp ein, nachdem ein Teilnehmer das Lawinenset zu Hause vergessen hatte.

7 Grad und Sonnenschein. Jeder fragte sich: wie wird die Schneebeschaffenheit sein? Bis zum Bodenhaus auf 1236 m nur grüne Almwiesen. Nach der Mautstelle begann im Wald der Schnee und nachdem die vielen Kehren der Kolmer Straße zurückgelegt waren, traute man seinen Augen kaum. Meterhohe Schneewände und sicherlich ca. 1 m Schnee am Parkplatz Lenzanger auf 1.550 m. Auch hier angenehm warme Temperaturen und Sonne. Ob wir wohl im Matsch hinauf zur Durchgangalm laufen müssen?

Nein, die Schneeverhältnisse waren trotz der hohen Temperaturen prächtig. Gut gehbarer, leicht aufgefirnter Schnee. Und so ging es gleich mal zackig in vielen Kehren hinauf durch den wunderbaren Rauriser Urwald hinauf zur Hochfläche. Bei der Gainschniggalm wurde bei herrlichem Sonnenschein die Mittagspause gehalten. Nun waren Kehren noch ein gutes Stück hinauf den Niedersachsenhaus-Weg bis zu einer Weggabelung (höchster Punkt 1784 m) angesagt. Danach ging es ziemlich steil hinunter zur Erlehnalm und zum Ammererhof (1628 m).

Das Wetter trübte sich ein und es kündigte sich der angesagte Wetterwechsel an. Die Gruppe stieg noch zum Naturfreundehaus (Sonnblick-Basis) ab und beschäftigte sich intensiv mit einer Pieps-Suchübung, ehe man zum Ammererhof wieder aufstieg. Dieser war das Standquartier für die zwei Nächte und alle freuten sich über den Gepäcktransport vom Parkplatz Lenzanger zum Haus. Untergebracht war die Gruppe in einer 5er-Ferienwohnung und zwei Doppelzimmern. Gemütlich klang der Tag aus. Der Regen prasselte auf die Scheiben und natürlich war man wieder gespannt, was der Samstag bringen würde.

Gesamtgehzeit: ca. 3 Stunden.

Der Blick aus dem Fenster zeigte: der Regen war in Schnee übergegangen und hatte die Gegend tiefwinterlich verwandelt. Beim Frühstück um 7:30 Uhr schneite es stark. Rainer beschloss, zuerst einmal in Richtung Filzenalm zu gehen. So startete man um 8:45 Uhr und folgte dem angenehm ansteigenden Almweg. Herausfordernd waren die „Schneelawinen“, die von den Bäumen herunterkamen.

Über Nacht hatte es etwa 15 cm geschneit und mit zunehmender Höhenlage wurde der Schnee mehr. Der Lawinenlagebericht meldete Stufe 2. Vorbei an der Durchgangsalm ging es im Schneegestöber hinauf zur Filzenalm (1774 m), wo man eine kurze Rast hielt, da der Schneefall feuchter wurde und man sich umziehen musste. In vielen Kehren wanderte man dann in Richtung Filzenkar und Seekopf bis zum Grat (ca. 1980 m), ehe man aufgrund des zunehmenden Windes und eines Hinweises eines Skitourengehers, oben blase es „fürchterlich“, umdrehte.

Der Abstieg hinunter zur Filzenalm im frischen Pulverschnee machte mächtig Spaß, dann lichteten sich die Schneewolken und die Sonne trat hervor. Die Wärme tat allen sehr gut und so ging man wieder bis zur Gainschniggalm, wo wiederum Mittagspause war. Nun wurde es sehr warm, der Schnee taute von den Bäumen und so wanderte die Gruppe zurück zum Ammererhof. Dort konnte der Nachmittag bei herrlichstem Sonnenschein und Panoramablick zum Sonnblick geruhsam vor dem Haus ausklingen.

Gesamtgehzeit: ca. 4 Stunden.

Am Sonntag war Zeitumstellung. Trotzdem frühstückte die Gruppe wieder um 7:30 Uhr. Nachdem das Gepäck für den Gepäcktransport vor dem Haus abgelegt war, ging die Schneeschuhtour bei sonnigem Wetter, ordentlichem Wind und hart gefrorenem Almweg hinauf zur Durchgangsalm und über den Rauriser Urwald zum Parkplatz Lenzanger. Knapp vor 11 Uhr war man am Parkplatz und um 11:15 Uhr kam pünktlich das Gepäck. Hier konnte man die letzten warmen Sonnenstrahlen und einen prächtigen Blick zum Sonnblick genießen.

Auf der Rückfahrt begann es bereits im Salzachtal zu regnen. Die Abschlusseinkehr wurde im Gasthof Schweizer in Lofer gehalten. Gegen 16 Uhr war man wieder zurück in Walpertskirchen.

Drei sehr erholsame Tage mit überraschend guten Schnee- und Wetterverhältnissen gingen zu Ende. Die Gruppe war gut im Ammererhof untergebracht und genoss die herrliche, noch sehr winterliche Landschaft im Rauriser Talkessel. Ein Kontrapunkt zum Frühling im Tal und wunderbare Schneeschuh-Eindrücke.

Teilnehmer: Sabine Pollack, Gabi und Helmut Hanrieder, Nina und Martin Wöhrle, Josef Kirmair, Ute Kashoa, Veronika Eisner

Tourenleitung: Rainer Pollack

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