Radl(wall)fahrt (Wadlfahrt) nach Altötting

Von bissigen adeligen Hunden bis zur Gnadenkapelle

20.7.2019, mit Heinz Barczewski – Nachdem die Tour wegen dem bescheidenen Wetter um eine Woche verschoben werden musste, hatten wir diesmal mit dem Gegenteil „Hitze“ zu rechnen. Daher ging es früh um 6:30 Uhr am Bauernhofmuseum in Erding los. Durch die Verschiebung hat sich die Gruppe leider etwas reduziert, aber wir waren froh, dass Heinz dennoch mit uns drei Mädels die Tour angetreten ist.

In der malerischen Morgenstimmung fuhren wir durch die nebeldampfenden und leider manchmal auch frisch geodelten Felder der Sonne und Dorfen entgegen, wo Edeltraud noch zu uns stoßen sollte. Wir hatten noch genug Kraft in den Beinen für den Haselbacher Berg-Radwalzer, durch das wunderschöne Isental ging es über Schwindegg, Stefanskirchen und Salmanskirchen nach Ampfing. Bevor wir jedoch dort unsere Frühstückspause einlegten, gab es noch einen Besinnungs- und Aussichtstop auf einer Anhöhe vor Ampfing!

Die drei Mädels
Ausblick Richtung Westen
Besinnungstaferl

Gestärkt ging es weiter nach Mühldorf a. Inn. Da ich als Neu-Erdinger Mühldorf noch nicht kannte, bekam ich extra eine kleine Sightseeing-Radtour durch die wunderschöne Altstadt mit den bunten Häuserfassaden. Weiter ging es nach Tüßling, wo wir zu gerne mal in den Schloßpark geschaut hätten, aber das Schild „Privatgrund – bissige Hunde“ uns davon abhielt, egal welchen Eingang wir benutzten wollten. Von Tüßling nach Altötting fuhren wir auf den Spuren des bayrischen Papstes, dem ersten deutschen Papst seit Hadrian IV im Jahre 1523, durch Streuobstwiesen, Felder und am Mörnbach entlang. Auf diesem Teilstück des Benediktenwegs befindet sich ebenso ein Kreuzweg nach Altötting.

Altötting, wir kommen

Im Wallfahrtsort Altötting haben wir eine Pause eingelegt, um die Gnadenkapelle zu besichtigen. Selbst kirchenferne Besucher werden beim Anblick der kunstvoll ausgeschmückten Kapelle und noch mehr beim Besichtigen der Devotionalien an der Außenwand andächtig berührt. Unzählige gemalte Dankbilder, teilweise Jahrhunderte alt, aber auch aus heutiger Zeit, schmücken die Kapelle.

Vor der Gnadenkapelle

Nachdem wir uns im Supermarkt noch mit kühlen Getränken eingedeckt haben, strebten wir unserem Mittagspausenstop zu. Unsere Bedingung war: Biergarten mit schattigen Bäumen. Heinz hatte natürlich vorgesorgt, so dass wir nur 3 km zum Graminger Bräu außerhalb von Altötting fahren mussten, um zünftig einzukehren. Unser Flüssigkeitsverzehr lag heute sicher zwischen 4-6 Litern, überwiegend natürlich alkoholfrei!

Zurück ging es auf demselben Weg nach Mühldorf. Auf dem Hinweg haben wir schon den neuen Reichenspurner Hof gesehen und uns gefragt, was dieser wohl produziert? Das Geheimnis wurde auf dem Rückweg gelüftet: In dieser, mit Regenwasser versorgten, Gewächshausanlage über 200.000 m2 Fläche wachsen Erdbeeren, Tomaten und Paprika für Edeka Südbayern. Bei Schädlingsbefall werden Nützlinge zu deren Bekämpfung eingesetzt, echte Bienen und Hummeln sorgen für die Bestäubung der Blüten. Mit einer dieser Monsterhummeln hatte Uschi einen kurzen, schreckhaften, aber harmlosen Kontakt. Heute war der offizielle Eröffnungstag, trotz aller Bemühungen konnten uns die netten Damen am Empfang nicht auf der Gästeliste finden. 🙂

Regional, aber nicht bio!
Morgen im Laden
(Anm.d.Red.: Haben wir mit denen einen Werbevertrag?)

Die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges verbrachten wir in einem Eis-Café in Mühldorf. Da Edeltraud schon das letzte Mal „Foto-Opfer“ wurde, habe ich diesmal, mit dem Eis von Edeltraud, hergehalten.

Eis muss sein!

Den letzten sehr steilen Berg nahmen wir hoch zum Mühldorfer Bahnhof und traten die Rückfahrt in der klimatisierten Regionalbahn an. Edeltraud stieg in Dorfen aus, wir anderen fuhren weiter nach Hörlkofen und traten den Endspurt per Bike an. Schon in Erding, gefühlt vor der Haustür, hatte ich noch einen platten Reifen, der hätte wirklich noch bis zu Hause warten können.

Heinz, vielen Dank für die wunderschöne Tour, welche wir auch die „3:1 Tour“ nannten. 3 Frauen: 1Mann, 3 Teilnehmer: 1 Tourenführer, 3 Tourenräder: 1 E-Bike, 3 schwarze Hosen: 1 bunte Hose, 3 Frauentoiletten links am Maisfeld: 1 Herrentoilette rechts am Baum (die anderen Toiletten waren schon besetzt).

Daten: 92 km; 500 Höhenmeter

Teilnehmer: Veronika Pfeffer (Bericht), Uschi Schranz, Edeltraud Zistler
Tourenleitung: Heinz Barczewski

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