Zur Tropfsteinhöhle Schullerloch im Altmühtal
11.4.2025 Heute ist für manchen durchaus ein besonderer Tag. Entsprechend empfing uns dieser zwar anfangs recht kühl aber dafür völlig wolkenlos. So machten wir uns auf einen verkehrsfreien Weg ins Altmühltal. Zu unserem Erstaunen entdeckten wir schon vor unserer Ankunft ein skurriles Bild zweier höchst moderner Störche, welche sich an einem Sitz mit moderner Beleuchtung und einen Zugang zu einem Fastfood Restaurant gemütlich niederließen.
Als wir unser Ziel am Schullerloch erreicht hatten, gab es zur Überraschung einiger Teilnehmer zunächst Kaffee und Kuchen. Gestärkt und mit guter Laune ging es sogleich die ersten Meter stetig steil hinauf. Schon der erste Blick zwischen den Bäumen hinab ins Altmühltal ließ erahnen, welch fantastischer Tag uns bevorstand. Dort angekommen wurden wir am Eingang der Tropfsteinhöhle freundlich von der ortsansässigen Führerin empfangen und schlossen uns der kleinen Gruppe an.
So zeigte sich im fahlen Licht der einstmaligen Bewohner so manches Getier und Fabelwesen als Felsformation. Wir erfuhren daß hier bereits vor etwa 40-60.000 Jahren Neandertaler lebten und diese auch in der Bronzezeit als dankbarer Wohnraum nicht nur von den damaligen Menschen genutzt wurde. Denn auch so mancher Höhlenbär war von diesem großen Rückzugsort angetan. Dies belegen zahlreiche Funde in dieser und umliegender Höhlen. Heute dient sie im Winter als Rückzugsort für Fledermäuse. Weiter hatten wir erfahren was der Unterschied zwischen Stalagmiten und Stalaktiten ist, wie und in welchem Zeitraum diese entstehen und wie empfindlich diese sind. Als eine Besonderheit entstanden in der etwa 420m langen Höhle auch zwei Sinterbecken. Beeindruckend war auch die völlige Dunkelheit wie auch die völlige Ruhe in der Höhle. So konnte man sich für einen Moment gut vorstellen, wie sie sich die damaligen Bewohner dort gefühlt hatten. Zum Schluß sahen wir noch eine spektakuläre an die natürliche Wand geworfene Lichtprojektion, welche als Zeitgeschichte an aus vorbeizog. Der Name soll möglicherweise von einer ehemaligen Druidenschule der Kelten abstammen, was aber nicht einwandfrei belegbar ist.
Wieder die Oberfläche erklommen wurde es zugleich sommerlich warm. Wir schritten über kleine Waldpfade, mal über Waldpfade, mal ging es zügig bergauf und genossen den Abwechslungsreichen Weg mit schönen Aussichten im gemütlichen Tempo. So genossen wir das Altmühltal mit all seiner Schönheit. In der Ritterschänke bot sich uns ein kulinarischer Hochgenuss, bei freundlicher und zugleich zügiger Bedienung. Hier kehrt es sich wirklich gerne ein.
Ein paar Meter weiter erreichten wir mit 514 Metern unseren höchsten Punkt. Zwar war es kein Gipfel, sondern der Turm der sehr schönen und beeindruckenden Burgruine Randeck, doch die fantastische Aussicht war nicht minder schön. Nun ging es oberhalb der Altmühl zunächst entlang blühender Wiesen und zahlreicher Rapsfelder. Nach einer Weile erreichten wir einen kleinen, eher unscheinbaren Pfad und standen auf den freien Jurafelsen hoch über Essing. Nochmals eine beeindruckende Aussicht die wir hier sichtlich genossen hatten. Anschließend folgten wir dem weiteren Weg hinunter nach Essing. Dort sprang uns der idyllisch smaragdgrüne Blautopf in Augenschein. Der Ursprung ist ähnlich dem weit bekannteren auf der Schwäbischen Alb.
Nun überschritten wir den zwischen 1836 und 1846 erbauten und nach König Ludwig I. von Bayern benannten Ludwig-Donau-Main-Kanal. Diese 172 km lange Wasserstraße zwischen der Donau und dem Main als Teil einer schiffbaren Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer hatte man bereits zur Zeit des Fränkischen Reiches im Jahre 793 unter Karl der Große erstmals verwirklicht. Allerding wurde dieses Projekt einige Jahre nach Fertigstellung wieder aufgegeben, da es sich nicht durchsetzen konnte. Hierzu überschritten wir die mit knapp 190 Metern bis 2006 längste Holzbrücke Europas. Der „Tatzelwurm“ geht auf die geschwungene Form zurück und gab der Brücke ihren Namen.
An den kurzer Zeit später leicht oberhalb liegenden Klausenhöhlen war nicht nur einiges zu entdecken, denn zur Überraschung aller wurden die Mütter gebührend gefeiert. Eine ausgelassene Stimmung schloss diesen unvergesslichen Tag beinahe wundervoll ab. Doch es waren noch einige Meter in der Nachmittagssonne entlang der Altmühl bevor wir zeitig und nach etwa 11km, einer Gehzeit von gut 3 ½ Stunden und etwa 300m im Auf und Ab wohlbehalten an unserem Ausgangspunkt zurückkamen.



Teilnehmer: Helga und Karl-Heinz Schilk, Monika Rohner, Aneliese Telesz, Heinrich Furtner, Brigitte und Wolfgang Heister
Foto, Bericht und Tourenleitung: Markus Zimmermann











