Die Sektion will klimaneutral werden
Die Sektion Erding des DAV macht zusammen mit weiteren gut 160 Sektionen des Alpenvereins mit bei dem sehr sportlichen Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Dies nämlich hat die Hauptversammlung des DAV im Jahre 2019 beschlossen.
Der erste Schritt ist es, überhaupt mal einen Überblick über die verursachten Emissionen zu bekommen, also die Ist-Situation festzustellen, was mit dem Sammeln umfangreicher Daten verbunden ist. Bei Veranstaltungen im Alpinzentrum erfassen wir diese mit einem Fragebogen, bei dem angegeben wird, wie die einzelnen Teilnehmer hergekommen sind. Auch bei Touren wird aufgeschrieben, welche Verkehrsmittel verwendet wurden, sowohl bei der Hin- und Rückfahrt als auch vor Ort.
Als Naturschutzreferent und Klimaschutzkoordinator der Sektion bitte ich Euch, dieses Datensammeln nicht als lästige Angelegenheit abzutun, sondern fest mitzumachen. Es umfasst natürlich auch das gesamte Alpinzentrum, aber davon werden die meisten gar nichts mitbekommen. Nur wenn wir wissen, wo in unserem Verein die großen Emissionsquellen für CO2 sind, dann können wir zielgerichtet versuchen, diese Quellen mit intelligenten Maßnahmen zu verringern.
Man kann nun immer sagen, was nutzt es schon, wenn das Alpenkranzl Erding versucht seine Emissionen zu reduzieren, das macht doch nichts aus. Dieses Argument würde auch für die Steuern gelten, die man zahlen muss. Der einzelne Beitrag verschwindet im gigantischen Staatshaushalt, aber mit dem Geld aller Bürger zusammen kann der Staat für uns alle sehr sinnvolle (und auch manchmal zugegebenermaßen weniger sinnvolle) Dinge tun. Darum hat auch der DAV Hauptverein mit gut 1,4 Millionen Mitgliedern sich als Ganzes dieses Ziel gesetzt – das ist schon eine Ansage. Allein die Sektion München und Oberland bildet von der Mitgliederzahl her den drittgrößten Sportverein der Welt (Wikipedia, Liste der mitgliederstärksten Sportvereine).
Das Klimaproblem wird leider immer deutlicher sichtbar und es einfach zu ignorieren, nach dem Motto, es wird schon nicht so schlimm werden, sorgt sicher dafür, dass es dann umso schlimmer werden wird. Der heiße und trockene Sommer 2022 muss eine deutliche Warnung sein. Als ich mit meiner Frau heuer im November zur Lenggrieser Hütte auf dem Grasleitensteig unterwegs war, fielen mir zwei Dinge auf: Auf der einen Seite war stellenweise der Wald wesentlich lichter geworden als früher, denn viele Fichten waren dürr und abgestorben. Und, noch erstaunlicher, unterhalb der Hütte blühten im November (!!) sowohl Leberblümchen als auch Schlüsselblumen, typische Frühlingsblüher, die man normalerweise im Februar und März sieht. Kommen auch sie schon nicht mehr mit den veränderten Bedingungen zurecht?
Zusammengefasst: Viel Kleinvieh macht auch viel Mist – und gerade den gilt es zu vermeiden. Macht alle mit!
Euer Klimaschutzkoordinator
Wolfgang Mayr