„Geheimtipps“ sorgen für Ärger

Natur soll man verantwortungsvoll nutzen, meint unser Sportreferent

Erdinger „Radlparadiese“: Gatterberge, Holzland, S-Bahn-Stufen

Die DAV Sektion Alpenkranzl Erding distanziert sich ausdrücklich und mit aller Entschiedenheit von den im Bericht des Erdinger Anzeiger genannten Zielen und Aussagen im Bezug auf das Mountainbiken.

Kreuzweg, Stadtpark und weitere Bereiche sind städtische und stadtnahe Gebiete, die zurzeit von einem erhöhten Nutzungsandrang durch Erholungssuchende schier überrannt werden. Die aufgeführten Waldgebiete im Erdinger Umland sind die letzten noch ruhigen und einigermaßen intakten Rückzugsmöglichkeiten im Landkreis für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. Diese Gebiete werden zeit- und kostenintensiv von Forst- und Jagdwirtschaft gepflegt und gehegt. Solche Ziele nun als zum Mountainbiken geeignet und als „Geheimtipps“ zu empfehlen, spricht eigentlich nur von persönlicher Unsensibilität mancher Sportler.

Gerade im Erdinger Holzland bemühen sich die ortsansässigen Sportvereine um verträgliche Lösungen zwischen Forst-, Wald- und Jagdwirtschaft und dem erhöhten Andrang der Erholungssuchenden und Sporttreibenden. Aussagen wie „Austoben im Wald“ sind daher absolut nicht zielführend!

Aus „Geheimtipps“ werden Gegenden mit erhöhtem Andrang. Daraus resultierende mögliche Betretungs- und / oder Fahrverbote erzeugen dann nur Konflikte, Ärger, Verdruss und Enttäuschung. Der Taubenberg in Warngau steht beispielhaft für solche Geschehnisse im Alpenvorland und in den Alpen selbst. Als „kleinräumiger Tipp“ bekannt, wurde er aufgrund von Veröffentlichungen in den aktuellen Medien zu einem regelrechten Hotspot. Fahrverbote folgten und die jahrelangen Bemühungen der Vereine vor Ort sind zunichte gemacht.

Unser Handeln als verantwortungsvolle Sportler sollte so gerichtet sein, dass solche Ereignisse in unserem Landkreis nicht passieren müssen. Eigentlich strotzt der gesamte Landkreis Erding und die umliegenden Landkreise Freising, Landshut und Ebersberg nur so von „Geheimtipps“. Man sollte halt mit offenen Augen und Ohren diese wunderbare Landschaft erwandern, erfahren und genießen. Die Tourenleiter des Alpenkranzls Erding plädieren für ein maßvolles Miteinander, für eine vernünftige Nutzung unserer Welt, für ein verantwortungsvolles Handeln gegenüber Mitmenschen und Natur.

Arbeitet diese Natur nicht auf, trampelt sie nicht tot und fahrt sie nicht kaputt!

Nach Corona werden wir sie mehr denn je zu schätzen wissen.

Hans Pirsch
Sportreferent und Fachübungsleiter Mountainbike
DAV Alpenkranzl Erding

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