Mutige Wichtel: Barfuß durch den Schnee!
31.05.-02.06.2019 – Nachdem längere Zeit eher Tageswanderungen auf unserem Programm standen, fanden sich nun wieder einige interessierte Familien für ein Hüttenwochenende zusammen. Schöne Berge sollte es geben und eine Hüttenumgebung, die dem Tatendrang unserer Nachwuchswanderer entspricht. Noch dazu sollte der Hüttenanstieg nicht zu lang sein, sodass er am Freitagabend ohne Probleme zu bewältigen wäre. Die Wahl fiel somit auf die Bochumer Hütte.
So machten sich vier unternehmungslustige Kranzler-Familien am Freitagnachmittag auf den Weg in die Kitzbüheler Alpen. Das letzte Stück der Anfahrt zum Sommerparkplatz war schon ein wenig abenteuerlich, weil steil und schmal und mit rauschendem Bach. Den Rest des Weges ging es dann mit Sack und Pack zu Fuß weiter zur Hütte, die wir mit beginnendem Regen erreichten. Die Plätze in unseren zwei erstaunlich geräumigen Zimmerlagern waren schnell verteilt.
Pünktlich nach dem Abendessen hatte der Regen aufgehört und so konnten wir die Hüttenumgebung noch ausgiebig erkunden – was dem einen oder anderen Kind die ersten nassen Schuhe bescherte und den Hüttenwirt auf den Plan rief, der von der Umleitung der Schmelzwasserbäche über sein Hüttengrundstück nicht sonderlich angetan war. Nun ja, so mussten die Staudammbauer halt an anderer Stelle aktiv werden – es gibt ja Platz genug.
Am Samstag machten wir uns bei herrlichstem Wetter auf den Weg Richtung Oberkaseralm und Saalkogel. Zunächst führte der Weg über Stock und Stein, vorbei an blauen Enzianblüten, über kleine Bäche und ein paar Altschnee-Reste, die die Kinder gerne für einen Spielstopp mit kleiner Schneeballschlacht nutzten. Doch mit zunehmender Höhe wurde auch der Schnee mehr, was die einen ganz lustig, die anderen aber recht mühsam fanden, zumal auch der Weg kaum noch zu erkennen war. Über ein weites Schneefeld erreichten wir schließlich die noch winterverschlafene Oberkaseralm und fanden dort ein schneefreies Plätzchen, um ein großes Lunch-Buffet aufzubauen. Nicht nur am eigenen Brot knabbern, sondern gemeinsam von allen Häppchen zu naschen – das kam bei Groß und Klein richtig gut an.
Auch wenn klar war, dass der Saalkogel bei diesen Wegverhältnissen nicht zu erreichen war, setzten wir unsere Tour noch ein Stück fort und erklärten einen großen Stein auf dem Höhengrat zu unserem „Alpenwichtel-Gipfel“. Eine Gams, die unser Schneefeld querte und ein Geröll-Lawinenabgang an der benachbarten Bergkette sorgten dafür, dass der etwas beschwerliche Weg spannend blieb.
Nach ausgiebiger Bekletterung unseres „Gipfelfelsens“ ging es dann mit viel Spaß durch den Schnee, teils auf dem Popo, wieder bergab und zurück zur Hütte. Dort blieb noch genügend Zeit zum gemeinsamen Spielen und Staudammbauen – diesmal an geeigneterer Stelle. Und schließlich gab es noch ein Lagerfeuer, was die Kinder natürlich großartig fanden und den Abend perfekt ausklingen ließ.
Den Sonntag nutzen wir dann für eine kleinere Tour zum Laubkogel. Auch hier sorgten abwechslungsreiche Wege, viele Bäche, kleinere Schneefelder, Krokuswiesen und ein gemeinsames Picknick für einen kurzweiligen Anstieg.
Laub haben wir auf dem Kogel nicht gefunden, dafür aber noch jede Menge Schnee – eindeutig „Schneekogel“ also! Hier gab es für die Kinder nochmal eine große Rodel-Gaudi auf mitgebrachten Plastiktüten. Und ein paar ganz Mutige trauten sich sogar barfuß durch den Schnee – oben sommerwarm und unten winterkalt – das hat man doch nicht alle Tage und ist unbedingt eine Erfahrung wert!
Noch schnell ein paar Zeilen ins Gipfelbuch geschrieben und dann ging es wieder zurück. Leider war dann an dieser Stelle auch das Hüttenwochenende schon vorbei und es machten sich alle müde, aber mit vielen schönen Eindrücken, auf den Rückweg nach Erding.
Mit dabei waren:
Iris Brandmayer und Cornelius Müller mit Jannik
Kristina und Patrick Geissler mit Helene
Julia und Thomas Gärtner mit Finja und Jaron
Antje Wenzel und Tobias Huber mit Xaver und Justus
Organisation und Tourenbericht: Antje Wenzel