Radeln in Südtirol

Wenn der Tourist auf einer Tour in einer Tour isst

10.-15.09.24, mit Heinz Barczewski

Dienstag, 10.9. – Auf den Mendelpass, Bericht Team Barczewski/Buchmann

Die Anfahrt zum Hotel Traubenheim in Nals, unserem Fixpunkt, klappt problemlos. Gegen 10:45 finden sich alle Teilnehmer ein. Die Wetterprognose schaut miserabel aus, für die zweite Wochenhälfte wird (wie sich mittlerweile leider auch bestätigt hat) Dauerregen bzw. Starkregen, gekoppelt mit starkem Wind, vorhergesagt. Für Dienstag und Mittwoch ist noch sehr schönes Wetter prognostiziert und so werden alle bisherigen Tourenpläne umgeworfen und die zwei schönsten Touren (die zugleich auf höhere Lagen führen) vorgezogen.

Wir starten direkt vom Hotel, nachdem wir uns die im Übernachtungspreis enthaltene Mobil Card haben aushändigen lassen. Die Mobil Card erlaubt uns die kostenlose Benutzung aller regionalen Öffis sowie der Bergbahnen auf den Ritten und den Mendelpass. Flott geht es zunächst nach Eppan und dann etwas anders als ursprünglich geplant (Formulierung nur für Eingeweihte) über St. Michael (Mittagspause)

Schirm-Event in St. Michael
Gleifkapelle am Kalvarienberg in St. Michael

zur Talstation der Mendelbahn oberhalb von Kaltern. Problemlos bringt uns die Mendelbahn (Zusatzkarte je Fahrrad 7 Euro) 820 m bergauf. Nicht so ganz problemlos der Ausstieg mit den schweren E-Bikes an der Bergstation aus den unteren Waggons.

Kräftig anpacken

Hier wäre eine Schieberampe/-schiene angebracht. Es empfängt uns ein toller Rundumblick in östliche Richtung von Latemar bis zu den Geisler-Spitzen.

Panoramablick Mendelpass

Es folgt das, was Radler besonders mögen: eine lange Genießerabfahrt (1.300 Hm hinab) über Kaltern (mit schöner Aussicht auf den Kalterer See)

Kalterer See
Tretboot gefällig?

bis hinab zu besagtem See, den wir noch umrunden bevor wir bei Auer an die Etsch gelangen.

Wein, wohin man schaut

Auf dem Etschtalradweg gelangen wir über Bozen wieder zum Hotel, Ankunft ca. 19 Uhr. Den Abend beschließen wir bei hervorragendem Essen in der Pizzeria Figl.

Strecke: 70 Kilometer            500 Hm (ohne Bahn)

Mittwoch, den 11.9. – Auf den Ritten, Bericht Team Blaschke

Am 2. Tag verlassen wir unser inzwischen vertrautes Traubenheim durch erntereife Apfelplantagen

Bei der Apfelernte

entlang der Etsch Richtung Bozen. Die Rittner Seilbahn bringt uns weitere 950 Hm nach Oberbozen auf ein malerisches Hochplateau, das wir durchqueren

Auf dem Rittner Hochplateau – Lobishof
Kematen – Oberbozen

und dabei auf die Rittner Erdpyramiden stoßen. Zur Entstehung der Säulen braucht es lehmigen Untergrund in den größere Steine eingebettet sind. Starke Regenfälle legen im Laufe mehrerer tausend Jahre die Steine frei, diese wiederum bilden ein schützendes Dach für das darunterliegende Material, woraus sich die Erdkegel-formen: die Erdpyramide entsteht.

Erdpyramiden bei Mittelberg
St. Nicolaus

Dann lassen wir uns weiter ins Tal rollen und bleiben am Saubacherhof hängen, denn die schönste Tour ist, wenn der Tourist auf einer Tour in einer Tour isst.

Der traumhafte Ausblick auf Burgen und Kirchen von Lajen verkürzt uns die Wartezeit auf das Essen. Typische Südtiroler Speckknödel werden umgetauft in „Schreiknödel“ weil die Kommunikation der vereinzelten Speckwürfel nur durch Schreien funktioniert. Insgesamt bleibt der Saubacherhof aber eine sehr empfehlenswerte Adresse. Weiter geht`s vorbei am schiefen Turm von Barbian (der sogar noch schiefer sein soll als der von Pisa) ins Eisacktal.

Schiefer Turm von Barbian; leider mit Baukran

Auf der ehemaligen Bahntrasse zurück nach Bozen und neben der Etsch flussaufwärts geht eine traumhafte Panoramatour wieder bei Nals zu Ende.

Streckenlänge: 72 Kilometer             Höhenunterschied: 560 Hm (ohne Bahn)

Donnerstag, den 12.9. – Schlechtwettertag

Erwarteter Schreck am Morgen

Zur freien Verfügung der Teilnehmer; Stadtbummel wahlweise in Meran oder Bozen, (im Regen; auch kein Vergnügen), sinnvolle Ausnutzung der Mobil Card

Streckenlänge: 0 Kilometer               Höhenunterschied: 0 Hm

Freitag, den 13.9.-  Bericht Team Grötsch/Kurze

Eigentlich war das Wetter für Freitag, den 13. (!!) so schlecht angesagt, dass die Gruppe schon über ein Alternativprogramm zum Radeln diskutiert hatte. Dann änderte sich die Prognose jedoch kurzfristig und wir konnten tatsächlich die Tour zu den Montiggler Seen starten!

Die Strecke führte über kleinere Wirtschaftswege und Nebenstraßen an dem Messner Mountain Museum Firmian

Schloss Sigmundskron

vorbei über Girlan und Schreckbichl in das Naturschutzgebiet rund um die Montiggler Seen.

Kleiner Montigglersee – Null Badegäste

Am Rande dieser Seen befindet sich ein schöner Wander- und Radweg, der immer wieder interessante Ausblicke und Rastplätze bereit hält. Es gab hier auch einige seltene Pflanzen- und Tierarten zu entdecken, wie z. B. Wasserschildkröten.

Holzsteg am Großen Montiggler See

Ja, und dass die Seeterrasse des Restaurants geöffnet war und sich sogar die Sonne noch zeitweise zeigte, war die Krönung des Ausflugs … oder war es doch das Kastanientiramisu?? Also wer hier nicht abergläubisch wird?

Der Rückweg verlief über einige weitere sehenswerte Orte, wie z.B. St. Michael,

Schloss Englar
Gleifkapelle
Bezuckerter Schlern
Drei auf einen Streich

und bot noch einen spannenden Trail, der so nicht in der Karte verzeichnet war. Zum Glück hatten wir die Schnapsprobe in der Brennerei Schreckbichl ausgelassen und die Südtiroler Schutzengel waren auch noch alle im Dienst. So kamen wir nach einer tollen Tour am späten Nachmittag wieder zufrieden in Nals an.

Streckenlänge: 47 Kilometer             Höhenunterschied: 880 Hm

Samstag, den 14.9.-  Bericht Team Kreisig/Voichtleitner

Wir starten um 10 Uhr am Hotel Traubenheim. Durch die Apfelplantagen von Nals führt der Weg weiter auf der Etschtalroute nach Meran, wo wir nach längerer kurviger Durchfahrt das Zentrum an der Passer im Sissipark nach 18 km erreichen.

Zur Audienz bei Sissi

Hier ist das Flusstal kurzzeitig sehr eng und tief einschnitten, gesäumt von Jugendstilbauten und überragt von alten Burgresten.

Von hier an geht es das Passeier Tal auf gutem Radweg stets mäßig (ca. 2-3%) bergauf.

Passer

Hinzu kommt ein strammer Gegenwind aus Norden bei ca. 13-16°C, stark bewölkt, aber ohne Regen.

Auf 19 km pedalieren wir vorbei an den kleinen Orten Riffian, Saltaus und St. Martin bis St. Leonhard. Zwischendurch stärken wir uns zu Mittag im Radlstadl bei Saltaus.

Am Ortseingang von St. Leonhard statten wir dem Geburtshaus von Andreas Hofer, dem Sandwirt

Der Sandwirt
Andreas-Hofer-Gedenk-Kapelle

einen kurzen Besuch ab (nur von außen) und kehren bei kaltem Wetter rasch nach Meran auf gleichem Weg zurück.

Die Rückfahrt bergab mit Rückenwind an der Passer entlang ist aber fast ein Genuss.

Kurz vor Meran gegen 15:30 kommt zum ersten Mal die Sonne zum Vorschein, so daß wir an der Uferpromenade einen Eiskaffee genießen können.

Ganz so warm war es dann doch nicht

Der übrige Rückweg zum Hotel entspricht dem Hinweg, nur wieder angenehmer mit kräftigem Rückenwind.

So haben wir uns wieder ein leckeres Abendessen im Burggasthof der ca. 450 Jahre alten Stachelburg (sehr empfehlenswert) in Nals verdient.

Stachelburg

Streckenlänge: 74 Kilometer             Höhenunterschied: 570 Hm

Sonntag, den 15.9.- Auer – Margreid; Bericht Team Barczewski/Buchmann

Heute ist Abreisetag, vorher ist noch eine kleine Tour in der Traminer Umgebung eingeplant. Letztes, wie immer sehr gutes Frühstück im Hotel Traubenheim, dann geht es, jetzt noch mit dem Pkw nach Auer zum Parkplatz am Sportgelände. Räder abladen; übrigens das einzige Mal auf der gesamten Tour, haben wir doch alle unsere sonstigen Tagestouren am Hotel begonnen und keine separate Pkw-Anreise benötigt. Durch Auer und nach Überquerung der Etsch radeln wir auf bereits bekannten Wegen in Richtung Kalterersee. Die Weinradroute bringt uns in stetigem Anstieg nach Tramin, in langsamen Tempo geht es durch die alten Gassen bis zur dortigen Marktplatz-Pause.

Gasse in Tramin
Tramin – Am Marktplatz

Oberhalb der Südtiroler Weinstrasse radeln wir weiter bergauf,

Rungg Ronchi

haben dabei einen tollen Ausblick auf das Unterland, vorbei an Kurtatsch und kommen bei Rain

Corona inklusive

an den heute höchsten Punkt mit 408 m.

Gleich hast du es geschafft

Es folgt des Radlers Lieblingsstrecke: bergab. Ein kurzer Fotostopp an einem Aussichtspunkt oberhalb von Niclara,

Blick nach Süden ins Etschtal

das wir auch gleich durchfahren und erst wieder im Zentrum von Margreid anhalten. Was für ein Glück; es gibt auch eine schöne Dorfwirtschaft, Einkehr muss sein.

Löwengang in Margreid
Rathaus in Margreid
Name der Wirtschaft ist selbsterklärend

In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und der noch ausstehenden Heimreise verkürzen wir diese Rundtour, machen uns an der Etsch entlang auf den Rückweg nach Auer, unterhalb des Aussichtshügels Castelfelder (wollten wir eigentlich hinauf, schade, besuchen wir ein anderes Mal). Gegen 15 Uhr haben wir bereits die Räder aufgeladen und ab geht es nach Erding (staufrei, 4 Stunden Fahrzeit; für die Hinreise haben wir 5 Stunden benötigt).

Streckenlänge: 28 Kilometer             Höhenunterschied: 370 Hm

Zehn zufriedene KranzlerInnen

Danke allen Teilnehmern für die problemlose Durchführung der Tour auf; ihr seid/wart eine tolle Truppe. Mein besonderer Dank gilt Mike für die tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung des Tourenprogramms und natürlich dem gesamten Team des Hotel Traubenheim in Nals.

Teilnehmer: Ute und Christian Blaschke, Hans Buchmann, Klaus Ehrnsperger, Mike Grötsch, Torsten Kreisig, Werner Kurze, Georg Voichtleitner, Annemarie Weiß
Tourenleitung: Heinz Barczewski

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