Mammut und Eiszeit
15.12.2024 Am Sonntagmorgen fuhren wir acht zunächst auf gähnend leeren Straßen zu unserem Zielort nach Marxheim, stellten ein Fahrzeug schon mal dort ab und fuhren zusammen zum Start nach Mauern. Dort stärkten wir uns erstmal mit Kaffee und Lebkuchen.
Einst war hier im Zeitalter der Dinosaurier ein Meer. Im Quartär, der jüngsten Epoche der Erdgeschichte floß hier die junge Donau im heutigen Wellheimer Trockental Richtung Dollnstein ins heutige Altmühltal. Heute stünde man hier mitten im Fluß. Die Mauerner Höhlen entstanden während der letzten Eiszeiten durch Verkarstung und sind heute einsturzgefährdet. Erstmals erkannte 1935 ein Neuburger Lehrer die Bedeutung der Höhlen. Bei vier wissenschaftlichen Ausgrabungen fand man Knochen von Höhlenbären und anderen vorgeschichtliche Tieren in den Mauerner Höhlen und aus der Zeit der Neandertaler Faustkeilen als Reliquien menschlicher Besiedlung. Schon in der Jungsteinzeit vor 9000 Jahren siedelten hier die damaligen Menschen. Auch während der Bronce- und der Eisenzeit Eisenzeit war die Gegend besiedelt. Die Kelten hinterließen Eisenverhüttungsplätze, die bis etwa Christi Geburt vor 2000 Jahren genutzt wurden. Die ersten Römer kamen etwa 100 Jahre später.

Waren es damals noch Mamuts, Wollnashörner, Riesenhirsche … und Wilpferde, so bieten die Trockensteilhänge heute vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten Rückzugsorte. Darunter zählen seltene Arten wie der Himmelblaue Bläuring, die Mausohrfledermaus, die Zauneidechse sowie der Streifenfarn, die Golddistel und die Küchenschelle. Heute steht dieser Teil unter Naturschutz, da die Steilhänge zu steil für Maschinen sind, werden sie von Schafen beweidet um einer Verbuschung vorzubeugen. Hier haben sich auch einige Wachholder angesiedelt.

Schon einige Meter weiter erreichen wir die historische Altstadt von Rennertshofen. Die Stadt geht auf eine alemannische oder bajuwarische Gründung im 7. Jahrhundert zurück und erhielt bereits 1335 das Marktrecht.

Einige Meter nach dem Ortsrand genossen wir unsere Brotzeit und wärmten uns mit allerlei wärmenden Getränken. Nun verließen wir zunächst das Urdonautal und liefen einen Hügel am Rande des Tals hinauf. Am Sattel angekommen ergab sich folgendes Bild. Erstmal blickte man über weitflächige Felder, zurück auf das deutlich zu sehende Urdonautal. Dennoch erkennt man dieses bei einem flüchtigen Blick kaum. Vor unseren Füßen liegt das bescheidene Bertoldsheim, mit der Donau von hier blickt man weit ins Land.

Markant ist das bis 1730 erbaute barocke Schloß des Ortes und weniger auffällig die gotische Kirche, welche bereits auf das Jahr 1267 zurück geht. Auch gab es so mach Skurriles zu entdeckten, bevor wir uns auf dem Weg hinab zum Donauufer machten. Dort angekommen erfuhren die Teilnehmer ein paar interessante Informationen über den zweitgrößten und zweitlängsten Fluß Europas, sowie dessen Namens-Herkunft.

Am Ende waren es etwa 16km, etwa 4 Stunden Gehzeit und je 100m Auf- und Abstieg. Zum Schluß wurden wir im Marxheimer Steakhaus mit Glühwein und einem wohlig warmen Feuer empfangen und hatten bei Gesprächen und einem vorzüglichen Abendessen einen humorvollen Ausklang.
Teilnehmer: Ingeborg Kanacher, Hubert Weiher, Rita Biedermann, Renate Wagner, Irmgard und Reiner Angermaier, Petra Wiche-Wendler
Fotos: Ingeborg Kanacher, Irmgard und Reiner Angermaier, Markus Zimmermann
Tourenleitung und Bericht: Markus Zimmermann
