Klimafreundlicher Bergsport

2011 bildeten wir eine Arbeitsgruppe Ökobilanz, bei der schnell klar wurde, dass unser Hauptaugenmerk auf der Anreise zu den Touren liegen muss, da wir weder eine Hütte noch eine Kletteranlage energetisch aufrüsten müssen. Wir erarbeiteten ein Konzept zur klimafreundlichen Anreise, mit dem wir 2013 den Umweltpreis der Stadt Erding gewannen und im DAV bundesweit zum Vorreiter des Projektes „Klimafreundlicher Bergsport“ wurden.

Klimafreundlicher Bergsport

Mit diesem Projekt stellt sich der DAV den wachsenden Herausforderungen rund um die Themen Klimawandel und Klimaschutz im Alpenraum.

Die Veränderungen durch den Klimawandel wirken sich massiv auf die unterschiedlichen Aktivitäten der Bergsportler aus (z.B. zunehmende Hang- oder Felsinstabilitäten in Folge der ansteigenden Temperaturen im Alpenraum ). Gleichzeitig trägt ein Großteil der Bergsportler selbst mit ihrem Verhalten erheblich zum Klimawandel bei. An – und Abreise bei Bergsportaktivitäten finden meist mit dem eigenen Pkw statt und sind folglich mit einer entsprechend großen Emission von Treibhausgasen verbunden. Eines der Hauptziele des Projekts ist es, den CO2-Fußabdruck der Bergsportler und der Aktivitäten des DAV durch wirkungsvolle Maßnahmen zu verkleinern.

Es werden folgende zentrale Projektziele verfolgt:

  • Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Anreise ins Gebirge aufzuzeigen;
  • Bergsportler, Mitglieder sowie DAV-Sektionen von Klimaschutzmaßnahmen zu überzeugen und zu deren Umsetzung zu animieren;
  • Bewusstseinsbildung im Bereich Klimaschutz und alternative Mobilität zu betreiben.

Informationen in verschiedenen DAV-Medien sollen Bergsportler für Klimaschutz sensibilisieren und zu alternativen Anreisemöglichkeiten motivieren. Gute Ideen und bereits umgesetzte Aktionen aus DAV-Sektionen werden in einer Best-Practice-Sammlung zum Nachmachen und Weiterdenken anregen. Außerdem soll das Thema Klimaschutz künftig die Infrastruktur von DAV und Sektionen mit prägen und in die Ausbildungs- und Tourenprogramme einfließen.

Wir machen mit!

Unser Mobilitätskonzept, das Constanze Klotz bereits 2012 auf der Naturschutztagung des DAV in Fulda bundesweit vorstellte, hat nicht nur den Umweltpreis der Stadt Erding gewonnen, sondern dient auch als Best-Practice-Beispiel in der Broschüre des DAV:
http://www.alpenverein.de/DAV-Services/Broschueren/?searchKey=Klimaschutz+in+den+DAV-Sektionen

Die zentralen Punkte unseres Konzeptes

Bindende Regelungen für Sektionstouren

  • Bonus-System zur finanziellen Unterstützung der öffentlichen Anreise
  • Verbindliche CO2-Kompensation aller Flugreisen und Pkw-Fahrten
  • Vorgaben zum angemessenen Verhältnis von Anfahrt zu Tourendauer (für Tagestouren: maximal 150 Entfernungskilometer, für jeden weiteren Tag dürfen 100 km mehr gefahren werden)

Handlungsempfehlungen für Mitglieder

  • Bevorzugt öffentliche Verkehrsmittel nutzen
  • Fahrgemeinschaften bilden
  • Angemessenes Verhältnis von Anfahrt zu Tourendauer (siehe oben)
  • Richtgeschwindigkeit 120 km/h einhalten
  • CO2 -Kompensation privater Touren
  • Mehrtagestouren bevorzugt anbieten

 

Genaueres zur CO2-Kompensation:

Flugreisen:Für alle Flugreisen aus dem Programm der Sektion wird von den Teilnehmenden (und dem Tourenleiter!) der atmosfair-Beitrag (oder eine vergleichbare Maßnahme) abgeführt; dies gilt auch für Reisen der Gruppen in der Sektion. Keine finanzielle Belastung für die Sektion.

Pkw-Fahrten der Tourenleiter:Die Sektion kompensiert den CO2-Anteil aus den Pkw-Fahrten der Tourenleiter entsprechend eines geeigneten Klimarechners.

Beispiele: https://www.atmosfair.de/de/ oder http://www.lfu.bayern.de/energie/co2_rechner/index.htm

Verwendung der Mittel aus Kompensation:

Die Kompensation aus Flugreisen wird direkt über atmosfair (oder einer vergleichbare Maßnahme) in Zertifikate umgewandelt.

Die abzuführenden Beträge aus den Pkw-Fahrten der Tourenleiter werden nicht in Klima-Zertifikate angelegt, sondern sollen an Projekte gehen, die unserem Vereinszweck nahe stehen. Solange kein geeigneteres Projekt gefunden ist, gehen die Beträge an die Andheri Hilfe, welche in Indien und Bangladesch tätig ist. Sie macht u.a. dort Projekte, bei denen die Vermeidung von CO2-Emissionen ein wichtiger Punkt sind: Die Erstellung von Biogasanlagen oder Solaranlagen mindert den Co2-Ausstoß durch die Nicht-Verwendung von anderen Brennmaterialen. Gleichzeitig sind hiermit weitere Vorteile verbunden, wie die Möglichkeit von Beleuchtung bzw. die Zeitersparnis für die Frauen, die kein Brennholz mehr sammeln müssen.