Auf der Erfurter Hütte
24.-26.01.2025 Wer im Winter abseits gesicherter Pisten in den Bergen seine Freizeit verbringen möchte, für den stellt sich unweigerlich die Frage welche Gefahren ihn erwarten und wie man sein Risiko einschätzen und minimieren kann.
Bei traumhaftem Wetter im unberührten Schnee möglichst abseits von großen Touristenströmen die Gipfel zu genießen ist sicherlich eine fantastische Vorstellung. Doch was ist zu berücksichtigen? Genau darum ging es an diesem Wochenende hoch über dem Achensee auf der Erfurter Hütte.
Schon Wochen zuvor hatten sich unsere vier Teilnehmer mit der Lawinenverschüttetensuche im dafür vorgesehenen Kurs befasst. Dies haben wir hier realitätsnah geübt. Im Wesentlichen ging es um den koordinierten Ablauf bei der Rettung einer durch eine Lawine verschüttete Person. Um die verschüttete Person mit dem LVS-Gerät und einer Sonde schnellstmöglich zu orten und mittels Schaufel aus den Schneemassen zu befreien bedarf es ständiger Übung.

Doch um eine Tour in der winterlichen Umgebung der Berge sicher zu gestalten, gilt es einiges mehr zu beachten. So ist der erste Schritt, sich mit dem Wetter, der Lawinensituation, der Umgebung, in der man wandern möchte, aber auch den Mitwanderer zu beschäftigen. Es fließen zahlreiche Informationen in eine gute Tourenplanung ein.
Unsere Teilnehmer hatten gelernt, wie und welche Informationen hierzu nötig sind, wie man einen Lawinenlagebericht liest und deutet. Aber auch welche alpinen Gefahren sich unabhängig vom Schnee ergeben und wie man diese erkennt, beurteilt und vermeidet. Wir hatten uns eingehend mit den möglichen Konsequenzen beschäftigt, um schlussendlich das Risiko einzuschätzen. Je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt, umso mehr erkennt man dessen Wichtigkeit, hier waren sich alle Teilnehmer einig.
Die Grundlagen hierzu hatten wir bereits im theoretischen Teil am 20.01.2025 eingehend vermittelt. Darauf aufbauend hatten unsere Teilnehmer Techniken wie beispielsweise das „3 x 3 Mantra“, Hilfsmittel wie die Snowcard und viele weitere Lerninhalte erörtert und erklärt bekommen. So hatte man erkannt, wie wichtig die Vorplanung zuhause, die Planung kurz vor der Tour vor Ort und die gesetzten Checkpunkte im Gelände sind, um immer wieder zu hinterfragen ob die Planung und Einschätzung mit den Gegebenheiten vor Ort übereinstimmen.

Nach der intensiven Tourenplanung unter all den gelernten Gesichtspunkte, ging es bei Traumwetter mit den Schneeschuhen hinauf zur Seekarlspitze auf 2261m. Entlang des Lawinenlehrpfades wurde das Erlernte weiter verfestigt. Wir erreichten den Gipfel mit großartigem Ausblick. Die Teilnehmer hatten das Erlernte gut umgesetzt und die Herausforderungen souverän gemeistert.

So waren wir am nächsten Tag bei schlechten Sichtverhältnissen und Schneefall durch die Tourenplanung der Teilnehmer sicher unterwegs, wiederholten und festigten situativ das Erlernte und beendeten den Tag nochmals bei einem guten Essen. Die Gastfreundlichkeit und die hervorragenden Speisen der Erfurter Hütte werden uns in Erinnerung bleiben. So hatten wir ein lehrreiches und dennoch erholsame Wochenende verbracht.
Teilnehmer: Heidi Schindler, Lea Dannert, Martin Lehmann-Dannert und Thomas Dunkel
Fotos: Heidi Schindler, Lea Dannert, Martin Lehmann-Dannert Thomas Dunkel und Markus Zimmermann
Bericht und Tourenleitung: Markus Zimmermann
