Durch die historische Altstadt Erdings

Lebhafter Austausch und Erinnerungen

13.07.2025, mit Sonja Schupsky – Sonja hatte sich einen kurzweiligen, interessanten Spaziergang durch die historisch gewachsene Altstadt ausgedacht. Ein Kalender mit alten Aufnahmen, wie Erding vor und nach 1900 ausschaute, war die Grundlage unserer Ziele. Wir trafen uns am (neuen) Rathaus. Unsere Truppe war überschaubar, von vier Angemeldeten kamen letztendlich nur zwei.

Erste Station war gleich um die Ecke, die Zollnerstraße 1 mit dem ehemaligen Seifensiederhaus (ab 1777 überliefert die Hausgeschichte, heute Foto Zeiler, gegenüber der Volksbank).

Ein kurzer Weg zur Haager Straße und dem ehemaligen Mayr-Wirt-Areal (jetzt Großparkplatz). An der Ecke Haager Straße / Pferdeschwemmgasse lagen die Wurzeln des späteren Kaufhauses Kainz, was ehedem eine Schnitt-, Colonial- und Mehlhandlung war und sich im Laufe der Zeit weiter entwickelte zum Kaufhaus Kainz (später dort beheimatet, wo heute der Drogeriemarkt Müller steht, was bis zum Fliegerangriff auf Erding am 18. April 1945 das Kaufhaus Widmann war und völlig zerstört wurde).

Wir gingen die Haager Straße stadteinwärts weiter, zum heutigen Maidl-Haus, dessen Ursprung das sog. Henkelhaus war (Bezirksarzt Dr. Klaus Henkel, 1811-1886). Es wurde später verkauft an den Metzgermeister Michael Maidl, im Fliegerangriff auf Erding total zerstört (aber nach dem Wiederaufbau noch lange eine Metzgerei war). Heute Speak Easy und anderes.

Die Münchner Straße war das nächste Ziel. Gleich nach der Brücke stadtauswärts linker Hand stand Jahrhunderte lang eine Schmiede, aus der sich um 1920 herum die „Auto Motorrad Reparatur-Werkstätte“ des Hans Kirnberger entwickelte (heute Wohnhaus-Neubau, neben dem Turmschieber-Brunnen).

Danach spazierten wir in die Lange Zeile zum heutigen Geschäftshaus Gerlspeck Schuh und Sport. Um 1900 war das ein Wohn- und Geschäftshaus des Max Vogl mit Schlosserei, Fahrradhandel und Reparaturwerkstätte, auch eine Schneiderei „Marie Reber Modes“ war dort beheimatet (später als Hut-Mode Kiening weitergeführt, auch das Speak Easy war ursprünglich hier). Dieses Haus wurde in den 1990iger Jahren abgerissen und durch den heutigen Bau ersetzt.

In unmittelbarer Nähe befand sich einst die Brauerei und das Gasthaus Haggenmiller (seit 1935 dann Erdinger Weißbräu), die Stadtapotheke und der Pfanzelt-Wirt. Noch vor 1900 wurden teilweise Gebäude abgerissen und durch ein breiteres mit Doppelturmfassade errichtet (Stadtapotheke) und der Weißbräu erweitert.

Die Häuser der Nagelschmiedgasse beherbergten einst die Fleischbank (Metzgereien) und auch die städtische Viehwage war dort zu finden, welche bis 1983 bestand, später befand sich eine Wäsche-Mangelstube dort, heute Foto Mohr.

Am Kleinen Platz setzten wir uns in ein Café, ein netter Abschluss des Rundgangs, den ein lebhafter Austausch mit vielen Erinnerungen der Teilnehmer ergänzte.

Dank an Sonja von Maria (Pompl) und Erika (Wenhart, Bericht), die gerne mitgegangen sind.

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