Erdings Kinderteam hochmotiviert & hoch hinaus

Starker Kletter Saisonabschluss

27.09.2005 Freising, Gangkofen, Landshut, Erding, Rosenheim, Kaufering, Kempten und jetzt noch Waldkraiburg – mit den insgesamt acht Wettkämpfen der Saison 2025 sind die jungen Athleten aus dem Erdinger Kinderkader heuer ganz schön herumgekommen. „Die Kinder sollen so viel Wettkampferfahrung wie möglich sammeln können“, sagt Trainerin Nikola Wörz, „denn gerade beim Wettkampfklettern und -bouldern kann hängt viel von einem Griff, einem Tritt und einer richtigen oder falschen Bewegung ab. Wer da nur gelegentlich an Wettkämpfen teilnimmt, tut sich mit dem Druck sonst schwer“. 

Erdinger Wettkampfkader: Jaron Gärtner, Emanuel Winter, Magdalena Bitzer, Mathilda Schreiner, Nikola Wörz und Ferdinand Wörz

Und dass die Erdinger Kinder mit dem Druck umgehen können, haben sie beim letzten Wettkampf der Saison Ende September bewiesen. Beim Soby-Cup in Waldkraiburg konnten alle ihre Leistung abrufen. Josephina Filipp gelang sogar zum ersten Mal in ihrer Laufbahn der Finaleinzug, am Ende erkletterte sie sich einen hochverdienten 6. Platz. 

Eine Frage der Balance: Josephina Filipp auf dem Weg ins Finale

Magdalena Bitzer und die gerade erst aus einer Verletzungspause zurückgekehrte Mathilda Schreiner scheiterten nur einen Griff früher und verpassten das Finale damit denkbar knapp. 

Volle Konzentration: Magdalena Bitzer vor der 1. Qualiroute

Mathilda Schreiner: starke Leistung nach überstandener Verletzung

Bei den männlichen Kids zeigte Ferdinand Wörz als jüngster Teilnehmer mit einer Platzierung im vorderen Mittelfeld, dass mit ihm in den nächsten Jahren ganz vorn zu rechnen ist. 

Ferdinand Wörz vor dem Start zur 1. Qualiroute

Und Jaron Gärtner und Emanuel Winter zeigten starke Leistungen in der hochrangig besetzten Schüler-Klasse, wo die Konkurrenz heuer besonders stark war. 

Jaron Gärtner…

…und Emanuel Winter in der anspruchsvollen Quali der Schüler

Die Bilanz dieses Wettkampfjahres: Alle Kinder haben eine beeindruckende Entwicklung gezeigt und viel Wettkampfluft geschnuppert. „So kann das nächstes Jahr gern weitergehen!“, freut sich Trainer Severin Lex.

Seit anderthalb Jahren gibt es den Erdinger Kinderkader jetzt, und inzwischen sind die acht Kinder zu einer bemerkenswerten Mannschaft zusammengewachsen. Der Teamgeist ist super, alle feuern sich gegenseitig an und motivieren sich zu tollen Leistungen. Im Training liegt der Fokus bei den Technik- und Kraftübungen auf Leistungssport, gleichzeitig kommt auch der Spaß nicht zu kurz. „Das ist das Besondere am Leistungssport – dass die Kinder im wahrsten Sinne über sich hinauswachsen können“, freut sich Nikola Wörz. 

Erdings Topnachwuchs

Leider ist in wenigen Wochen das gemeinsame Training schon wieder vorbei. In der kalten Jahreszeit kann der Kinderkader im Alpinzentrum nicht trainieren, sowohl am Turm als auch in der  Boulderairea ist es dafür schlicht zu kalt. Ein regelmäßiges wöchentliches Training an Werktagen ist dann auch in den Kletterhallen der umliegenden DAV-Sektionen nicht möglich, da dort nachmittags und abends die jeweils eigenen Mannschaften trainieren und zusammen mit den normalen Feierabend-Besuchern zu viel Betrieb herrscht, um auswärtige Mannschaften wie unsere zu empfangen. Als einzige Option bleibt daher, so oft wie möglich am Wochenende mit dem Kinderkader in die Hallen der Umgebung zu fahren. 3000 Kilometer kamen für die Kindermannschaft im letzten Jahr so insgesamt zustande. Möglich war das nur, weil die Eltern der Kader-Kinder unermüdlich mitfahren und mitfiebern. Solange sich an den Erdinger Trainingsmöglichkeiten nichts ändert, bleibt der Leistungssport im Alpenkranzl eine Mission Impossible. „Unsere Athleten treffen bei Wettkämpfen halt dauernd auf Kinder, die in ihren Sektionen drei oder vier mal pro Woche trainieren, und zwar ganzjährig“, bedauert Leistungssport-Trainer Christoph Thees die unterschiedlichen Bedingungen. Vorerst hilft also nur: Motiviert weiter trainieren und hoffen, dass der Winter schnell vorbei ist. Aber wer weiß: Sport ist bekanntlich Satzungszweck der Sektion, und Kletterer wissen, wenn man eine Route oft genug versucht, kommt irgendwann der Durchstieg. Der Leistungssport im Alpenkranzl jedenfalls ist im besten Sinne eine vielversprechende Sache. 

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