Kaltfront sorgt für Bergtour statt Klettersteige
11.09.24, mit Hans Sterr – Bergsteiger hassen Kaltfronten. Nicht nur, weil es in den Bergen dann gefährlich wird, sondern auch, weil das Programm komplett umgeplant werden muss … Unsere Klettersteigfahrt in die Julischen Alpen musste abgesagt werden (30cm Neuschnee bei hohen Windgeschwindigkeiten). Aber dann soll es wenigstens ein Trostpflästerchen geben: Wir starten eine Ersatztour ins Mangfallgebirge.
Weil auch hier der Wetterumschwung angekündigt ist, starten wir unsere Tour sehr früh. So können wir am höchsten Punkt der Sudelfeldstraße die Runde bei Sonnenschein beginnen. Unser Weg führt uns zunächst hinauf über die Larcheralm zur Talstation der Materialseilbahn der Bundeswehr, die zur Soinhütte führt. Hier zweigen wir aber links ab auf den, wie der Tourenleiter findet (und jetzt auch die Teilnehmenden), schönsten Anstiegsweg Richtung Wendelstein.
Der Weg schlängelt sich in angenehmer Steigung durch den Wald, bis wir an einen Felsturm gelangen: Anscheinend war Obelix schon mal hier …
Wir machen einen kurzen Abstecher auf eine unbenannte Felskanzel, die der Volksmund üblicherweise „Predigtstuhl“ zu nennen pflegt … wir aber haben zwar Geistreiche, aber keine Geistlichen unter uns, weshalb wir dieser Namensgebung nicht folgen.
Wir erreichen aus dem Wald heraus die Peterbauernalm und machen kurze Trinkpause.
Dann zieht der Weg hinauf bis unter die Kesselwand. Und während der Tourenleiter noch erzählt, dass es hier viele Gemsen gibt, kommt uns schon ein ganzes Rudel entgegen und lässt sich freundlicherweise auch gut fotografieren. Dankschön, Gams!
Wir steigen weiter auf Richtung Larcherspitz, zunächst unter der Materialseilbahn durch, die gerade an uns vorüberschwebt.
Dann begegnen wir weiteren Gemsen.
Den ersten Gipfel unserer Tour erreichen wir dann in leichter Kraxelei. Hier machen wir eine erste verdiente Brotzeit, aufmerksam beäugt von einem neugierigen Raben..
Danach geht’s wieder runter und nun entlang des Gipfelkammes. Begleitet von weiteren Gamsbegegnungen erreichen wir die Seewand, deren Zustieg seit dem letzten Besuch des Tourenleiters aber aussichtslos zugewachsen ist.
Wir verzichten deshalb auf diesen Gipfel und steigen gleich weiter Richtung Wildalpjoch. Obwohl nur 10 Grad angekündigt sind, heizt die Sonne die Latschenfelder so auf, dass wir doch ins Schwitzen geraten.
Auf dem Wildalpjoch haben wir den höchsten Punkt unserer Tour erreicht. Wir machen aber nur kurze Rast, denn der Himmel zeigt schon Anzeichen für das Heranrücken der Kaltfront.
Wir nehmen aber in jedem Fall noch den Gipfel der Käserwand mit und haben für das Gipfelfoto hier alle drei heutigen Gipfel auf einen Blick.
Wir steigen jetzt ab und erreichen nach der Lacheralm wieder unseren Anstiegsweg, der uns in kurzem zum Parkplatz zurückführt. Die Berggipfel ziehen jetzt bereits zu.
Wir kehren noch beim Mairhofer in Aurach ein und fahren dann sehr zufrieden mit unserer schönen Ersatztour nach Erding heim.
Über drei Gipfel gestiegen sind Irene Drexl, Angelika Hofmann, Birgit und Hans Mau, Sonja Schupsky sowie Bärbel und Reinhold Zeitler
Tourenleitung, Bericht, Fotos: Hans Sterr