Basics & Berge
Risstal, Tölzer Hütte, Schafreuther und Delpsjoch
12. – 14.9.2025 Um 7 Uhr starten wir in Altenerding zu unserer dreitägigen Tour im Karwendelgebirge. Als erstes wird die Karte ausgebreitet und der Startpunkt der Tour ausfindig gemacht. Wo gehts los? Rissbachtal kurz hinter Vorderriß im Isartal. Nach einem Rucksackcheck wandern wir unter der Leitung von Irene am Reitsteig aufwärts. Aber nicht lange, da wir nach 15 Minuten die erste Pause einlegen. Wie war das? Tipp der Kursleiterin – leicht fröstelnd loslaufen – nein das wollten wir nicht. Also während es am Parkplatz noch kalt war, müssen wir gleich nach dem Start die Jacken ausziehen, da wir ganz schön ins Schwitzen kommen. In vielen vielen Serpentinen geht der Steig mal rechts mal links vom Wasserlauf, den Grashang hinauf. Immer wieder überprüfen wir unsere Position auf der Karte, schließlich ist ein Kursthema „Orientierung“.




Bald steigen wir in ein dichtes Nebelfeld auf, leichter Nieselregen setzt ein und eine schlammige Wiese bremst uns aus. Im dichten Nebel sehen wir kaum noch die Wegmarkierungen. Trotz allem, die Stimmung bleibt ausgelassen und wir gehen Richtung Moosenalm. Im Nebel tauchen die ersten Kühe auf, die teilweise direkt auf unserem Weg stehen, sich aber mit etwas Motivation von Irene leicht vertreiben lassen. Der letzte Wegabschnitt ist besonders rutschig – hier sind die Wanderstöcke Gold wert. Der leichte Regen hört auf, und auch das letzte Wegstück wird auch geschafft. Jetzt taucht die Tölzer Hütte nach knapp fünf Stunden wandern auf, ein willkommener Anblick! Der „Check-in“ läuft reibungslos, das Zimmer ist größer als erhofft, und das Abendessen ist gut. Was will man mehr? Vielleicht eine bessere Aussicht aus der Stube: Bis jetzt sieht man nur die Wolken, die in den Bergen hängen. Nach einer kurzen Theorieeinheit und etwas Wein planen wir die Route für den nächsten Tag. Die Wetteraussichten sind gemischt, aber kein Grund zur Sorge – wir sind ja bestens ausgerüstet. Wir rollen also unsere Hüttenschlafsäcke aus und hoffen auf das Beste. Der erste Tag des Kurses war ein voller Erfolg!
Der heutige Tag startet mit einem tollen Sonnenaufgang. Nach einer sehr ruhigen Nacht im schönen 6er Zimmer, stärkten wir uns mit einem Bergfrühstück, Müsli oder einem veganen „Batz“.



Wir starten um 10.15 Uhr, „wenig anziehen“ war die Devise, denn wir wollten auf den Schafreuther aufsteigen und der Steig geht ab der Tölzer Hütte mit einem ordentlichen Anstieg über Stock und Stein nach oben. Etwas mulmig ist uns schon, als wir den ersten Anstieg nehmen. Der Anstieg erweist sich als echte Herausforderung. Unsere Bergleiterin Irene steigt langsam voraus und gibt Tipps. Wir gehen hintereinander, weil der Weg zu schmal ist. Er zieht sich mit steilen Windungen nach oben und es kommen einzelne Kletterabschnitte, die mit Drahtseil gesichert sind. Die Anstrengung wird größer und größer und man mag gar nicht nach unten schauen. Die Frage – wie komme ich denn da überhaupt wieder herunter – mag ich mir gar nicht stellen. Als wir am Gipfelkreuz ankommen sind wir schon sehr stolz. Wir haben die 266 Höhenmeter gut gemeistert. Leider war die Aussicht wetterbedingt nicht so prickelnd, aber auch irgendwie mystisch.









Für den Abstieg ist wieder volle Konzentration notwendig. Wir steigen sehr langsam vorbei an den „Stoamanderl“ wieder hinunter. Es sind weiterhin viele Wolken unterwegs und die Sonne will nicht so richtig durchkommen. Zu Mittag machen wir an der Tölzer Hütte Rast und stärken uns mit einer Kaspressknödelsuppe, Kaiserschmarrn, alkoholfreien Bier und Schorle. Es ist etwas windig und die Sonne spitz ab und an heraus, aber wir können draußen das Bergpanorama genießen. Von dort aus sehen wir auch schon unseren zweiten Gipfel, den wir heute noch vor uns haben, das Delpsjoch. Die Sonne lässt sich sehen und wir sind wieder frisch motiviert, diesmal einen Grashang (Südseite) hinaufzusteigen. Der Weg führt ziemlich steil hoch, so dass man Schritt für Schritt nur langsam aber stetig voran kommt, obwohl wir die Muskeln schon spüren. Trotz der Anstrengung trägt uns die Luft und Sonne höher und höher und wir freuen uns auf die tolle Aussicht und die hat es wirklich in sich!




Wir brauchen insgesamt eine Stunde bis wir wieder an der Hütte zurück sind. Die zwei Sonnenliegen warten schon auf uns, sowie der „Spritz“ zur Abkühlung.
Wie wir am Rande mitbekommen, gibt es auf dem Gipfel kurz nach uns einen Hochzeitsantrag eines Hüttenbediensteten, der glücklich mit seiner Liebsten an der Hütte wieder ankommt. Welch romantische Stelle für einen Antrag! Zwei von uns stiegen nach einer Ruhepause noch in die Mulde in Richtung Delpsee hinab, um den Gamsen noch richtig Nahe zu kommen.
Am Abend gibt es wieder Theorie für Wetter- und Kartenkunde und ein Graupenrisotto mit Wein oder Schorle zur Stärkung.
Zum Abschluss des Abends wollen wir beim gemeinsamen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel noch wissen, wer heute der Glückspilz ist: unser Jüngster, der Anton.


Anmerkung der Kursleiterin; Wir haben im Basiskurs alpin folgendes gemeinsam erfolgreich gemeistert:Praxis zu Trittsicherheit und Orientierung, Wetterkunde, Erste Hilfe – Einzelschritte was ist zu tun, Wanderkarten lesen und interpretieren.
Mit dabei waren: Anton Eder, Florian Moser, Gitti Henn, Monika Langer und Vanessa Sedlmair
Wanderleitung: Irene Drexl
Bericht: 1. Tag Anton Eder, 2. Tag Monika Langer
Bilder: von allen Teilnehmern