Almerisch Kochen

4-Gänge Menü auf und aus dem Almofen

11.-13.10.2024 Mit zwei Autos begaben sich die Almköche am Freitagnachmittag voller Vorfreude nach Osttirol zu einer malerischen Almhütte südlich des Felbertauern. Heinz und Sepp holten in Herdweg eine frisch gefangene Forelle ab und brachten Rainer vom Bahnhof in Bad Endorf mit. Gegen 19:30 Uhr war die Gruppe  vollständig und es wurde eine reichhaltige Almjause serviert, die keine Wünsche offen ließ. Das angenehme Knistern des Feuers im Almherd verbreitete eine wohlige, einladende Atmosphäre.

Am Samstagmorgen hing der Nebel noch geheimnisvoll tief, doch laut Wetterbericht sollte es in höheren Lagen ein strahlender Tag werden. Nach einem herzhaften Frühstück fuhr die Gruppe nach Kals am Großglockner und parkte beim idyllischen Taurerwirt. Dort schien bereits die Sonne, und so begann die abenteuerliche Wanderung durch die beeindruckende Daberklamm und das malerische Kalser Tauerntal. Das Kalser Tauernhaus hatte seinen letzten Öffnungstag, und in der behaglichen Stube genoss man die wohlverdiente Mittagspause. Der Rückweg zum Taurerwirt dauerte ebenso wie der Hinweg etwa zwei Stunden. Die Damen fuhren voraus zur Almhütte, heizten den Almherd ein, kochten köstlichen Kaffee, und Ute hatte einen unwiderstehlichen Apfelkuchen gebacken. Heinz, Sepp und Rainer kamen mit dem Auto nach und machten dabei an drei zusätzlichen „Fotostationen“ Halt. Nach dem Almkaffee begannen die Vorbereitungen für ein Vier-Gänge-Menü mit Rezepten des berühmten Spitzenkochs Andreas Döllerer aus seinem Buch „Das Wirtshaus-Kochbuch“. Der Nachmittag verging wie im Flug und bald glühten die Herdplatte und das Rohr des Almofens in voller Pracht.

Zum Menü der „Alpine Cuisine“ gehörten:

Im Almofen gebackenes, lauwarmes Vollkornbauernbrot nach dem Rezept der legendären Luckner-Oma mit zwei verführerischen Aufstrichen als „Gruß aus der Küche“ (weißer Bohnen-Limettenaufstrich und Walnuss-Ofenpaprika-Aufstrich), dazu wurde ein Schilcher Frizzante vom renommierten Weingut Reiterer gereicht.

Es folgte das „Döllerer-Menü“:

Die erste Vorspeise bestand aus hausgebeizter Forelle (selbst filetiert und gebeizt) oder alternativ in Butter gebratenem Forellenstückerl mit roten Linsen und Erbsensud, begleitet von einem Grünen Veltliner Smaragd. Die zweite Vorspeise war besonders raffiniert: fluffige Blattlkrapfen auf Apfelsauerkraut mit Sepp’s Apfelsaft, Crème fraîche und leuchtend orangem Forellenkaviar. Die Krapfen wurden in einer großen eisernen Almpfanne ausgebacken.

Der Hauptgang bestand aus Boeuf Stroganoff mit hausgemachten Eiernocken, begleitet von Pittnauers Rotwein „Bienenfresser“, Jahrgang 2017. Die ganze Almhütte duftete nach dem gesottenen Rinderfilet und das von Max Raabe interpretierte Lied über die Entstehungsgeschichte des „Stroganoff“ durfte nicht fehlen.

Nach einer kurzen Pause wurde das Dessert serviert. In Nussbutter gebratene Mohnnudeln mit eingelegten Walpertskirchner Williamsbirnen von Sabine rundeten das Menü perfekt ab. Ein St. Magdalener Gewürztraminer bildete den krönenden Abschluss des gelungenen „Alpine Menüs“.

Am Sonntagmorgen war das Wetter bewölkt, daher unternahm die Gruppe eine Fahrt nach Matrei und wanderte durch die wieder eröffnete Proseggklamm zur Annakapelle und zurück zum Parkplatz (Gehzeit gesamt 2 Stunden). Im alteingesessenen Hotel Hinteregger in Matrei genoss man abschließend eine gemütliche Einkehr, bevor die Alm liebevoll winterfest gemacht wurde und die Gruppe voller wunderbarer Erinnerungen problemlos nach Walpertskirchen und Erding zurückkehrte.

Teilnehmer: Ute Kashoa, Sladjana Gutsche, Sabine Pollack, Heinz Barczewski, Josef Kirmair

Fotos: Heinz Barczewski (Kalser Tauerntal und Gschildalm). Vom Kochen selbst wurden keine geschickt. Wer das mal erleben will, muss mit.

Tourenleitung: Rainer Pollack

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