Abklettern im Val Maggia/Tessin

Hochtourengruppe unterwegs

31.10. bis 3.11.2024 Wer möchte um diese Jahreszeit nicht aus dem nebligen Erding fliehen?

Fünf HTG-ler haben diesen Plan umgesetzt und sind nochmals nach Süden gestartet um im T-Shirt zu klettern. Zunächst aber war der Donnerstag mit frühem Aufstehen verbunden. Dafür wurde es mit jedem km schon in der Schweiz immer sonniger. Nach einer Fahrzeit von nicht einmal 5 Stunden standen wir an den Sonnenplatten der Ponte Brolla und tatsächlich: hier herrschten T-Shirt-Temperaturen.

Der erste Tag diente dazu, sich mit den Eigenheiten des Felsen vertraut zu machen. Richtige Griffe waren hier eine Seltenheit, dafür waren die Reibungsplatten sehr schön rau. Aber man musste auch erst das Vertrauen entwickeln, den Fuß auf die Platten, mit maximal kleinen Unebenheiten, zu setzen. Sehr hilfreich hierfür war die ausgezeichnete Absicherung mit kurzen Hakenabständen. So konnte jeder seine Grenzen austesten.

Am Spätnachmittag bezogen wir unser Quartier im Maggiatal, das klein und einfach, aber für Schweizer Verhältnisse relativ günstig war. Als Belohnung für den ersten Tag gab es Cappuccino und Schweizer Rübli-Kuchen.

Auch das Abendessen war aus Eigenproduktion: Kürbissuppe mit Baguette.
Für den zweiten Tag hatten wir uns ein Mehrseillängentour, eine der schönsten Kantenklettereien im Tessin, der Speroni di Ponte Brolla, ausgesucht. Mit 12 Seillängen und Schwierigkeiten bis 5b 2 p.a. (6a), war es für ein paar Teilnehmer schon grenzwertig. Da war man über einen fitten Vorsteiger schon froh.

Dafür gab es hinterher im Quartier wieder Cappuccino und süße Stückchen, schließlich ist das Tessin stark italienisch geprägt und da gehört sowas einfach dazu. Ebenso der Rotwein, der uns zum Abendessen, diesmal pikantes Gemüse mit Reis, begleitete.

Uns erwartete wieder ein sonniger Tag, wobei festgehalten werden muss, dass die Frühtemperaturen so zwischen 4 und 6° lagen. Also suchten wir auch heute wieder die Sonne und wurden am Monte Garzo fündig. Auch wieder eine Plattenkletterei, mit Schwierigkeiten zwischen 4b und 6a. Die Gruppe teilte sich wieder auf und mischte sich etwas durch, so dass jeder auf sein Kosten kam.

Im Quartier dann wieder die gewohnte Reihenfolge: Cappu + Kuchen, dann Spaghetti Carbonara mit Rotwein, also alles sehr italienisch.

Am letzten Tag stand Packen und dann auch die Heimreise an, weshalb der Kletterteil etwas geringer ausfallen musste. Die Gruppe teilte sich. Ein Teil wollte in Sportkletterrouten nochmals grenzwertige Schwierigkeiten suchen, der andere Teil zog eine Mehrseillängentour vor.

Wie’s halt so ist dauerte die Mehrseillängenroute dann doch etwas länger und wir starteten dann erst um 14.00 Uhr zur Rückreise. Leider machten das anscheinend auch viele andere, so dass sich die Rückfahrt etwas hinzog. Es war dann schon Nacht und ziemlich nebelig, als wir wieder in Erding ankamen.

Was bleibt sind aber schöne Erinnerungen an ein paar sonnige und warme Tage und an die schönen Felsen im Tessin.

Mit dabei: Renate, Matthias, Severin, Wolfgang und Rainer

Tourenbericht: Rainer Preis

Fotos: Divers

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