Basiskurs alpin plus / Venediger-/Granatspitzgruppe

Frühe Vögel auf Kurs

26. – 28. Juli 2019, mit Rainer Pollack – Die Wetterprognose fürs Wochenende war für Osttirol sehr durchwachsen: Genuatief im Anmarsch, Sonne, Regen und Gewitter. Gegen 20:00 Uhr begann am Freitag nach der unproblematischen Anfahrt von Walpertskirchen der Theorieabend in der Gschildalm nach gemeinsamer Brotzeit. Themen waren u.a. die Tourenplanung für den nächsten Tag, der Umgang mit der Alpenvereinskarte und dem Planzeiger und wann man aufgrund der schwierigen Wetterprognose wohl aufstehen wollte.

So klingelte der Wecker bereits um 4:45 Uhr und nach einem kurzen Frühstück fuhr man zum Parkplatz beim Matreier Tauernhaus. Gegen 6:10 Uhr startete die Gruppe mit schweren Rucksäcken („plus“) und viel Verpflegung die Tour hinauf zum Venedigerblick, zur Grünseehütte, zum Grün-, Schwarz- und Grausee. Immer in wechselnder Führung, wie es sich für einen Kurs halt gehört.

Aufstieg zur St. Pöltner Hütte

Der Aufstieg bis zur Grünseehütte erfolgte bei gutem Wetter und noch im Schatten, ab dem Grünsee schien dann die Sonne. Simon und Dominik gönnten sich aufgrund der schwülen Temperaturen gleich einmal ein kaltes Bad im Grausee. An der Meßelingscharte (2.545 m) wurde kurze Brotzeit gemacht und man bestieg anschließend den Meßeling (2.694 m) mit kurzer seilgesicherter Stelle und herrlicher Aussicht. Es war aber bereits erkennbar, dass das Wetter nicht sicher bleiben würde, denn es zogen im Westen am Venediger und im Süden bereits dunkle Wolken auf.

Am Meßeling-Gipfel (2.694 m)

Der Weiterweg zum Alten Tauern und die seilgesicherte Passage trotz schweren Rucksacks war für die Gruppe kein Problem. Auf dem Weinbichl (2.565 m) konnten nochmals Sonnenstrahlen genossen werden. Da es immer mehr zuzog und Regenfahnen erkennbar waren, stieg man schnell zur St. Pöltner Hütte ab (2.481 m), die prächtig am Felbertauern liegt. Kaum war man gegen 12:45 Uhr in der Hütte, gab es einen halbstündigen intensiven Regenschauer. Nach einer ausgiebigen Pause verbrachte man den Nachmittag mit der Tourenplanung für den Sonntag – auch auf der Terrasse – ehe ein ziemlich starker Wind aufzog. Gut umsorgt vom Hüttenteam unter Reinhold Hofmann.

Theorie auf der St. Pöltner Hütte

Reine Gehzeit: ca. 5,5 Stunden, ca. 1.400 Höhenmeter

Auch der Sonntag begann mit einem frühen Frühstück. Leider war der Felbertauern in Nebel gehüllt, so dass die Besteigung des Tauernkogels nicht möglich war. Der Abstieg direkt von der Hütte hatte es in sich. Das lange steile Schneefeld war pickelhart gefroren und erforderte gut geschlagene Stufen, ehe man über den St. Pöltner Westweg bis in das Kar des Dichtenbachs wanderte. Dort erfolgte ein wegloser Abstieg hinunter bis zur Wegkreuzung zum Zirbenkreuz.

Zirbenkreuz – Abstieg St. Pöltner Hütte

Nun begann es leicht zu regnen und der Abstieg über den Alten Tauernweg zum Matreier Tauernhaus wurde glitschig. Unten angekommen, regnete es mittlerweile stark. Nach einem Einkauf in der Almsennerei fuhr man zur Gschildalm, machte nochmals Brotzeit und ließ den diesjährigen Basiskurs alpin „plus“ Revue passieren.

Reine Gehzeit: ca 4 Stunden, ca. 200 Höhenmeter Aufstieg und 1.200 Höhenmeter Abstieg.

Alle Teilnehmer waren vom Wochenende, von der guten Gruppenstimmung und von den lehr- und aussichtsreichen Touren begeistert. Das freute natürlich auch den Kursleiter.

Teilnehmer: Dominik Stangl, Klaus Stolper, Simon Lex, Ute Kashoa
Tourenleitung: Rainer Pollack

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